Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 1. Leipzig, 1779.Vorbericht. Die Freunde der Gartenkunst empfangen hier den Anfang eines Werks, Der Beyfall, den das Publikum diesen Versuchen gegeben, die davon b
Vorbericht. Die Freunde der Gartenkunſt empfangen hier den Anfang eines Werks, Der Beyfall, den das Publikum dieſen Verſuchen gegeben, die davon b
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Vorbericht.
Die Freunde der Gartenkunſt empfangen hier den Anfang eines Werks,
das bereits vor einiger Zeit angekuͤndigt worden, und worauf ich
vor mehrern Jahren durch zwo kleinere Schriften (Anmerkungen uͤber die
Landhaͤuſer und die Gartenkunſt. 8. Leipzig, 1773. Theorie der Garten-
kunſt. 8. Ebendaſ. 1775.) vorbereitet habe. In der erſten war meine vor-
nehmſte Abſicht, zuvoͤrderſt die mancherley Vorurtheile und Ausſchwei-
fungen, die in Anſehung der Gaͤrten unter uns herrſchen, aufzudecken,
und dem falſchen Geſchmack einige Grundſaͤtze entgegen zu ſtellen. Was
nach dieſem Verſuch uͤbrig blieb, naͤmlich eine genauere Entwickelung der
Regeln, nach welchen man bey Bildung ſchoͤner Gaͤrten uͤberhaupt zu ver-
fahren hat, war ich bemuͤhet in der andern Schrift vorzulegen. Dieſe
beyden kleinern Schriften, die wegen ihrer Beziehung auf einander als
zwey Theile eines Ganzen anzuſehen ſind, koͤnnen als fuͤr ſich beſtehende
Handbuͤcher dem Gartenfreunde, der nur die nothduͤrftigſten Kenntniſſe
ſucht, noch immer nuͤtzlich ſeyn.
Der Beyfall, den das Publikum dieſen Verſuchen gegeben, die
Aufmunterung einiger beruͤhmten Maͤnner unſrer Nation, das Beduͤrfniß
einer noch neuen Wiſſenſchaft, die nur erſt durch wiederholte Bearbeitung
einige Vollkommenheit erhalten kann, und der anziehende Reiz, der Ge-
genſtaͤnden dieſer Art eigen iſt, mußten mich leicht bewegen, jetzt dieſes aus-
fuͤhrliche Werk uͤber die Gartenkunſt folgen zu laſſen. Es iſt nicht ge-
ſchrieben, um eine ploͤtzliche Veraͤnderung mit unſern Gaͤrten zu bewirken,
wiewohl die meiſten einer Veraͤnderung beduͤrftig ſcheinen, ſondern um ein
nicht unangenehmes Nachdenken uͤber dieſe Gegenſtaͤnde zu veranlaſſen,
den wißbegierigen Liebhaber in die Verfaſſung zu ſetzen, mit Richtigkeit
davon
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