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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782.

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nach dem Charakter der Gegenden.
Gemäuer blühen der gelbe Steinerdrauch (Fumaria lutea, L.), die Blutwurz (Ge-
ranium sanguineum, L.
), die Windrose (Anemone sylvestris, L.), verschiedene Ar-
ten der Alysse (Alyssum spinosum, montanum, incanum, L.), der Steinciste (Cistus
helianthemum, L.
) u. a. Andre kletternde und sich windende Gewächse bestimmte
die Natur, um an Felsen, Mauern, Steinhaufen, Grotten, Einsiedeleyen, Hütten,
Mooshäusern, Waldsitzen, künstlichen Ruinen u. s. w. sich zu schlingen, und ihnen
durch Blätter und mancherley Blumen eine anmuthige Bedeckung zu geben: als ver-
schiedene Arten vom Geißblatt, von Waldreben (Clematis viticella, virginiana, vi-
talba, integrifolia, flammula, L.
), die Weinrebe, der Epheu, der Jungfernwein
(Hedera quinquefolia, L.), die kletternde Trompetenblume (Bignonia radicans, L.),
das Mondsamenkraut (Menespermum canadense, virginianum, carolinianum, L.),
die amerikanische Knollenrebe (Glycine apios, L.), die indianische Weinrebe (Peri-
ploca graeca, L.
), der schlingende Spindelbaum (Celastrus scandens, L.), das
Sinngrün (Vinca major und minor, L.), u. s. w. Wie viele Grasarten giebt es
nicht, um den Erdboden, er mag beschaffen seyn wie er will, mit einem grünen Tep-
pich zu bekleiden! Für nasse Wiesen, für morastige Gegenden, für Ufer der Flüsse
und Bäche schuf die Natur das Wasserrispengras (Poa aquatica, L.), den Wiesen-
fuchsschwanz (Alopecurus pratensis, L.), das Mannagras (Festuca fluitans, L.),
das Torfriedgras (Carex cespitosa, L.), das Sandschilf (Arundo arenaria, L.) und
das Flöhriedgras (Carex pulicaris, L.), u. f. Den leichten, trocknen und magern
Boden schmückt das Schafgras (Festuca ovina, L.), der hohe, farbigte Wiesenhaber
(Avena pratensis, L.), der canadische Schildklee (Hedisarum canadense, L.) und
der spanische große Schildklee (Hedisarum coronarium, L.), u. f. Den leichten
und frischen Boden ziert das Habergras (Avena elatior, L.), und die unfruchtbarste
Heide, selbst einen Kreideberg, schmückt das englische Raygras (Lolium perenne, L.).
Verschiedene Arten von Klee, die zu den nützlichsten Futterkräutern gehören, dienen
nicht weniger zum Schmuck des Bodens, und helfen anmuthige Grasplätze bilden,
als der rothe Wiesenklee (Trifolium pratense, L.), der Erdbeerklee (Trifol. fragi-
ferum, L.
), der weiße Bergklee (Trifol. montanum, L.), der Steinklee (Trifol.
melilothus officinarum, L.
), der Sternklee (Trifol. stellatum, L.), der Bastart-
klee (Trifol. hybridum, L.) und der Hopfenklee (Trifol. agrarium, L.); ferner die
Lüzerne (Medicago sativa, L.), die Esparcette (Hedisarum onobrychis, L.), die
Platerbse (Lathyrus pratensis, L.), die bunte Kornwicke (Coronilla varia, L.), u. a.
Selbst in sumpfigten Gegenden, wo nichts anders wächst, zwischen Schilf und Rohr
blühet die Blumenbinse (Butomus umbellatus, L.), die Bachbunge (Veronica be-
cabunga, L.
), die sibirische Iris (Iris sibirica, L.), das spanische Gras (Phalaris

canariensis
G 2

nach dem Charakter der Gegenden.
Gemaͤuer bluͤhen der gelbe Steinerdrauch (Fumaria lutea, L.), die Blutwurz (Ge-
ranium ſanguineum, L.
), die Windroſe (Anemone ſylveſtris, L.), verſchiedene Ar-
ten der Alyſſe (Alyſſum ſpinoſum, montanum, incanum, L.), der Steinciſte (Ciſtus
helianthemum, L.
) u. a. Andre kletternde und ſich windende Gewaͤchſe beſtimmte
die Natur, um an Felſen, Mauern, Steinhaufen, Grotten, Einſiedeleyen, Huͤtten,
Mooshaͤuſern, Waldſitzen, kuͤnſtlichen Ruinen u. ſ. w. ſich zu ſchlingen, und ihnen
durch Blaͤtter und mancherley Blumen eine anmuthige Bedeckung zu geben: als ver-
ſchiedene Arten vom Geißblatt, von Waldreben (Clematis viticella, virginiana, vi-
talba, integrifolia, flammula, L.
), die Weinrebe, der Epheu, der Jungfernwein
(Hedera quinquefolia, L.), die kletternde Trompetenblume (Bignonia radicans, L.),
das Mondſamenkraut (Meneſpermum canadenſe, virginianum, carolinianum, L.),
die amerikaniſche Knollenrebe (Glycine apios, L.), die indianiſche Weinrebe (Peri-
ploca graeca, L.
), der ſchlingende Spindelbaum (Celaſtrus ſcandens, L.), das
Sinngruͤn (Vinca major und minor, L.), u. ſ. w. Wie viele Grasarten giebt es
nicht, um den Erdboden, er mag beſchaffen ſeyn wie er will, mit einem gruͤnen Tep-
pich zu bekleiden! Fuͤr naſſe Wieſen, fuͤr moraſtige Gegenden, fuͤr Ufer der Fluͤſſe
und Baͤche ſchuf die Natur das Waſſerriſpengras (Poa aquatica, L.), den Wieſen-
fuchsſchwanz (Alopecurus pratenſis, L.), das Mannagras (Feſtuca fluitans, L.),
das Torfriedgras (Carex ceſpitoſa, L.), das Sandſchilf (Arundo arenaria, L.) und
das Floͤhriedgras (Carex pulicaris, L.), u. f. Den leichten, trocknen und magern
Boden ſchmuͤckt das Schafgras (Feſtuca ovina, L.), der hohe, farbigte Wieſenhaber
(Avena pratenſis, L.), der canadiſche Schildklee (Hediſarum canadenſe, L.) und
der ſpaniſche große Schildklee (Hediſarum coronarium, L.), u. f. Den leichten
und friſchen Boden ziert das Habergras (Avena elatior, L.), und die unfruchtbarſte
Heide, ſelbſt einen Kreideberg, ſchmuͤckt das engliſche Raygras (Lolium perenne, L.).
Verſchiedene Arten von Klee, die zu den nuͤtzlichſten Futterkraͤutern gehoͤren, dienen
nicht weniger zum Schmuck des Bodens, und helfen anmuthige Grasplaͤtze bilden,
als der rothe Wieſenklee (Trifolium pratenſe, L.), der Erdbeerklee (Trifol. fragi-
ferum, L.
), der weiße Bergklee (Trifol. montanum, L.), der Steinklee (Trifol.
melilothus officinarum, L.
), der Sternklee (Trifol. ſtellatum, L.), der Baſtart-
klee (Trifol. hybridum, L.) und der Hopfenklee (Trifol. agrarium, L.); ferner die
Luͤzerne (Medicago ſativa, L.), die Eſparcette (Hediſarum onobrychis, L.), die
Platerbſe (Lathyrus pratenſis, L.), die bunte Kornwicke (Coronilla varia, L.), u. a.
Selbſt in ſumpfigten Gegenden, wo nichts anders waͤchſt, zwiſchen Schilf und Rohr
bluͤhet die Blumenbinſe (Butomus umbellatus, L.), die Bachbunge (Veronica be-
cabunga, L.
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[51/0055] nach dem Charakter der Gegenden. Gemaͤuer bluͤhen der gelbe Steinerdrauch (Fumaria lutea, L.), die Blutwurz (Ge- ranium ſanguineum, L.), die Windroſe (Anemone ſylveſtris, L.), verſchiedene Ar- ten der Alyſſe (Alyſſum ſpinoſum, montanum, incanum, L.), der Steinciſte (Ciſtus helianthemum, L.) u. a. Andre kletternde und ſich windende Gewaͤchſe beſtimmte die Natur, um an Felſen, Mauern, Steinhaufen, Grotten, Einſiedeleyen, Huͤtten, Mooshaͤuſern, Waldſitzen, kuͤnſtlichen Ruinen u. ſ. w. ſich zu ſchlingen, und ihnen durch Blaͤtter und mancherley Blumen eine anmuthige Bedeckung zu geben: als ver- ſchiedene Arten vom Geißblatt, von Waldreben (Clematis viticella, virginiana, vi- talba, integrifolia, flammula, L.), die Weinrebe, der Epheu, der Jungfernwein (Hedera quinquefolia, L.), die kletternde Trompetenblume (Bignonia radicans, L.), das Mondſamenkraut (Meneſpermum canadenſe, virginianum, carolinianum, L.), die amerikaniſche Knollenrebe (Glycine apios, L.), die indianiſche Weinrebe (Peri- ploca graeca, L.), der ſchlingende Spindelbaum (Celaſtrus ſcandens, L.), das Sinngruͤn (Vinca major und minor, L.), u. ſ. w. Wie viele Grasarten giebt es nicht, um den Erdboden, er mag beſchaffen ſeyn wie er will, mit einem gruͤnen Tep- pich zu bekleiden! Fuͤr naſſe Wieſen, fuͤr moraſtige Gegenden, fuͤr Ufer der Fluͤſſe und Baͤche ſchuf die Natur das Waſſerriſpengras (Poa aquatica, L.), den Wieſen- fuchsſchwanz (Alopecurus pratenſis, L.), das Mannagras (Feſtuca fluitans, L.), das Torfriedgras (Carex ceſpitoſa, L.), das Sandſchilf (Arundo arenaria, L.) und das Floͤhriedgras (Carex pulicaris, L.), u. f. Den leichten, trocknen und magern Boden ſchmuͤckt das Schafgras (Feſtuca ovina, L.), der hohe, farbigte Wieſenhaber (Avena pratenſis, L.), der canadiſche Schildklee (Hediſarum canadenſe, L.) und der ſpaniſche große Schildklee (Hediſarum coronarium, L.), u. f. Den leichten und friſchen Boden ziert das Habergras (Avena elatior, L.), und die unfruchtbarſte Heide, ſelbſt einen Kreideberg, ſchmuͤckt das engliſche Raygras (Lolium perenne, L.). Verſchiedene Arten von Klee, die zu den nuͤtzlichſten Futterkraͤutern gehoͤren, dienen nicht weniger zum Schmuck des Bodens, und helfen anmuthige Grasplaͤtze bilden, als der rothe Wieſenklee (Trifolium pratenſe, L.), der Erdbeerklee (Trifol. fragi- ferum, L.), der weiße Bergklee (Trifol. montanum, L.), der Steinklee (Trifol. melilothus officinarum, L.), der Sternklee (Trifol. ſtellatum, L.), der Baſtart- klee (Trifol. hybridum, L.) und der Hopfenklee (Trifol. agrarium, L.); ferner die Luͤzerne (Medicago ſativa, L.), die Eſparcette (Hediſarum onobrychis, L.), die Platerbſe (Lathyrus pratenſis, L.), die bunte Kornwicke (Coronilla varia, L.), u. a. Selbſt in ſumpfigten Gegenden, wo nichts anders waͤchſt, zwiſchen Schilf und Rohr bluͤhet die Blumenbinſe (Butomus umbellatus, L.), die Bachbunge (Veronica be- cabunga, L.), die ſibiriſche Iris (Iris ſibirica, L.), das ſpaniſche Gras (Phalaris canarienſis G 2

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782/55>, abgerufen am 24.11.2024.