Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

von allen Zipfeln einst fassen werde, in der
Fortsetzung seines Lebens! -- in der andern
Welt! --

Das, was meinem Herzen von meinem
Leben am meisten aufgefallen, hab ich mit-
getheilt -- und was die Zukunft betrift --
Was kann mir künftig (beym Licht die Sache
genommen) viel mehr begegnen, als der
Tod? -- aund da hoff ich zu dem, der in mir
angefangen hat das gute Werk, er werde es
durch seinen heiligen Geist in mir bestätigen
und vollführen, bis an diesen meinen jüng-
sten Tag, auf dieser Welt und in der neuen
-- Ein doppelter jüngster Tag! -- Solten
sich Umstände ereignen, wer weiß die Ge-
schichte seines morgenden Tages, die eines
Protocolls werth wären; so trag ich es hie-
mit meinem beym Publico als Autor einge-
schriebenen Sohne Alexander Leopold auf,
getreulich alles zu geben, wie er es empfangen
hat -- Gott segne dich! lieber Leopold! und
deine Mutter für und für! Amen! --

Schone mich nicht, mein Sohn, ziehe
vielmehr den Vorhang auf, wenn ich mich
vor dem Publico geflissentlich in einem andern
Lichte darstellte! Schreibe getrost. Schone

nicht
O o 2

von allen Zipfeln einſt faſſen werde, in der
Fortſetzung ſeines Lebens! — in der andern
Welt! —

Das, was meinem Herzen von meinem
Leben am meiſten aufgefallen, hab ich mit-
getheilt — und was die Zukunft betrift —
Was kann mir kuͤnftig (beym Licht die Sache
genommen) viel mehr begegnen, als der
Tod? — ûnd da hoff ich zu dem, der in mir
angefangen hat das gute Werk, er werde es
durch ſeinen heiligen Geiſt in mir beſtaͤtigen
und vollfuͤhren, bis an dieſen meinen juͤng-
ſten Tag, auf dieſer Welt und in der neuen
— Ein doppelter juͤngſter Tag! — Solten
ſich Umſtaͤnde ereignen, wer weiß die Ge-
ſchichte ſeines morgenden Tages, die eines
Protocolls werth waͤren; ſo trag ich es hie-
mit meinem beym Publico als Autor einge-
ſchriebenen Sohne Alexander Leopold auf,
getreulich alles zu geben, wie er es empfangen
hat — Gott ſegne dich! lieber Leopold! und
deine Mutter fuͤr und fuͤr! Amen! —

Schone mich nicht, mein Sohn, ziehe
vielmehr den Vorhang auf, wenn ich mich
vor dem Publico gefliſſentlich in einem andern
Lichte darſtellte! Schreibe getroſt. Schone

nicht
O o 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0589" n="579"/>
von allen Zipfeln ein&#x017F;t fa&#x017F;&#x017F;en werde, in der<lb/>
Fort&#x017F;etzung &#x017F;eines Lebens! &#x2014; in der andern<lb/>
Welt! &#x2014;</p><lb/>
        <p>Das, was meinem Herzen von meinem<lb/>
Leben am mei&#x017F;ten aufgefallen, hab ich mit-<lb/>
getheilt &#x2014; und was die Zukunft betrift &#x2014;<lb/>
Was kann mir ku&#x0364;nftig (beym Licht die Sache<lb/>
genommen) viel mehr begegnen, als der<lb/>
Tod? &#x2014; ûnd da hoff ich zu dem, der in mir<lb/>
angefangen hat das gute Werk, er werde es<lb/>
durch &#x017F;einen heiligen Gei&#x017F;t in mir be&#x017F;ta&#x0364;tigen<lb/>
und vollfu&#x0364;hren, bis an die&#x017F;en meinen ju&#x0364;ng-<lb/>
&#x017F;ten Tag, auf die&#x017F;er Welt und in der neuen<lb/>
&#x2014; Ein doppelter ju&#x0364;ng&#x017F;ter Tag! &#x2014; Solten<lb/>
&#x017F;ich Um&#x017F;ta&#x0364;nde ereignen, wer weiß die Ge-<lb/>
&#x017F;chichte &#x017F;eines morgenden Tages, die eines<lb/>
Protocolls werth wa&#x0364;ren; &#x017F;o trag ich es hie-<lb/>
mit meinem beym Publico als Autor einge-<lb/>
&#x017F;chriebenen Sohne Alexander Leopold auf,<lb/>
getreulich alles zu geben, wie er es empfangen<lb/>
hat &#x2014; Gott &#x017F;egne dich! lieber Leopold! und<lb/>
deine Mutter fu&#x0364;r und fu&#x0364;r! Amen! &#x2014;</p><lb/>
        <p>Schone mich nicht, mein Sohn, ziehe<lb/>
vielmehr den Vorhang auf, wenn ich mich<lb/>
vor dem Publico gefli&#x017F;&#x017F;entlich in einem andern<lb/>
Lichte dar&#x017F;tellte! Schreibe getro&#x017F;t. Schone<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O o 2</fw><fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[579/0589] von allen Zipfeln einſt faſſen werde, in der Fortſetzung ſeines Lebens! — in der andern Welt! — Das, was meinem Herzen von meinem Leben am meiſten aufgefallen, hab ich mit- getheilt — und was die Zukunft betrift — Was kann mir kuͤnftig (beym Licht die Sache genommen) viel mehr begegnen, als der Tod? — ûnd da hoff ich zu dem, der in mir angefangen hat das gute Werk, er werde es durch ſeinen heiligen Geiſt in mir beſtaͤtigen und vollfuͤhren, bis an dieſen meinen juͤng- ſten Tag, auf dieſer Welt und in der neuen — Ein doppelter juͤngſter Tag! — Solten ſich Umſtaͤnde ereignen, wer weiß die Ge- ſchichte ſeines morgenden Tages, die eines Protocolls werth waͤren; ſo trag ich es hie- mit meinem beym Publico als Autor einge- ſchriebenen Sohne Alexander Leopold auf, getreulich alles zu geben, wie er es empfangen hat — Gott ſegne dich! lieber Leopold! und deine Mutter fuͤr und fuͤr! Amen! — Schone mich nicht, mein Sohn, ziehe vielmehr den Vorhang auf, wenn ich mich vor dem Publico gefliſſentlich in einem andern Lichte darſtellte! Schreibe getroſt. Schone nicht O o 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/589
Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/589>, abgerufen am 01.11.2024.