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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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tendes Detail -- denn grösstentheils werden
bloss diese den Weibern jetzt anvertrauet -- auf
ihre Fähigkeit. Und wie? soll es denn bei
diesen Geschäften nicht auch subalterne Köpfe
geben, da Arbeiten dieser Art bei unsern jetzi-
gen Einrichtungen überall existiren? Wo es
Feste oder Erhöhungen gewisser Tage des ge-
meinen Lebens giebt, da müssen auch Werk-
tage seyn -- Nur alle sieben Tage ist ein
Sonntag -- Weihungen gewisser Lebens-Mo-
mente zu einem vorzüglichen Lebensgenusse
setzen auch gewöhnliche Tage voraus. Und
sind wir denn lauter Sonntagskinder? -- Be-
wunderungswürdig ist das Talent zu rechnen
selbst bei gemeinen Weibern, ob sie gleich
sich über unsere Rechnungsmethode wegsetzen,
und oft ihre eigene Arithmetik auch alsdann
noch beibehalten, wenn sie nach der gewöhn-
lichen Schulmethode zu den Geheimnissen der
Zahlen zugelassen worden sind. Ihre Kanze-
lei ist mir, bei aller ihrer Unregelmässigkeit,
schätzbar, wenn gleich Keuschheits-Procura-
toren noch nicht einig sind, ob und in wie
weit das Schreiben dem weiblichen Geschlechte

tendes Detail — denn gröſstentheils werden
bloſs diese den Weibern jetzt anvertrauet — auf
ihre Fähigkeit. Und wie? soll es denn bei
diesen Geschäften nicht auch subalterne Köpfe
geben, da Arbeiten dieser Art bei unsern jetzi-
gen Einrichtungen überall existiren? Wo es
Feste oder Erhöhungen gewisser Tage des ge-
meinen Lebens giebt, da müssen auch Werk-
tage seyn — Nur alle sieben Tage ist ein
Sonntag — Weihungen gewisser Lebens-Mo-
mente zu einem vorzüglichen Lebensgenusse
setzen auch gewöhnliche Tage voraus. Und
sind wir denn lauter Sonntagskinder? — Be-
wunderungswürdig ist das Talent zu rechnen
selbst bei gemeinen Weibern, ob sie gleich
sich über unsere Rechnungsmethode wegsetzen,
und oft ihre eigene Arithmetik auch alsdann
noch beibehalten, wenn sie nach der gewöhn-
lichen Schulmethode zu den Geheimnissen der
Zahlen zugelassen worden sind. Ihre Kanze-
lei ist mir, bei aller ihrer Unregelmäſsigkeit,
schätzbar, wenn gleich Keuschheits-Procura-
toren noch nicht einig sind, ob und in wie
weit das Schreiben dem weiblichen Geschlechte

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[315/0323] tendes Detail — denn gröſstentheils werden bloſs diese den Weibern jetzt anvertrauet — auf ihre Fähigkeit. Und wie? soll es denn bei diesen Geschäften nicht auch subalterne Köpfe geben, da Arbeiten dieser Art bei unsern jetzi- gen Einrichtungen überall existiren? Wo es Feste oder Erhöhungen gewisser Tage des ge- meinen Lebens giebt, da müssen auch Werk- tage seyn — Nur alle sieben Tage ist ein Sonntag — Weihungen gewisser Lebens-Mo- mente zu einem vorzüglichen Lebensgenusse setzen auch gewöhnliche Tage voraus. Und sind wir denn lauter Sonntagskinder? — Be- wunderungswürdig ist das Talent zu rechnen selbst bei gemeinen Weibern, ob sie gleich sich über unsere Rechnungsmethode wegsetzen, und oft ihre eigene Arithmetik auch alsdann noch beibehalten, wenn sie nach der gewöhn- lichen Schulmethode zu den Geheimnissen der Zahlen zugelassen worden sind. Ihre Kanze- lei ist mir, bei aller ihrer Unregelmäſsigkeit, schätzbar, wenn gleich Keuschheits-Procura- toren noch nicht einig sind, ob und in wie weit das Schreiben dem weiblichen Geschlechte

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/323>, abgerufen am 22.11.2024.