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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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seyn? hat der, bei der rastlosen Bemühung
sein Ansehen zu schützen und den Neid zu
entkräften, Zeit und Raum zur Weisheit?
Ob den Weibern wirklich die Bescheidenheit
bei ihren Handlungen eigen ist?
Die Erfah-
rung überhebt mich der Antwort. Ob Wei-
ber wirklich gehandelt haben? O, der belei-
digenden Frage! -- --

Ohne eine Isabelle wäre America vielleicht
noch nicht entdeckt worden, vielleicht nicht
durch Columbus, oder doch erst spät, und auf
einem entgegengesetzten Wege. Ferdinand
hatte nicht Muth und Entschlossenheit, einem
so kühnen Unternehmen seinen Nahmen zu
leihen, und seinen Schatz zu öffnen. Würde
Cicero ohne die Fulvia die Verschwörung des
Catilina entdeckt, und den Namen eines Er-
halters des Römischen Staates
gewonnen ha-
ben? Karl V verdankte es bloss dem Einfluss
eines Weibes, dass seine Donquixotterien einen
besseren Ausgang hatten, als sie verdienten.
Und warum eine grössere Aufzählung sol-
cher Begebenheiten, an denen Weiber nicht
bloss Antheil nahmen, sondern die durch sie

seyn? hat der, bei der rastlosen Bemühung
sein Ansehen zu schützen und den Neid zu
entkräften, Zeit und Raum zur Weisheit?
Ob den Weibern wirklich die Bescheidenheit
bei ihren Handlungen eigen ist?
Die Erfah-
rung überhebt mich der Antwort. Ob Wei-
ber wirklich gehandelt haben? O, der belei-
digenden Frage! — —

Ohne eine Isabelle wäre America vielleicht
noch nicht entdeckt worden, vielleicht nicht
durch Columbus, oder doch erst spät, und auf
einem entgegengesetzten Wege. Ferdinand
hatte nicht Muth und Entschlossenheit, einem
so kühnen Unternehmen seinen Nahmen zu
leihen, und seinen Schatz zu öffnen. Würde
Cicero ohne die Fulvia die Verschwörung des
Catilina entdeckt, und den Namen eines Er-
halters des Römischen Staates
gewonnen ha-
ben? Karl V verdankte es bloſs dem Einfluſs
eines Weibes, daſs seine Donquixotterien einen
besseren Ausgang hatten, als sie verdienten.
Und warum eine gröſsere Aufzählung sol-
cher Begebenheiten, an denen Weiber nicht
bloſs Antheil nahmen, sondern die durch sie

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[302/0310] seyn? hat der, bei der rastlosen Bemühung sein Ansehen zu schützen und den Neid zu entkräften, Zeit und Raum zur Weisheit? Ob den Weibern wirklich die Bescheidenheit bei ihren Handlungen eigen ist? Die Erfah- rung überhebt mich der Antwort. Ob Wei- ber wirklich gehandelt haben? O, der belei- digenden Frage! — — Ohne eine Isabelle wäre America vielleicht noch nicht entdeckt worden, vielleicht nicht durch Columbus, oder doch erst spät, und auf einem entgegengesetzten Wege. Ferdinand hatte nicht Muth und Entschlossenheit, einem so kühnen Unternehmen seinen Nahmen zu leihen, und seinen Schatz zu öffnen. Würde Cicero ohne die Fulvia die Verschwörung des Catilina entdeckt, und den Namen eines Er- halters des Römischen Staates gewonnen ha- ben? Karl V verdankte es bloſs dem Einfluſs eines Weibes, daſs seine Donquixotterien einen besseren Ausgang hatten, als sie verdienten. Und warum eine gröſsere Aufzählung sol- cher Begebenheiten, an denen Weiber nicht bloſs Antheil nahmen, sondern die durch sie

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/310>, abgerufen am 22.11.2024.