Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 1. Leipzig, 1779.Erster Abschnitt. Aussicht in die Gärten ihm die Veränderlichkeit des Cabinets Gelegenheit giebt, auf sein väterliches Land-gut zurückzukehren. Die Franzosen haben daher in Vergleichung mit den Nationen, die auf eben Ehe Ludwig der Vierzehnte erschien, waren freylich die Gärten in Frank- Richtung *) Einige der vornehmsten sind diese.
Description de Paris, de Versailles, de Marly, de Meudon, de St. Cloud, de Fontainebleau &c. par Piganiol de la For- ce. Paris 1736. 1742. 8 Vol. in 12. -- Les Delices de Versailles, de Trianon & de Marly par Edelinck. Paris 1713. in 12. 1751. in 8. 2 Vol. -- Nouvelle Description de Versailles & de Marly in 8. Paris 1738. -- Man hat außerdem von Versailles eine Beschreibung mit Kupf. von Monicart in 2 Th. 4. Paris 1720. und viele Plane und perspectivische Aus- sichten von le Potre, Perelle, Menaut, La- [Spaltenumbruch] monce, Salle, Girard u. s. w. -- Die Statuen, Fontainen, Grotten u. s. w. sind einzeln ebenfalls oft beschrieben, wohin unter andern gehört: Recueil des Figures, Groupes, Termes, Fontaines, Vases, Sta- tues & autres ornemens de Versailles, grave par Sim. Thomassin. IV Tom. Am- sterd. 4. 1695. mit 218 Kupf. -- Archi- tecture des Jardins, kl. Fol. Paris 1762. mit 70 Blättern. -- Auch findet man Ab- bildungen von französtschen Lustschlössern und Gärten in großer Anzahl in Mallets Geometrie practique, gr. 8. 4 Tom. Paris 1702. vornehmlich im ersten Theil. Erſter Abſchnitt. Ausſicht in die Gaͤrten ihm die Veraͤnderlichkeit des Cabinets Gelegenheit giebt, auf ſein vaͤterliches Land-gut zuruͤckzukehren. Die Franzoſen haben daher in Vergleichung mit den Nationen, die auf eben Ehe Ludwig der Vierzehnte erſchien, waren freylich die Gaͤrten in Frank- Richtung *) Einige der vornehmſten ſind dieſe.
Deſcription de Paris, de Verſailles, de Marly, de Meudon, de St. Cloud, de Fontainebleau &c. par Piganiol de la For- ce. Paris 1736. 1742. 8 Vol. in 12. — Les Délices de Verſailles, de Trianon & de Marly par Edelinck. Paris 1713. in 12. 1751. in 8. 2 Vol. — Nouvelle Deſcription de Verſailles & de Marly in 8. Paris 1738. — Man hat außerdem von Verſailles eine Beſchreibung mit Kupf. von Monicart in 2 Th. 4. Paris 1720. und viele Plane und perſpectiviſche Aus- ſichten von lè Potre, Perelle, Menaut, La- [Spaltenumbruch] monce, Sallé, Girard u. ſ. w. — Die Statuen, Fontainen, Grotten u. ſ. w. ſind einzeln ebenfalls oft beſchrieben, wohin unter andern gehoͤrt: Recueil des Figures, Groupes, Termes, Fontaines, Vaſes, Sta- tues & autres ornemens de Verſailles, gravé par Sim. Thomaſſin. IV Tom. Am- ſterd. 4. 1695. mit 218 Kupf. — Archi- tecture des Jardins, kl. Fol. Paris 1762. mit 70 Blaͤttern. — Auch findet man Ab- bildungen von franzoͤſtſchen Luſtſchloͤſſern und Gaͤrten in großer Anzahl in Mallets Geometrie practique, gr. 8. 4 Tom. Paris 1702. vornehmlich im erſten Theil. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0050" n="36"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſter Abſchnitt. Ausſicht in die Gaͤrten</hi></fw><lb/> ihm die Veraͤnderlichkeit des Cabinets Gelegenheit giebt, auf ſein vaͤterliches Land-<lb/> gut zuruͤckzukehren.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Franzoſen</hi> haben daher in Vergleichung mit den Nationen, die auf eben<lb/> der Stufe der Cultur ſtehen, nicht gar viel erhebliche Landhaͤuſer und Gaͤrten. Denn<lb/> die beruͤhmten Gaͤrten zu <hi rendition="#fr">Verſailles, Marly, Fontainebleau</hi> u. ſ. w. ſind Gaͤrten<lb/> des Koͤnigs, nicht der Nation. Die Beſchreibungen dieſer Gaͤrten ſind mit den<lb/> Abbildungen ſo haͤufig geworden, daß man es nicht mehr wagen darf, noch eine da-<lb/> von zu wiederholen. <cb/> <note place="foot" n="*)">Einige der vornehmſten ſind dieſe.<lb/><hi rendition="#aq">Deſcription de Paris, de Verſailles, de<lb/> Marly, de Meudon, de St. Cloud, de<lb/> Fontainebleau &c. par Piganiol de la For-<lb/> ce. Paris 1736. 1742. 8 Vol.</hi> in 12. —<lb/><hi rendition="#aq">Les Délices de Verſailles, de Trianon<lb/> & de Marly par Edelinck. Paris</hi> 1713.<lb/> in 12. 1751. in 8. 2 <hi rendition="#aq">Vol. — Nouvelle<lb/> Deſcription de Verſailles & de Marly</hi><lb/> in 8. <hi rendition="#aq">Paris</hi> 1738. — Man hat außerdem<lb/> von Verſailles eine Beſchreibung mit Kupf.<lb/> von Monicart in 2 Th. 4. Paris 1720.<lb/> und viele Plane und perſpectiviſche Aus-<lb/> ſichten von lè Potre, Perelle, Menaut, La-<lb/><cb/> monce, Sallé, Girard u. ſ. w. — Die<lb/> Statuen, Fontainen, Grotten u. ſ. w. ſind<lb/> einzeln ebenfalls oft beſchrieben, wohin<lb/> unter andern gehoͤrt: <hi rendition="#aq">Recueil des Figures,<lb/> Groupes, Termes, Fontaines, Vaſes, Sta-<lb/> tues & autres ornemens de Verſailles,<lb/> gravé par Sim. Thomaſſin. IV Tom. Am-<lb/> ſterd.</hi> 4. 1695. mit 218 Kupf. — <hi rendition="#aq">Archi-<lb/> tecture des Jardins,</hi> kl. Fol. <hi rendition="#aq">Paris</hi> 1762.<lb/> mit 70 Blaͤttern. — Auch findet man Ab-<lb/> bildungen von franzoͤſtſchen Luſtſchloͤſſern<lb/> und Gaͤrten in großer Anzahl in <hi rendition="#aq">Mallets<lb/> Geometrie practique,</hi> gr. 8. 4 <hi rendition="#aq">Tom. Paris</hi><lb/> 1702. vornehmlich im erſten Theil.</note></p><lb/> <p>Ehe <hi rendition="#fr">Ludwig</hi> der Vierzehnte erſchien, waren freylich die Gaͤrten in <hi rendition="#fr">Frank-<lb/> reich</hi> ein bloßer Sammelplatz von Baͤumen, Blumen, Raſen und Waſſer, mit ſo<lb/> wenig Geſchmack und Abſicht, daß nach der Ausſage der <hi rendition="#fr">Franzoſen</hi> nichts wilder<lb/> und nachlaͤßiger war. Und doch waren wohl dieſe Gaͤrten, worin vielleicht nur der<lb/> Geiſt der Anordnung fehlte, mehr der Natur gemaͤß, als die, welche nachher mit ſo<lb/> ungeheuern Koſten und unter einem ſo rauſchenden Beyfall angelegt wurden. Man<lb/> ſah in den koͤniglichen Gaͤrten zu <hi rendition="#fr">Verſailles, Marly, St. Germain, Chantilly,<lb/> Meudon</hi> und andern zierlich gezirkelte Blumenbeete, Terraſſen, Fontainen, große<lb/> Waſſerkuͤnſte, hohe Hecken, Gitterwerke, Labyrinthe, Grotten, Statuen, geſchnitz-<lb/> te Arbeit; alle dieſe Scenen ſah man entſtehen, und unter ihrem Pomp und Ueber-<lb/> fluß zugleich die Natur verſchwinden. Es mochten Schoͤnheiten fuͤr den fluͤchtigen<lb/> Begaffer ſeyn: aber nach den Grundſaͤtzen einer aͤchten Gartenkunſt waren es uͤber-<lb/> triebene, und zum Theil uͤbel angebrachte Kuͤnſteleyen; es mochte Empfindung darin<lb/> ſeyn, aber eine falſche; Genie, aber ein ſolches, das aus Mangel einer gluͤcklichern<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Richtung</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0050]
Erſter Abſchnitt. Ausſicht in die Gaͤrten
ihm die Veraͤnderlichkeit des Cabinets Gelegenheit giebt, auf ſein vaͤterliches Land-
gut zuruͤckzukehren.
Die Franzoſen haben daher in Vergleichung mit den Nationen, die auf eben
der Stufe der Cultur ſtehen, nicht gar viel erhebliche Landhaͤuſer und Gaͤrten. Denn
die beruͤhmten Gaͤrten zu Verſailles, Marly, Fontainebleau u. ſ. w. ſind Gaͤrten
des Koͤnigs, nicht der Nation. Die Beſchreibungen dieſer Gaͤrten ſind mit den
Abbildungen ſo haͤufig geworden, daß man es nicht mehr wagen darf, noch eine da-
von zu wiederholen.
*)
Ehe Ludwig der Vierzehnte erſchien, waren freylich die Gaͤrten in Frank-
reich ein bloßer Sammelplatz von Baͤumen, Blumen, Raſen und Waſſer, mit ſo
wenig Geſchmack und Abſicht, daß nach der Ausſage der Franzoſen nichts wilder
und nachlaͤßiger war. Und doch waren wohl dieſe Gaͤrten, worin vielleicht nur der
Geiſt der Anordnung fehlte, mehr der Natur gemaͤß, als die, welche nachher mit ſo
ungeheuern Koſten und unter einem ſo rauſchenden Beyfall angelegt wurden. Man
ſah in den koͤniglichen Gaͤrten zu Verſailles, Marly, St. Germain, Chantilly,
Meudon und andern zierlich gezirkelte Blumenbeete, Terraſſen, Fontainen, große
Waſſerkuͤnſte, hohe Hecken, Gitterwerke, Labyrinthe, Grotten, Statuen, geſchnitz-
te Arbeit; alle dieſe Scenen ſah man entſtehen, und unter ihrem Pomp und Ueber-
fluß zugleich die Natur verſchwinden. Es mochten Schoͤnheiten fuͤr den fluͤchtigen
Begaffer ſeyn: aber nach den Grundſaͤtzen einer aͤchten Gartenkunſt waren es uͤber-
triebene, und zum Theil uͤbel angebrachte Kuͤnſteleyen; es mochte Empfindung darin
ſeyn, aber eine falſche; Genie, aber ein ſolches, das aus Mangel einer gluͤcklichern
Richtung
*) Einige der vornehmſten ſind dieſe.
Deſcription de Paris, de Verſailles, de
Marly, de Meudon, de St. Cloud, de
Fontainebleau &c. par Piganiol de la For-
ce. Paris 1736. 1742. 8 Vol. in 12. —
Les Délices de Verſailles, de Trianon
& de Marly par Edelinck. Paris 1713.
in 12. 1751. in 8. 2 Vol. — Nouvelle
Deſcription de Verſailles & de Marly
in 8. Paris 1738. — Man hat außerdem
von Verſailles eine Beſchreibung mit Kupf.
von Monicart in 2 Th. 4. Paris 1720.
und viele Plane und perſpectiviſche Aus-
ſichten von lè Potre, Perelle, Menaut, La-
monce, Sallé, Girard u. ſ. w. — Die
Statuen, Fontainen, Grotten u. ſ. w. ſind
einzeln ebenfalls oft beſchrieben, wohin
unter andern gehoͤrt: Recueil des Figures,
Groupes, Termes, Fontaines, Vaſes, Sta-
tues & autres ornemens de Verſailles,
gravé par Sim. Thomaſſin. IV Tom. Am-
ſterd. 4. 1695. mit 218 Kupf. — Archi-
tecture des Jardins, kl. Fol. Paris 1762.
mit 70 Blaͤttern. — Auch findet man Ab-
bildungen von franzoͤſtſchen Luſtſchloͤſſern
und Gaͤrten in großer Anzahl in Mallets
Geometrie practique, gr. 8. 4 Tom. Paris
1702. vornehmlich im erſten Theil.
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