Das ist so platt, daß es keine Nase hat, sagte Herrmann zum Herr v. W -- über ei- nen Ausdruck des Junkers Gotthard; allein er fand keinen Beystand, vielmehr ward er auch vom Herrn v. W -- auf eine Art an- gelassen, daß, um seinen gewöhnlichen Aus- druck beyzubehalten, ihm die Ohren klangen. Da verdienen sie eine Nase, erwiederte Herr v. W -- und freute sich, daß bey seinem Scheltwort wenigstens ein Wohllaut, wie er dafür hielt, anzubringen gewesen! -- Wohl- laut? Herr v. W?
Die Gewohnheit, die Herrmann seit so lange ich ihn kenne, hatte, seine Weste mit Nadeln zu bestecken, daß sie wie mit golde- nem Rundschnur besetzt aussah, hat ihm Herr v. W -- glücklich abgewöhnt -- Versteht sich, mit Höflichkeit --
Vor kurzen nahm mein Schwiegervater bey Gelegenheit der Nase, die Sache des Jun- kers Gotthard; jetzt rettete er Herrmanns Ehre, als Gotthard ihm den Schneider vorrückte. Federschneider wollen Sie sa- gen, fiel ihm Herr v. W -- ein. Freylich hätte Gotthard bedenken sollen, daß Herr- mann ein Häusling des Herrn v. W -- ist. Gotthard war gewohnt, dem Herrn v. W --
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Das iſt ſo platt, daß es keine Naſe hat, ſagte Herrmann zum Herr v. W — uͤber ei- nen Ausdruck des Junkers Gotthard; allein er fand keinen Beyſtand, vielmehr ward er auch vom Herrn v. W — auf eine Art an- gelaſſen, daß, um ſeinen gewoͤhnlichen Aus- druck beyzubehalten, ihm die Ohren klangen. Da verdienen ſie eine Naſe, erwiederte Herr v. W — und freute ſich, daß bey ſeinem Scheltwort wenigſtens ein Wohllaut, wie er dafuͤr hielt, anzubringen geweſen! — Wohl- laut? Herr v. W?
Die Gewohnheit, die Herrmann ſeit ſo lange ich ihn kenne, hatte, ſeine Weſte mit Nadeln zu beſtecken, daß ſie wie mit golde- nem Rundſchnur beſetzt ausſah, hat ihm Herr v. W — gluͤcklich abgewoͤhnt — Verſteht ſich, mit Hoͤflichkeit —
Vor kurzen nahm mein Schwiegervater bey Gelegenheit der Naſe, die Sache des Jun- kers Gotthard; jetzt rettete er Herrmanns Ehre, als Gotthard ihm den Schneider vorruͤckte. Federſchneider wollen Sie ſa- gen, fiel ihm Herr v. W — ein. Freylich haͤtte Gotthard bedenken ſollen, daß Herr- mann ein Haͤusling des Herrn v. W — iſt. Gotthard war gewohnt, dem Herrn v. W —
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Das iſt ſo platt, daß es keine Naſe hat,
ſagte Herrmann zum Herr v. W — uͤber ei-
nen Ausdruck des Junkers Gotthard; allein
er fand keinen Beyſtand, vielmehr ward er
auch vom Herrn v. W — auf eine Art an-
gelaſſen, daß, um ſeinen gewoͤhnlichen Aus-
druck beyzubehalten, ihm die Ohren klangen.
Da verdienen ſie eine Naſe, erwiederte Herr
v. W — und freute ſich, daß bey ſeinem
Scheltwort wenigſtens ein Wohllaut, wie er
dafuͤr hielt, anzubringen geweſen! — Wohl-
laut? Herr v. W?
Die Gewohnheit, die Herrmann ſeit ſo
lange ich ihn kenne, hatte, ſeine Weſte mit
Nadeln zu beſtecken, daß ſie wie mit golde-
nem Rundſchnur beſetzt ausſah, hat ihm Herr
v. W — gluͤcklich abgewoͤhnt — Verſteht
ſich, mit Hoͤflichkeit —
Vor kurzen nahm mein Schwiegervater bey
Gelegenheit der Naſe, die Sache des Jun-
kers Gotthard; jetzt rettete er Herrmanns
Ehre, als Gotthard ihm den Schneider
vorruͤckte. Federſchneider wollen Sie ſa-
gen, fiel ihm Herr v. W — ein. Freylich
haͤtte Gotthard bedenken ſollen, daß Herr-
mann ein Haͤusling des Herrn v. W — iſt.
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/578>, abgerufen am 31.10.2024.
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