Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Kapaun' und Hasen auf den Tisch, Nicht minder kam auf ihr Gebot Viel Backwerk angeflogen, Pasteten, Torten, Mandelbrot, Dass sich die Tafeln bogen. Das grosse goldne Deckelglas, Gefüllet mit Tockaier, Goss ihre Kehlen weidlich nass, Und in die Adern Feuer. Sie spielten alle Nachmittag,
Nach eingenommnem Mahle, In einer Sommerlaube Schach, Und assen kalte Schale; Und gingen, wann das Abendroth Durch ihre Laube blinkte, Zum Pallast, wo das Abendbrot In goldnen Schüsseln winkte. Sie
Kapaun' und Haſen auf den Tiſch, Nicht minder kam auf ihr Gebot Viel Backwerk angeflogen, Paſteten, Torten, Mandelbrot, Daſs ſich die Tafeln bogen. Das groſſe goldne Deckelglas, Gefüllet mit Tockaier, Goſs ihre Kehlen weidlich naſs, Und in die Adern Feuer. Sie ſpielten alle Nachmittag,
Nach eingenommnem Mahle, In einer Sommerlaube Schach, Und aſſen kalte Schale; Und gingen, wann das Abendroth Durch ihre Laube blinkte, Zum Pallaſt, wo das Abendbrot In goldnen Schüſſeln winkte. Sie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="10"> <pb facs="#f0157" n="117"/> <l>Kapaun' und Haſen auf den Tiſch,</l><lb/> <l>Lampreten und Forellen,</l><lb/> <l>Und ein poſſierliches Gemiſch</l><lb/> <l>Von Auſtern und Sardellen.</l><lb/> </lg> <lg n="11"> <l>Nicht minder kam <choice><sic>anf</sic><corr>auf</corr></choice> ihr Gebot</l><lb/> <l>Viel Backwerk angeflogen,</l><lb/> <l>Paſteten, Torten, Mandelbrot,</l><lb/> <l>Daſs ſich die Tafeln bogen.</l><lb/> <l>Das groſſe goldne Deckelglas,</l><lb/> <l>Gefüllet mit Tockaier,</l><lb/> <l>Goſs ihre Kehlen weidlich naſs,</l><lb/> <l>Und in die Adern Feuer.</l><lb/> </lg> <lg n="12"> <l>Sie ſpielten alle Nachmittag,</l><lb/> <l>Nach eingenommnem Mahle,</l><lb/> <l>In einer Sommerlaube Schach,</l><lb/> <l>Und aſſen kalte Schale;</l><lb/> <l>Und gingen, wann das Abendroth</l><lb/> <l>Durch ihre Laube blinkte,</l><lb/> <l>Zum Pallaſt, wo das Abendbrot</l><lb/> <l>In goldnen Schüſſeln winkte.</l><lb/> </lg> <fw place="bottom" type="catch">Sie<lb/></fw> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0157]
Kapaun' und Haſen auf den Tiſch,
Lampreten und Forellen,
Und ein poſſierliches Gemiſch
Von Auſtern und Sardellen.
Nicht minder kam auf ihr Gebot
Viel Backwerk angeflogen,
Paſteten, Torten, Mandelbrot,
Daſs ſich die Tafeln bogen.
Das groſſe goldne Deckelglas,
Gefüllet mit Tockaier,
Goſs ihre Kehlen weidlich naſs,
Und in die Adern Feuer.
Sie ſpielten alle Nachmittag,
Nach eingenommnem Mahle,
In einer Sommerlaube Schach,
Und aſſen kalte Schale;
Und gingen, wann das Abendroth
Durch ihre Laube blinkte,
Zum Pallaſt, wo das Abendbrot
In goldnen Schüſſeln winkte.
Sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |