Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
Denn, wie aus dem Gewölke Dein Blitz, so kommt
Von ihm, was Dein ist, siehe! so zeugt von ihm,
Was Du gebeutst, und aus Saturnus
Frieden ist jegliche Macht erwachsen.
Und hab' ich erst am Herzen Lebendiges
Gefühlt und dämmert, was Du gestaltetest.
Und war in ihrer Wiege mir in
Wonne die wechselnde Zeit entschlummert:
Dann kenn' ich Dich, Kronion, dann hör' ich Dich,
Den weisen Meister, welcher, wie wir, ein Sohn
Der Zeit, Gesetze giebt und, was die
Heilige Dämmerung birgt, verkündet.

Denn, wie aus dem Gewoͤlke Dein Blitz, ſo kommt
Von ihm, was Dein iſt, ſiehe! ſo zeugt von ihm,
Was Du gebeutſt, und aus Saturnus
Frieden iſt jegliche Macht erwachſen.
Und hab' ich erſt am Herzen Lebendiges
Gefuͤhlt und daͤmmert, was Du geſtalteteſt.
Und war in ihrer Wiege mir in
Wonne die wechſelnde Zeit entſchlummert:
Dann kenn' ich Dich, Kronion, dann hoͤr' ich Dich,
Den weiſen Meiſter, welcher, wie wir, ein Sohn
Der Zeit, Geſetze giebt und, was die
Heilige Daͤmmerung birgt, verkuͤndet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0040" n="32"/>
          <lg n="5">
            <l>Denn, wie aus dem Gewo&#x0364;lke Dein Blitz, &#x017F;o kommt</l><lb/>
            <l>Von ihm, was Dein i&#x017F;t, &#x017F;iehe! &#x017F;o zeugt von ihm,</l><lb/>
            <l>Was Du gebeut&#x017F;t, und aus Saturnus</l><lb/>
            <l>Frieden i&#x017F;t jegliche Macht erwach&#x017F;en.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l>Und hab' ich er&#x017F;t am Herzen Lebendiges</l><lb/>
            <l>Gefu&#x0364;hlt und da&#x0364;mmert, was Du ge&#x017F;taltete&#x017F;t.</l><lb/>
            <l>Und war in ihrer Wiege mir in</l><lb/>
            <l>Wonne die wech&#x017F;elnde Zeit ent&#x017F;chlummert:</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <l>Dann kenn' ich Dich, Kronion, dann ho&#x0364;r' ich Dich,</l><lb/>
            <l>Den wei&#x017F;en Mei&#x017F;ter, welcher, wie wir, ein Sohn</l><lb/>
            <l>Der Zeit, Ge&#x017F;etze giebt und, was die</l><lb/>
            <l>Heilige Da&#x0364;mmerung birgt, verku&#x0364;ndet.</l>
          </lg><lb/>
          <l/>
        </lg>
      </div>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0040] Denn, wie aus dem Gewoͤlke Dein Blitz, ſo kommt Von ihm, was Dein iſt, ſiehe! ſo zeugt von ihm, Was Du gebeutſt, und aus Saturnus Frieden iſt jegliche Macht erwachſen. Und hab' ich erſt am Herzen Lebendiges Gefuͤhlt und daͤmmert, was Du geſtalteteſt. Und war in ihrer Wiege mir in Wonne die wechſelnde Zeit entſchlummert: Dann kenn' ich Dich, Kronion, dann hoͤr' ich Dich, Den weiſen Meiſter, welcher, wie wir, ein Sohn Der Zeit, Geſetze giebt und, was die Heilige Daͤmmerung birgt, verkuͤndet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/40
Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/40>, abgerufen am 21.11.2024.