Hobrecht, James: Entwickelung der Verkehrs-Verhältnisse in Berlin. Berlin, 1893renden Schiffsgefässe sind, wie oben bereits angegeben, auf Für die Anlage eines neuen Hafens, der am linken Ufer Ein erhebliches Hinderniss in einer von lebhaftem Ein kurz vor dem Beginn des uns beschäftigenden Zeit- Diese Brücken waren mit geringen Ausnahmen vom renden Schiffsgefäſse sind, wie oben bereits angegeben, auf Für die Anlage eines neuen Hafens, der am linken Ufer Ein erhebliches Hinderniſs in einer von lebhaftem Ein kurz vor dem Beginn des uns beschäftigenden Zeit- Diese Brücken waren mit geringen Ausnahmen vom <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="38"/> renden Schiffsgefäſse sind, wie oben bereits angegeben, auf<lb/> etwa 48 350 Stück ermittelt worden, die durch dieselben be-<lb/> förderten Waren betrugen gegen 21 200 000 Ctr. Im Jahre<lb/> 1890 dagegen war die Zahl der Fahrzeuge auf etwa 92 000<lb/> Stück angewachsen, und die von ihnen aufgenommene<lb/> Ladung hatte ein Gewicht von etwa 100 000 000 Ctrn. In<lb/> dem Zeitlauf von 48 Jahren hatte sich demnach die Zahl der<lb/> Schiffsgefäſse beinahe verdoppelt, während das Gewicht der<lb/> ihnen anvertraut gewesenen Ladung sich fast um das Fünf-<lb/> fache gehoben hatte.</p><lb/> <p>Für die Anlage eines neuen Hafens, der am linken Ufer<lb/> des Landwehrcanales, auf den Ländereien des ehemaligen<lb/> Urbans, seine Stelle finden soll, haben inzwischen die städti-<lb/> schen Behörden die Mittel in Höhe von 3 800 000 ℳ bewilligt<lb/> und zu seiner Ausführung Auftrag gegeben. Dieser Hafen<lb/> soll etwa 70 Schiffen Raum gewähren.</p><lb/> <p>Ein erhebliches Hinderniſs in einer von lebhaftem<lb/> Straſsenverkehr durchzogenen Stadt bilden die natürlichen<lb/> und künstlichen Wasserläufe. Wie wir vorher gesehen, war<lb/> Berlin seit Jahrhunderten mit solchen Wasserstraſsen reichlich<lb/> gesegnet, und auch das jetzige Jahrhundert hat es nicht daran<lb/> fehlen lassen, die Zahl derselben zu vermehren.</p><lb/> <p>Ein kurz vor dem Beginn des uns beschäftigenden Zeit-<lb/> abschnittes erschienenes, lexicographisch geordnetes Handbuch<lb/> für Berlin und Potsdam giebt die Zahl der in Berlin selbst<lb/> befindlichen Brücken auf etwa 40 an, zu denen noch 20 Brücken<lb/> über die Spree, den Landwehrgraben und die Panke in der<lb/> nächsten Umgebung der Hauptstadt hinzuzurechnen sind.</p><lb/> <p>Diese Brücken waren mit geringen Ausnahmen vom<lb/> Staate errichtet und auch von diesem in baulichen Würden<lb/> gehalten. Daſs dieselben in Bezug auf ihr Aeuſseres und ihre<lb/> Construction sich besonders auszeichneten, lieſs sich mit Aus-<lb/> schluſs der Langen Brücke, der seitdem verschwundenen<lb/> Herkulesbrücke, der Königsbrücke und der Schloſsbrücke,<lb/> und etwa noch der Weidendammer- und Friedrichsbrücke,<lb/> nicht behaupten. Die gröſseste Mehrzahl der Brücken, vor-<lb/> nehmlich die über die schiffbaren Wasserstraſsen, war als<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0044]
renden Schiffsgefäſse sind, wie oben bereits angegeben, auf
etwa 48 350 Stück ermittelt worden, die durch dieselben be-
förderten Waren betrugen gegen 21 200 000 Ctr. Im Jahre
1890 dagegen war die Zahl der Fahrzeuge auf etwa 92 000
Stück angewachsen, und die von ihnen aufgenommene
Ladung hatte ein Gewicht von etwa 100 000 000 Ctrn. In
dem Zeitlauf von 48 Jahren hatte sich demnach die Zahl der
Schiffsgefäſse beinahe verdoppelt, während das Gewicht der
ihnen anvertraut gewesenen Ladung sich fast um das Fünf-
fache gehoben hatte.
Für die Anlage eines neuen Hafens, der am linken Ufer
des Landwehrcanales, auf den Ländereien des ehemaligen
Urbans, seine Stelle finden soll, haben inzwischen die städti-
schen Behörden die Mittel in Höhe von 3 800 000 ℳ bewilligt
und zu seiner Ausführung Auftrag gegeben. Dieser Hafen
soll etwa 70 Schiffen Raum gewähren.
Ein erhebliches Hinderniſs in einer von lebhaftem
Straſsenverkehr durchzogenen Stadt bilden die natürlichen
und künstlichen Wasserläufe. Wie wir vorher gesehen, war
Berlin seit Jahrhunderten mit solchen Wasserstraſsen reichlich
gesegnet, und auch das jetzige Jahrhundert hat es nicht daran
fehlen lassen, die Zahl derselben zu vermehren.
Ein kurz vor dem Beginn des uns beschäftigenden Zeit-
abschnittes erschienenes, lexicographisch geordnetes Handbuch
für Berlin und Potsdam giebt die Zahl der in Berlin selbst
befindlichen Brücken auf etwa 40 an, zu denen noch 20 Brücken
über die Spree, den Landwehrgraben und die Panke in der
nächsten Umgebung der Hauptstadt hinzuzurechnen sind.
Diese Brücken waren mit geringen Ausnahmen vom
Staate errichtet und auch von diesem in baulichen Würden
gehalten. Daſs dieselben in Bezug auf ihr Aeuſseres und ihre
Construction sich besonders auszeichneten, lieſs sich mit Aus-
schluſs der Langen Brücke, der seitdem verschwundenen
Herkulesbrücke, der Königsbrücke und der Schloſsbrücke,
und etwa noch der Weidendammer- und Friedrichsbrücke,
nicht behaupten. Die gröſseste Mehrzahl der Brücken, vor-
nehmlich die über die schiffbaren Wasserstraſsen, war als
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |