Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.Monumenten und Inschriften. Indessen können doch zuweilen ganze Gruppen von Statüen in einem dazu ein- Die elysäischen Felder werden von einem angenehmen Bache durchströmt. Campos ducit ad Elysios. Unten *) S. 1ster B. S. 19. **) Diese Beschreibung ist theils aus
dem Whately, theils aus einem eigenen [Spaltenumbruch] Werke von diesem Park: Stowe: a descri- ption &c. (1ster B. S. 69.) wovon ich hier gelegentlich die neue verbesserte Ausgabe von 1773 anzeige. Monumenten und Inſchriften. Indeſſen koͤnnen doch zuweilen ganze Gruppen von Statuͤen in einem dazu ein- Die elyſaͤiſchen Felder werden von einem angenehmen Bache durchſtroͤmt. Campos ducit ad Elyſios. Unten *) S. 1ſter B. S. 19. **) Dieſe Beſchreibung iſt theils aus
dem Whately, theils aus einem eigenen [Spaltenumbruch] Werke von dieſem Park: Stowe: a deſcri- ption &c. (1ſter B. S. 69.) wovon ich hier gelegentlich die neue verbeſſerte Ausgabe von 1773 anzeige. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0139" n="135"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Monumenten und Inſchriften.</hi> </fw><lb/> <p>Indeſſen koͤnnen doch zuweilen ganze Gruppen von Statuͤen in einem dazu ein-<lb/> gerichteten Revier mit einer guten Wirkung angelegt werden. Dieß giebt ſodann eine<lb/> Scene, die durch eine hoͤhere Lebhaftigkeit und durch den Reichthum der Kunſt ſich von<lb/> den gewoͤhnlichen unterſcheidet, oft des Contraſtes wegen angelegt, noch mehr aber um<lb/> eine Folge von Ideen und Empfindungen zu gewinnen, die ſich ſonſt nicht erhalten<lb/> laſſen. Anlagen von dieſem Charakter uͤberraſchen, beleben, reißen zur Bewunde-<lb/> rung oder verſetzen die Seele des Zuſchauers in andere Zeiten und in entfernte Gegen-<lb/> den hin. Zu dieſer Claſſe gehoͤren alle Nachahmungen von Plaͤtzen und Scenen, die<lb/> in andern Laͤndern ihre Heimath haben, oder blos in der Mythologie und in den Phan-<lb/> taſien der Dichter vorhanden ſind. Die erſten Werke in dieſem Geſchmack entſtanden<lb/> ohne Zweifel in dem beruͤhmten Landſitz des Kaiſers <hi rendition="#fr">Hadrian</hi> zu <hi rendition="#fr">Tivoli,</hi> als er dar-<lb/> inn die merkwuͤrdigſten Gegenden <hi rendition="#fr">Griechenlands</hi> nachahmte.<cb/> <note place="foot" n="*)">S. 1ſter B. S. 19.</note> Und in den neuern<lb/> Zeiten ſind die <hi rendition="#fr">elyſaͤiſchen Felder</hi> zu <hi rendition="#fr">Stowe</hi> ein ſehr geprieſenes Muſter geworden,<lb/> das hier eine Beſchreibung<note place="foot" n="**)">Dieſe Beſchreibung iſt theils aus<lb/> dem Whately, theils aus einem eigenen<lb/><cb/> Werke von dieſem Park: <hi rendition="#aq">Stowe: a deſcri-<lb/> ption &c.</hi> (1ſter B. S. 69.) wovon ich hier<lb/> gelegentlich die neue verbeſſerte Ausgabe<lb/> von 1773 anzeige.</note> verdient.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">elyſaͤiſchen</hi> Felder werden von einem angenehmen Bache durchſtroͤmt.<lb/> Die Baͤume ſtehen ſo zerſtreut und duͤnne, daß ſie ganz licht und luftig ſind. An<lb/> dem einen Ende oͤffnen ſie ſich gegen ein groͤſſeres Waſſer und eine ausgedehntere Flur.<lb/> Die Einfaſſung iſt ſehr oft unterbrochen, um weit entlegene Gegenſtaͤnde zu zeigen,<lb/> die durch die Art, wie ſie erſcheinen, ein weit entfernteres Anſehen bekommen. Der<lb/> Eingang iſt unter einem doriſchen Schwibbogen, der auf eine Oeffnung durch die<lb/> Baͤume trifft. Inwendig ſtehen die Tempel der alten Tugend und der <hi rendition="#fr">brittiſchen</hi><lb/> Helden; der eine liegt hoch, der andere tief in dem Thale, nahe bey dem Waſſer.<lb/> Beyde ſind mit den Bildern der Maͤnner geziert, die ſich durch ihre Verdienſte im<lb/> Kriege, im Staat oder in der Gelehrſamkeit am meiſten beruͤhmt gemacht haben.<lb/> Der Tempel der unſterblichen <hi rendition="#fr">Britten</hi> hat die Geſtalt eines halben Zirkels, und ent-<lb/> haͤlt eine Folge von ſechszehn Niſchen, wovon jede mit einem Bruſtbild geziert iſt.<lb/> Die Mitte der Kruͤmmung iſt mit einer Pyramide geſchmuͤckt, worinn ſich in einer<lb/> Niſche eine ſchoͤne Buͤſte des <hi rendition="#fr">Mercur</hi> zeigt, uͤber welcher dieſe Inſchrift aus dem <hi rendition="#fr">Vir-<lb/> gil</hi> ſteht:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Campos ducit ad Elyſios.</hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Unten</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0139]
Monumenten und Inſchriften.
Indeſſen koͤnnen doch zuweilen ganze Gruppen von Statuͤen in einem dazu ein-
gerichteten Revier mit einer guten Wirkung angelegt werden. Dieß giebt ſodann eine
Scene, die durch eine hoͤhere Lebhaftigkeit und durch den Reichthum der Kunſt ſich von
den gewoͤhnlichen unterſcheidet, oft des Contraſtes wegen angelegt, noch mehr aber um
eine Folge von Ideen und Empfindungen zu gewinnen, die ſich ſonſt nicht erhalten
laſſen. Anlagen von dieſem Charakter uͤberraſchen, beleben, reißen zur Bewunde-
rung oder verſetzen die Seele des Zuſchauers in andere Zeiten und in entfernte Gegen-
den hin. Zu dieſer Claſſe gehoͤren alle Nachahmungen von Plaͤtzen und Scenen, die
in andern Laͤndern ihre Heimath haben, oder blos in der Mythologie und in den Phan-
taſien der Dichter vorhanden ſind. Die erſten Werke in dieſem Geſchmack entſtanden
ohne Zweifel in dem beruͤhmten Landſitz des Kaiſers Hadrian zu Tivoli, als er dar-
inn die merkwuͤrdigſten Gegenden Griechenlands nachahmte.
*) Und in den neuern
Zeiten ſind die elyſaͤiſchen Felder zu Stowe ein ſehr geprieſenes Muſter geworden,
das hier eine Beſchreibung **) verdient.
Die elyſaͤiſchen Felder werden von einem angenehmen Bache durchſtroͤmt.
Die Baͤume ſtehen ſo zerſtreut und duͤnne, daß ſie ganz licht und luftig ſind. An
dem einen Ende oͤffnen ſie ſich gegen ein groͤſſeres Waſſer und eine ausgedehntere Flur.
Die Einfaſſung iſt ſehr oft unterbrochen, um weit entlegene Gegenſtaͤnde zu zeigen,
die durch die Art, wie ſie erſcheinen, ein weit entfernteres Anſehen bekommen. Der
Eingang iſt unter einem doriſchen Schwibbogen, der auf eine Oeffnung durch die
Baͤume trifft. Inwendig ſtehen die Tempel der alten Tugend und der brittiſchen
Helden; der eine liegt hoch, der andere tief in dem Thale, nahe bey dem Waſſer.
Beyde ſind mit den Bildern der Maͤnner geziert, die ſich durch ihre Verdienſte im
Kriege, im Staat oder in der Gelehrſamkeit am meiſten beruͤhmt gemacht haben.
Der Tempel der unſterblichen Britten hat die Geſtalt eines halben Zirkels, und ent-
haͤlt eine Folge von ſechszehn Niſchen, wovon jede mit einem Bruſtbild geziert iſt.
Die Mitte der Kruͤmmung iſt mit einer Pyramide geſchmuͤckt, worinn ſich in einer
Niſche eine ſchoͤne Buͤſte des Mercur zeigt, uͤber welcher dieſe Inſchrift aus dem Vir-
gil ſteht:
Campos ducit ad Elyſios.
Unten
*) S. 1ſter B. S. 19.
**) Dieſe Beſchreibung iſt theils aus
dem Whately, theils aus einem eigenen
Werke von dieſem Park: Stowe: a deſcri-
ption &c. (1ſter B. S. 69.) wovon ich hier
gelegentlich die neue verbeſſerte Ausgabe
von 1773 anzeige.
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