Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Der Traum. Mir träumt', ich war ein Vögelein, Und flog auf ihren Schooss, Und zupft' ihr, um nicht lass zu sein, Die Busenschleifen los; Und flog mit gaukelhaften Flug, Dann auf die weisse Hand, Dann wieder auf das Busentuch, Und pickt' am rothen Band. Dann schwebt' ich auf ihr blondes Haar,
Und zwitscherte vor Lust, Und ruhte, wann ich müde war, An ihrer weissen Brust. Kein Veilchenbett' im Paradies Geht diesem Lager vor. Wie schlief sichs da so süss, so süss, An ihres Busens Flor! Sie
Der Traum. Mir träumt', ich war ein Vögelein, Und flog auf ihren Schooſs, Und zupft' ihr, um nicht laſs zu ſein, Die Buſenſchleifen los; Und flog mit gaukelhaften Flug, Dann auf die weiſſe Hand, Dann wieder auf das Buſentuch, Und pickt' am rothen Band. Dann ſchwebt' ich auf ihr blondes Haar,
Und zwitſcherte vor Luſt, Und ruhte, wann ich müde war, An ihrer weiſſen Bruſt. Kein Veilchenbett' im Paradies Geht dieſem Lager vor. Wie ſchlief ſichs da ſo ſüſs, ſo ſüſs, An ihres Buſens Flor! Sie
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Der Traum.
Mir träumt', ich war ein Vögelein,
Und flog auf ihren Schooſs,
Und zupft' ihr, um nicht laſs zu ſein,
Die Buſenſchleifen los;
Und flog mit gaukelhaften Flug,
Dann auf die weiſſe Hand,
Dann wieder auf das Buſentuch,
Und pickt' am rothen Band.
Dann ſchwebt' ich auf ihr blondes Haar,
Und zwitſcherte vor Luſt,
Und ruhte, wann ich müde war,
An ihrer weiſſen Bruſt.
Kein Veilchenbett' im Paradies
Geht dieſem Lager vor.
Wie ſchlief ſichs da ſo ſüſs, ſo ſüſs,
An ihres Buſens Flor!
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