Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Das Schicksal. Proskunouniest ten eimarmenen, sophou. Aeschylus. Als von des Friedens heil'gen Thalen, Wo sich die Liebe Kränze wand, Hinüber zu den Göttermahlen Des goldnen Alters Zauber schwand, Als nun des Schicksals eh'rne Rechte, Die große Meisterin, die Noth Dem übermüthigen Geschlechte Den langen, bittern Kampf gebot: Da sprang er aus der Mutter Wiege, Da fand er sie, die schöne Spur Zu seiner Tugend schwerem Siege, Der Sohn der heiligen Natur; Der hohen Geister höchste Gabe, Der Tugend Löwenkraft begann, Im Siege, den ein Götterknabe Den Ungeheuern abgewann. Hölderlin Gedichte. 1
Das Schickſal. Πϱοσϰυνουνιεϛ την εἱμαϱμενην, σοφου. Aeschylus. Als von des Friedens heil'gen Thalen, Wo ſich die Liebe Kraͤnze wand, Hinuͤber zu den Goͤttermahlen Des goldnen Alters Zauber ſchwand, Als nun des Schickſals eh'rne Rechte, Die große Meiſterin, die Noth Dem uͤbermuͤthigen Geſchlechte Den langen, bittern Kampf gebot: Da ſprang er aus der Mutter Wiege, Da fand er ſie, die ſchoͤne Spur Zu ſeiner Tugend ſchwerem Siege, Der Sohn der heiligen Natur; Der hohen Geiſter hoͤchſte Gabe, Der Tugend Loͤwenkraft begann, Im Siege, den ein Goͤtterknabe Den Ungeheuern abgewann. Hoͤlderlin Gedichte. 1
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Das Schickſal.
Πϱοσϰυνουνιεϛ την εἱμαϱμενην, σοφου.
Aeschylus.
Als von des Friedens heil'gen Thalen,
Wo ſich die Liebe Kraͤnze wand,
Hinuͤber zu den Goͤttermahlen
Des goldnen Alters Zauber ſchwand,
Als nun des Schickſals eh'rne Rechte,
Die große Meiſterin, die Noth
Dem uͤbermuͤthigen Geſchlechte
Den langen, bittern Kampf gebot:
Da ſprang er aus der Mutter Wiege,
Da fand er ſie, die ſchoͤne Spur
Zu ſeiner Tugend ſchwerem Siege,
Der Sohn der heiligen Natur;
Der hohen Geiſter hoͤchſte Gabe,
Der Tugend Loͤwenkraft begann,
Im Siege, den ein Goͤtterknabe
Den Ungeheuern abgewann.
Hoͤlderlin Gedichte. 1
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