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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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Ob Herr v. K -- durch seine abschlägige
Antwort die Absicht gehabt, Tinchen weich-
herziger zu machen, das Präsent in Origi-
nali anzunehmen, um das Lämmchen anzu-
gewöhnen aus seiner Hand zu essen, oder ob
er ihren Vater zu einer andern Eheverschrei-
bung auffordern wollen, oder ob er sich, was
weiß ich, in der Gegend, wo man ihn mit
Tinchens Sprödigkeit aufzuziehen anfieng,
wieder in Credit zu bringen gedacht, oder ob
er es seinem Herrn Schwager blos zu Gunsten
gethan, um seinen Herrn Vater, bey dieser
erwünschten Angelegenheit des Hauses, so
geschmeidig im Geben zu machen, als der
Herr Sohn es im Reden war, das sind kitz-
liche Fragen, die ich meiner Aeltermutter
überlassen würde, wenn sie noch am Leben
wäre.

Junker Peter, ohne einen Auftrag selbst
vom Vater zu haben, reisete von selbst wie-
der, wo er gekommen, und erzählte dem
Herrn v. K -- was er gesehen und gehöret,
und was er zu glauben Ursache hätte; erhielt
auch sogleich von ihm Macht und Gewalt,
sobald ich wieder einträfe, mich zur Rede zu
stellen, wie ich zu der Dreistigkeit käme, in

einem

Ob Herr v. K — durch ſeine abſchlaͤgige
Antwort die Abſicht gehabt, Tinchen weich-
herziger zu machen, das Praͤſent in Origi-
nali anzunehmen, um das Laͤmmchen anzu-
gewoͤhnen aus ſeiner Hand zu eſſen, oder ob
er ihren Vater zu einer andern Eheverſchrei-
bung auffordern wollen, oder ob er ſich, was
weiß ich, in der Gegend, wo man ihn mit
Tinchens Sproͤdigkeit aufzuziehen anfieng,
wieder in Credit zu bringen gedacht, oder ob
er es ſeinem Herrn Schwager blos zu Gunſten
gethan, um ſeinen Herrn Vater, bey dieſer
erwuͤnſchten Angelegenheit des Hauſes, ſo
geſchmeidig im Geben zu machen, als der
Herr Sohn es im Reden war, das ſind kitz-
liche Fragen, die ich meiner Aeltermutter
uͤberlaſſen wuͤrde, wenn ſie noch am Leben
waͤre.

Junker Peter, ohne einen Auftrag ſelbſt
vom Vater zu haben, reiſete von ſelbſt wie-
der, wo er gekommen, und erzaͤhlte dem
Herrn v. K — was er geſehen und gehoͤret,
und was er zu glauben Urſache haͤtte; erhielt
auch ſogleich von ihm Macht und Gewalt,
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[482/0490] Ob Herr v. K — durch ſeine abſchlaͤgige Antwort die Abſicht gehabt, Tinchen weich- herziger zu machen, das Praͤſent in Origi- nali anzunehmen, um das Laͤmmchen anzu- gewoͤhnen aus ſeiner Hand zu eſſen, oder ob er ihren Vater zu einer andern Eheverſchrei- bung auffordern wollen, oder ob er ſich, was weiß ich, in der Gegend, wo man ihn mit Tinchens Sproͤdigkeit aufzuziehen anfieng, wieder in Credit zu bringen gedacht, oder ob er es ſeinem Herrn Schwager blos zu Gunſten gethan, um ſeinen Herrn Vater, bey dieſer erwuͤnſchten Angelegenheit des Hauſes, ſo geſchmeidig im Geben zu machen, als der Herr Sohn es im Reden war, das ſind kitz- liche Fragen, die ich meiner Aeltermutter uͤberlaſſen wuͤrde, wenn ſie noch am Leben waͤre. Junker Peter, ohne einen Auftrag ſelbſt vom Vater zu haben, reiſete von ſelbſt wie- der, wo er gekommen, und erzaͤhlte dem Herrn v. K — was er geſehen und gehoͤret, und was er zu glauben Urſache haͤtte; erhielt auch ſogleich von ihm Macht und Gewalt, ſobald ich wieder eintraͤfe, mich zur Rede zu ſtellen, wie ich zu der Dreiſtigkeit kaͤme, in einem

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/490>, abgerufen am 30.11.2024.