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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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denen der eine nicht aus dem Lachen und
der andere nicht aus dem Weinen kommen
konnte, schwerlich Professuren auf unsern
Akademieen erhalten würden. Kinder, die der
Natur am nächsten sind, lachen und weinen
über eine und dieselbe Sache, und eine lie-
benswürdige Braut reisst sich weinend aus den
Armen ihrer verwaiseten Mutter, um in eben
dem Augenblicke sich lachend in die Arme
ihres Vielgeliebten zu stürzen. -- Unser Le-
ben ist Ebbe und Fluth, immerwährender
Wechsel von Freude und Leid; und sollten
nicht alle Gegenstände des gemeinen Lebens
Spuren und Eindrücke von der comedie lar-
moyante
des verwünschten Schlosses von Pla-
neten
zeigen, auf dem uns eine Menschen-
Rolle angewiesen ist? -- die schwerste viel-
leicht in Gottes weitem und breitem Weltall!
-- vielleicht auch die leichteste, je nachdem
sie gespielt wird. -- Aller unvergesslichen
Bemühungen so mancher edlen Ritter ungeach-
tet, welche die Menschheit und durch sie die
Erde entzaubern
wollten, ist das Abentheuer
noch nicht bestanden -- O der verdammten

denen der eine nicht aus dem Lachen und
der andere nicht aus dem Weinen kommen
konnte, schwerlich Professuren auf unsern
Akademieen erhalten würden. Kinder, die der
Natur am nächsten sind, lachen und weinen
über eine und dieselbe Sache, und eine lie-
benswürdige Braut reiſst sich weinend aus den
Armen ihrer verwaiseten Mutter, um in eben
dem Augenblicke sich lachend in die Arme
ihres Vielgeliebten zu stürzen. — Unser Le-
ben ist Ebbe und Fluth, immerwährender
Wechsel von Freude und Leid; und sollten
nicht alle Gegenstände des gemeinen Lebens
Spuren und Eindrücke von der comédie lar-
moyante
des verwünschten Schlosses von Pla-
neten
zeigen, auf dem uns eine Menschen-
Rolle angewiesen ist? — die schwerste viel-
leicht in Gottes weitem und breitem Weltall!
— vielleicht auch die leichteste, je nachdem
sie gespielt wird. — Aller unvergeſslichen
Bemühungen so mancher edlen Ritter ungeach-
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wollten, ist das Abentheuer
noch nicht bestanden — O der verdammten

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[4/0012] denen der eine nicht aus dem Lachen und der andere nicht aus dem Weinen kommen konnte, schwerlich Professuren auf unsern Akademieen erhalten würden. Kinder, die der Natur am nächsten sind, lachen und weinen über eine und dieselbe Sache, und eine lie- benswürdige Braut reiſst sich weinend aus den Armen ihrer verwaiseten Mutter, um in eben dem Augenblicke sich lachend in die Arme ihres Vielgeliebten zu stürzen. — Unser Le- ben ist Ebbe und Fluth, immerwährender Wechsel von Freude und Leid; und sollten nicht alle Gegenstände des gemeinen Lebens Spuren und Eindrücke von der comédie lar- moyante des verwünschten Schlosses von Pla- neten zeigen, auf dem uns eine Menschen- Rolle angewiesen ist? — die schwerste viel- leicht in Gottes weitem und breitem Weltall! — vielleicht auch die leichteste, je nachdem sie gespielt wird. — Aller unvergeſslichen Bemühungen so mancher edlen Ritter ungeach- tet, welche die Menschheit und durch sie die Erde entzaubern wollten, ist das Abentheuer noch nicht bestanden — O der verdammten

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/12>, abgerufen am 03.12.2024.