Hobrecht, James: Entwickelung der Verkehrs-Verhältnisse in Berlin. Berlin, 1893bssitzern u. s. w. aufgenommen, welche bemüht waren, in Die Stadt Berlin wurde hierbei nicht selten von den sich Uebrigens waren die genannten Bestrebungen keines- Die im Jahre 1860 von der Stadtgemeinde Berlin zu Infolge des unter dem 8. Juli 1875 publicirten Gesetzes bssitzern u. s. w. aufgenommen, welche bemüht waren, in Die Stadt Berlin wurde hierbei nicht selten von den sich Uebrigens waren die genannten Bestrebungen keines- Die im Jahre 1860 von der Stadtgemeinde Berlin zu Infolge des unter dem 8. Juli 1875 publicirten Gesetzes <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="25"/> bssitzern u. s. w. aufgenommen, welche bemüht waren, in<lb/> Form von Actien das Capital zum Ausbau der Straſsen auf-<lb/> zubringen, während dasselbe aus den von den Chausseen<lb/> zu erwartenden Einnahmen verzinst und amortisirt werden<lb/> sollte.</p><lb/> <p>Die Stadt Berlin wurde hierbei nicht selten von den sich<lb/> bildenden Vereinen um Unterstützung bezw. Betheiligung<lb/> angegangen.</p><lb/> <p>Uebrigens waren die genannten Bestrebungen keines-<lb/> weges von leichtem oder raschem Erfolg gekrönt. Nur bei<lb/> einem einzigen Unternehmen, welches die Chaussee vor dem<lb/> Schönhauser und Prenzlauer Thore (nach Pankow und Fran-<lb/> zösisch-Buchholz) betraf, glückte es im Jahre 1825, nach<lb/> fünfjähriger Bemühung, das erforderliche Capital zusammen-<lb/> zubringen und die Befestigung der Straſsen im Sommer des<lb/> gedachten Jahres zu vollenden. Bei anderen Landstraſsen<lb/> ist es erst nach dreiſsig- und vierzigjährigen Anstrengungen<lb/> gelungen, das gewünschte Ziel zu erreichen, so beispiels-<lb/> weise bei der Landsberger Chaussee (vom <hi rendition="#g">Landsberger<lb/> Thor über Alt-Landsberg nach Proetzel</hi>), bei welcher<lb/> die im Jahre 1821 eingeleiteten Verhandlungen erst im Jahre<lb/> 1852 zum Abschluſs gediehen, so die Chaussee vom <hi rendition="#g">Rosen-<lb/> thaler Thor nach Reinickendorf</hi>, zu deren Anlage be-<lb/> reits im Jahre 1822 die staatliche Genehmigung ertheilt wurde,<lb/> die aber erst in den Jahren 1848/49 durch die Stadt unter<lb/> Gewährung eines Staatszuschusses zur Ausführung gelangte.</p><lb/> <p>Die im Jahre 1860 von der Stadtgemeinde Berlin zu<lb/> unterhaltenden Chausseen und chaussirten Straſsen besaſsen<lb/> eine Längenausdehnung von etwa 21 500 m, im Jahre 1877<lb/> von 26 700 m.</p><lb/> <p>Infolge des unter dem 8. Juli 1875 publicirten Gesetzes<lb/> über die Dotation der Provincial- und Kreisverbände, dem-<lb/> zufolge die Stadt Berlin die bisher von der Königlichen<lb/> Ministerial-Baucommission unterhaltenen Landstraſsen und die<lb/> Chaussee im Thiergarten gegen eine jährlich zu zahlende<lb/> Rente in Höhe von 235 315 ℳ zu übernehmen gehalten war,<lb/> hob sich der Gesamtbestand der von der Commune Berlin<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
bssitzern u. s. w. aufgenommen, welche bemüht waren, in
Form von Actien das Capital zum Ausbau der Straſsen auf-
zubringen, während dasselbe aus den von den Chausseen
zu erwartenden Einnahmen verzinst und amortisirt werden
sollte.
Die Stadt Berlin wurde hierbei nicht selten von den sich
bildenden Vereinen um Unterstützung bezw. Betheiligung
angegangen.
Uebrigens waren die genannten Bestrebungen keines-
weges von leichtem oder raschem Erfolg gekrönt. Nur bei
einem einzigen Unternehmen, welches die Chaussee vor dem
Schönhauser und Prenzlauer Thore (nach Pankow und Fran-
zösisch-Buchholz) betraf, glückte es im Jahre 1825, nach
fünfjähriger Bemühung, das erforderliche Capital zusammen-
zubringen und die Befestigung der Straſsen im Sommer des
gedachten Jahres zu vollenden. Bei anderen Landstraſsen
ist es erst nach dreiſsig- und vierzigjährigen Anstrengungen
gelungen, das gewünschte Ziel zu erreichen, so beispiels-
weise bei der Landsberger Chaussee (vom Landsberger
Thor über Alt-Landsberg nach Proetzel), bei welcher
die im Jahre 1821 eingeleiteten Verhandlungen erst im Jahre
1852 zum Abschluſs gediehen, so die Chaussee vom Rosen-
thaler Thor nach Reinickendorf, zu deren Anlage be-
reits im Jahre 1822 die staatliche Genehmigung ertheilt wurde,
die aber erst in den Jahren 1848/49 durch die Stadt unter
Gewährung eines Staatszuschusses zur Ausführung gelangte.
Die im Jahre 1860 von der Stadtgemeinde Berlin zu
unterhaltenden Chausseen und chaussirten Straſsen besaſsen
eine Längenausdehnung von etwa 21 500 m, im Jahre 1877
von 26 700 m.
Infolge des unter dem 8. Juli 1875 publicirten Gesetzes
über die Dotation der Provincial- und Kreisverbände, dem-
zufolge die Stadt Berlin die bisher von der Königlichen
Ministerial-Baucommission unterhaltenen Landstraſsen und die
Chaussee im Thiergarten gegen eine jährlich zu zahlende
Rente in Höhe von 235 315 ℳ zu übernehmen gehalten war,
hob sich der Gesamtbestand der von der Commune Berlin
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |