Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 1. Leipzig, 1779.der Alten und der Neuen. die Beschwerlichkeit der Kälte zu empfinden. Eine einsame ehemals von Pope fürdiesen Ort bestimmte und nunmehr seinem Andenken in einer Inschrift gewidmete Urne unterhält, wenn sie sich vermittelst des Mondlichts durch die Bäume zeigt, das Nachdenken und die Verfassung, in welche die Seele ganz unmerklich durch die übri- gen Umstände dieser reizenden Scene versetzt wird. Der dorische bedeckte Gang, welcher gleichfalls den Namen des Dichters Die nächste Wildbahn ist groß. Der Boden ist uneben und höckerich, hat von J 2
der Alten und der Neuen. die Beſchwerlichkeit der Kaͤlte zu empfinden. Eine einſame ehemals von Pope fuͤrdieſen Ort beſtimmte und nunmehr ſeinem Andenken in einer Inſchrift gewidmete Urne unterhaͤlt, wenn ſie ſich vermittelſt des Mondlichts durch die Baͤume zeigt, das Nachdenken und die Verfaſſung, in welche die Seele ganz unmerklich durch die uͤbri- gen Umſtaͤnde dieſer reizenden Scene verſetzt wird. Der doriſche bedeckte Gang, welcher gleichfalls den Namen des Dichters Die naͤchſte Wildbahn iſt groß. Der Boden iſt uneben und hoͤckerich, hat von J 2
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der Alten und der Neuen.
die Beſchwerlichkeit der Kaͤlte zu empfinden. Eine einſame ehemals von Pope fuͤr
dieſen Ort beſtimmte und nunmehr ſeinem Andenken in einer Inſchrift gewidmete
Urne unterhaͤlt, wenn ſie ſich vermittelſt des Mondlichts durch die Baͤume zeigt, das
Nachdenken und die Verfaſſung, in welche die Seele ganz unmerklich durch die uͤbri-
gen Umſtaͤnde dieſer reizenden Scene verſetzt wird.
Der doriſche bedeckte Gang, welcher gleichfalls den Namen des Dichters
fuͤhrt, iſt auch in der Naͤhe, ob er gleich nicht in die Augen faͤllt. Er ſtehet auf dem
Abhange eines Berges; und Thomſons Haus mit ſeinen Hainen iſt ein angenehmer
Gegenſtand in dem Proſpecte von jenem. In dem unten liegenden Thale iſt eine
Bank angebracht, die verſchiedene kurze Ausſichten vor ſich hat. Die eine iſt an
der Anhoͤhe hinauf bis zu dem bedeckten Gange; und andere erſtrecken ſich durch die
Oeffnungen im Walde bis zu der Bruͤcke und zu der Rotunda.
Die naͤchſte Wildbahn iſt groß. Der Boden iſt uneben und hoͤckerich, hat
aber dennoch einerley Richtung, indem ſich die Erhoͤhungen von allen Seiten nach
einem allgemeinen Abhange neigen. Der Umzug bekoͤmmt ſeine Abwechſelung von
verſchiedenen auf den Huͤgeln gepflanzten Gruppen von Baͤumen; und durch die
Oeffnungen zwiſchen denſelben zeiget ſich ſehr oft ein perſpectiviſcher Anblick der Land-
gegend. Auf der oberſten Hoͤhe iſt ein Haus, welches die praͤchtigſte Lage in ganz
Hagley hat. Von demſelben hat man eine Ausſicht an dem kuͤhnen Hange der
Wildbahn hinunter und uͤber ein ganzes Thal, welches bis zu den hinter demſelben
befindlichen Bergen mit den vortrefflichſten Baͤumen angefuͤllt iſt. Der eine von
dieſen Bergen iſt mit einem abhaͤngigen Walde bedeckt, der nur darum eine Oeffnung
hat, um Thomſons Haus nebſt den darum liegenden Hainen und Anhoͤhen zu zei-
gen. Die uͤbrigen ſind die Witchberry-Berge, die ſich vorwaͤrts in die Landſchaft
hereinzudraͤngen ſcheinen. Und indem die dichten Wipfel der Baͤume im Thal ſich
in eine fortlaufende Oberflaͤche verwandeln, ſo geben ſie dem Tempel des Theſeus
eine ſehr breite Grundflaͤche, verbergen die Hoͤhe, auf welcher er gebauet iſt, und
preſſen ſich bis uͤber den Grund deſſelben. Weiter zuruͤck ſtehet der Obelisk; vor
demſelben iſt die Schaftrift, und hinter ihm der Wald von Witchberry; hinter
dem Tempel aber ſind die Tannen. Dieſe beyden Gehoͤlze hangen mit jener großen
waldigten Scene zuſammen, die ſich uͤber den andern Berg und uͤber das ganze da-
zwiſchen liegende Thal verbreitet. Eine ſolche Ausdehnung von Waldung, eine ſol-
che Abwechſelung in der Anlage derſelben; Gegenſtaͤnde, die an ſich ſelbſt ſo vortrefflich
ſind, und durch ihre Lagen noch mehr veredelt werden, die einen Contraſt unter ein-
ander machen, alle deutlich von einander unterſchieden, alle gluͤcklich verbunden ſind;
ſo ſchoͤne Theile eines ſo großen Ganzen, die von einer reizenden Flur uͤberſehen, und
von
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