Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Aber unten im Haus ruhet, besorgt von Dir, Der gekelterte Wein; theuer ist der dem Sohn, Und er sparet zum Fest das Alte, lautere Feuer sich. Dann beim nächtlichen Mahl, wenn er, in Lust und Ernst, Von Vergangenem viel, vieles von Künftigem Mit den Freunden gesprochen, Und der letzte Gesang noch hallt, Hält er höher den Kelch, siehet dein Bild und spricht: Deiner denken wir nun, Dein, und so werd' und bleib' "Ihre Ehre des Hauses "Guten Genien, hier und sonst!" Und es tönen zum Dank hell die Krystalle Dir, Und die Mutter, sie reicht heute zum erstenmal Daß es wisse vom Feste, Auch dem Kinde von Deinem Trank. Aber unten im Haus ruhet, beſorgt von Dir, Der gekelterte Wein; theuer iſt der dem Sohn, Und er ſparet zum Feſt das Alte, lautere Feuer ſich. Dann beim naͤchtlichen Mahl, wenn er, in Luſt und Ernſt, Von Vergangenem viel, vieles von Kuͤnftigem Mit den Freunden geſprochen, Und der letzte Geſang noch hallt, Haͤlt er hoͤher den Kelch, ſiehet dein Bild und ſpricht: Deiner denken wir nun, Dein, und ſo werd' und bleib' „Ihre Ehre des Hauſes „Guten Genien, hier und ſonſt!“ Und es toͤnen zum Dank hell die Kryſtalle Dir, Und die Mutter, ſie reicht heute zum erſtenmal Daß es wiſſe vom Feſte, Auch dem Kinde von Deinem Trank. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0033" n="25"/> <lg n="10"> <l>Aber unten im Haus ruhet, beſorgt von Dir,</l><lb/> <l>Der gekelterte Wein; theuer iſt der dem Sohn,</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Und er ſparet zum Feſt das</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Alte, lautere Feuer ſich.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Dann beim naͤchtlichen Mahl, wenn er, in Luſt</l><lb/> <l>und Ernſt,</l><lb/> <l>Von Vergangenem viel, vieles von Kuͤnftigem</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Mit den Freunden geſprochen,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Und der letzte Geſang noch hallt,</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l>Haͤlt er hoͤher den Kelch, ſiehet dein Bild und ſpricht:</l><lb/> <l>Deiner denken wir nun, Dein, und ſo werd' und</l><lb/> <l>bleib'</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">„Ihre Ehre des Hauſes</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">„Guten Genien, hier und ſonſt!“</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="13"> <l>Und es toͤnen zum Dank hell die Kryſtalle Dir,</l><lb/> <l>Und die Mutter, ſie reicht heute zum erſtenmal</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Daß es wiſſe vom Feſte,</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Auch dem Kinde von Deinem Trank.</hi> </l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [25/0033]
Aber unten im Haus ruhet, beſorgt von Dir,
Der gekelterte Wein; theuer iſt der dem Sohn,
Und er ſparet zum Feſt das
Alte, lautere Feuer ſich.
Dann beim naͤchtlichen Mahl, wenn er, in Luſt
und Ernſt,
Von Vergangenem viel, vieles von Kuͤnftigem
Mit den Freunden geſprochen,
Und der letzte Geſang noch hallt,
Haͤlt er hoͤher den Kelch, ſiehet dein Bild und ſpricht:
Deiner denken wir nun, Dein, und ſo werd' und
bleib'
„Ihre Ehre des Hauſes
„Guten Genien, hier und ſonſt!“
Und es toͤnen zum Dank hell die Kryſtalle Dir,
Und die Mutter, ſie reicht heute zum erſtenmal
Daß es wiſſe vom Feſte,
Auch dem Kinde von Deinem Trank.
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