Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.
Und hier ist kein Bedenken mehr. Es ruft Der Gott -- (Da er den Pausanias gewahr wird:) und diesen Allzutreuen muß Ich auch befrein, mein Pfad ist seiner nicht. Pausanias. Empedokles. Pausanias. Du scheinest freudig auferwacht, mein Wandrer! Empedokles. Schon hab' ich, Lieber, und vergebens nicht, Mich in der neuen Heimath umgesehn. Die Wildniß ist mir hold. Pausanias. Sie haben uns verbannt, sie haben dich, Du Gütiger! verschmäht, und glaub' es mir, Unleidlich warst du ihnen längst und innig. In ihre Trümmer schien, in ihre Nacht, Zu helle den Verzweifelten das Licht. Empedokles. Nun mögen sie vollenden ungestört! Vergessenheit! o wie ein glücklich Segel, Bin ich vom Ufer los, -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- Pausanias. Nun! lass' sie nur! sie mögen ungestalt
Und hier iſt kein Bedenken mehr. Es ruft Der Gott — (Da er den Pauſanias gewahr wird:) und dieſen Allzutreuen muß Ich auch befrein, mein Pfad iſt ſeiner nicht. Pauſanias. Empedokles. Pauſanias. Du ſcheineſt freudig auferwacht, mein Wandrer! Empedokles. Schon hab' ich, Lieber, und vergebens nicht, Mich in der neuen Heimath umgeſehn. Die Wildniß iſt mir hold. Pauſanias. Sie haben uns verbannt, ſie haben dich, Du Guͤtiger! verſchmaͤht, und glaub' es mir, Unleidlich warſt du ihnen laͤngſt und innig. In ihre Truͤmmer ſchien, in ihre Nacht, Zu helle den Verzweifelten das Licht. Empedokles. Nun moͤgen ſie vollenden ungeſtoͤrt! Vergeſſenheit! o wie ein gluͤcklich Segel, Bin ich vom Ufer los, — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — Pauſanias. Nun! laſſ' ſie nur! ſie moͤgen ungeſtalt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#PAU"> <p><pb facs="#f0216" n="208"/> Und hier iſt kein Bedenken mehr. Es ruft<lb/> Der Gott —<lb/><stage>(Da er den <hi rendition="#g">Pauſanias</hi> gewahr wird:)</stage><lb/> und dieſen Allzutreuen muß<lb/> Ich auch befrein, mein Pfad iſt ſeiner nicht.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Pauſanias</hi>. <hi rendition="#g">Empedokles</hi>.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAU"> <speaker><hi rendition="#g">Pauſanias</hi>.</speaker><lb/> <p>Du ſcheineſt freudig auferwacht, mein Wandrer!</p> </sp><lb/> <sp who="#EMP"> <speaker><hi rendition="#g">Empedokles</hi>.</speaker><lb/> <p>Schon hab' ich, Lieber, und vergebens nicht,<lb/> Mich in der neuen Heimath umgeſehn.<lb/> Die Wildniß iſt mir hold.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAU"> <speaker><hi rendition="#g">Pauſanias</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie haben uns verbannt, ſie haben dich,<lb/> Du Guͤtiger! verſchmaͤht, und glaub' es mir,<lb/> Unleidlich warſt du ihnen laͤngſt und innig.<lb/> In ihre Truͤmmer ſchien, in ihre Nacht,<lb/> Zu helle den Verzweifelten das Licht.</p> </sp><lb/> <sp who="#EMP"> <speaker><hi rendition="#g">Empedokles</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun moͤgen ſie vollenden ungeſtoͤrt!<lb/> Vergeſſenheit! o wie ein gluͤcklich Segel,<lb/> Bin ich vom Ufer los, —<lb/> — — — — — — — — — — —<lb/> — — — — — — — — — — —</p> </sp><lb/> <sp who="#PAU"> <speaker><hi rendition="#g">Pauſanias</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun! laſſ' ſie nur! ſie moͤgen ungeſtalt<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [208/0216]
Und hier iſt kein Bedenken mehr. Es ruft
Der Gott —
(Da er den Pauſanias gewahr wird:)
und dieſen Allzutreuen muß
Ich auch befrein, mein Pfad iſt ſeiner nicht.
Pauſanias. Empedokles.
Pauſanias.
Du ſcheineſt freudig auferwacht, mein Wandrer!
Empedokles.
Schon hab' ich, Lieber, und vergebens nicht,
Mich in der neuen Heimath umgeſehn.
Die Wildniß iſt mir hold.
Pauſanias.
Sie haben uns verbannt, ſie haben dich,
Du Guͤtiger! verſchmaͤht, und glaub' es mir,
Unleidlich warſt du ihnen laͤngſt und innig.
In ihre Truͤmmer ſchien, in ihre Nacht,
Zu helle den Verzweifelten das Licht.
Empedokles.
Nun moͤgen ſie vollenden ungeſtoͤrt!
Vergeſſenheit! o wie ein gluͤcklich Segel,
Bin ich vom Ufer los, —
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Pauſanias.
Nun! laſſ' ſie nur! ſie moͤgen ungeſtalt
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