die Ausschliessung des andern Geschlechtes von allen öffentlichen und ernsthaften Beschäf- tigungen es geradesweges auf den Gedanken bringen muss, alle jene ehrwürdigen Sachen zu enttrohnen, den Werth derselben, den in- neres Gehalt oder Lieblingsgrillen ihnen beile- gen, zu verringern, und der jungen nasewei- sen Welt der Jünglinge allen jenen Ernst so zu verekeln -- dass, wenn sie sich ja Ge- schäften widmen, sie die Maximen des Lä- cherlichen in Anwendung bringen, welche sie zu den Füssen des schönen Geschlechtes ge- lernt haben. Es werden wenige Dinge seyn, die sich von dem Roste der Pedanterie rein halten können, ausser wenn das Frauenzim- mer, dieses einzige Verwahrungsmittel gegen jenes Geschlechtsübel, dabei eingeflochten wird.
Der Mensch ist zur Nachahmung geneigt, und es ist eine bekannte Bemerkung, dass man das in seinem Hause im Kleinen einführt, was im Staat im Grossen gäng und gebe ist; das Haus pflegt ein Miniaturstück des Staates zu seyn. Wenn aber gleich in despotischen
die Ausschlieſsung des andern Geschlechtes von allen öffentlichen und ernsthaften Beschäf- tigungen es geradesweges auf den Gedanken bringen muſs, alle jene ehrwürdigen Sachen zu enttrohnen, den Werth derselben, den in- neres Gehalt oder Lieblingsgrillen ihnen beile- gen, zu verringern, und der jungen nasewei- sen Welt der Jünglinge allen jenen Ernst so zu verekeln — daſs, wenn sie sich ja Ge- schäften widmen, sie die Maximen des Lä- cherlichen in Anwendung bringen, welche sie zu den Füſsen des schönen Geschlechtes ge- lernt haben. Es werden wenige Dinge seyn, die sich von dem Roste der Pedanterie rein halten können, auſser wenn das Frauenzim- mer, dieses einzige Verwahrungsmittel gegen jenes Geschlechtsübel, dabei eingeflochten wird.
Der Mensch ist zur Nachahmung geneigt, und es ist eine bekannte Bemerkung, daſs man das in seinem Hause im Kleinen einführt, was im Staat im Groſsen gäng und gebe ist; das Haus pflegt ein Miniaturstück des Staates zu seyn. Wenn aber gleich in despotischen
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die Ausschlieſsung des andern Geschlechtes
von allen öffentlichen und ernsthaften Beschäf-
tigungen es geradesweges auf den Gedanken
bringen muſs, alle jene ehrwürdigen Sachen
zu enttrohnen, den Werth derselben, den in-
neres Gehalt oder Lieblingsgrillen ihnen beile-
gen, zu verringern, und der jungen nasewei-
sen Welt der Jünglinge allen jenen Ernst so
zu verekeln — daſs, wenn sie sich ja Ge-
schäften widmen, sie die Maximen des Lä-
cherlichen in Anwendung bringen, welche sie
zu den Füſsen des schönen Geschlechtes ge-
lernt haben. Es werden wenige Dinge seyn,
die sich von dem Roste der Pedanterie rein
halten können, auſser wenn das Frauenzim-
mer, dieses einzige Verwahrungsmittel gegen
jenes Geschlechtsübel, dabei eingeflochten
wird.
Der Mensch ist zur Nachahmung geneigt,
und es ist eine bekannte Bemerkung, daſs
man das in seinem Hause im Kleinen einführt,
was im Staat im Groſsen gäng und gebe ist;
das Haus pflegt ein Miniaturstück des Staates
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/176>, abgerufen am 24.11.2024.
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