Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Jener schachert umher, wie ein Beschnittener, Stopfet Beutel auf Beutel voll; Schliesst sein Kämmerlein zu, schüttelt die Beutel aus, Und beäugelt den Seelenschaz. Mich entzücket der Wald, mich der entblühte Baum, Mich der tanzende Wiesenquell, Mich der Morgengesang oder das Abendlied Meiner Freundin der Nachtigall. Dämmert endlich mein Traum heiter zum Leben auf, Giebt der Himmel das Mädchen mir, Dessen lächelndes Bild mir um die Seele schwebt; Dann, dann bin ich ein Erdengott! Wie ein mächtiger Gott, flieg' ich den Himmel durch, Reisse Sterne, wie Blumen, ab, Und bekränze mein Haupt, trinke die Quelle leer, Die durch Rosen der Engel fleusst! Der
Jener ſchachert umher, wie ein Beſchnittener, Stopfet Beutel auf Beutel voll; Schlieſst ſein Kämmerlein zu, ſchüttelt die Beutel aus, Und beäugelt den Seelenſchaz. Mich entzücket der Wald, mich der entblühte Baum, Mich der tanzende Wieſenquell, Mich der Morgengeſang oder das Abendlied Meiner Freundin der Nachtigall. Dämmert endlich mein Traum heiter zum Leben auf, Giebt der Himmel das Mädchen mir, Deſſen lächelndes Bild mir um die Seele ſchwebt; Dann, dann bin ich ein Erdengott! Wie ein mächtiger Gott, flieg' ich den Himmel durch, Reiſſe Sterne, wie Blumen, ab, Und bekränze mein Haupt, trinke die Quelle leer, Die durch Roſen der Engel fleuſst! Der
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Jener ſchachert umher, wie ein Beſchnittener,
Stopfet Beutel auf Beutel voll;
Schlieſst ſein Kämmerlein zu, ſchüttelt die Beutel aus,
Und beäugelt den Seelenſchaz.
Mich entzücket der Wald, mich der entblühte Baum,
Mich der tanzende Wieſenquell,
Mich der Morgengeſang oder das Abendlied
Meiner Freundin der Nachtigall.
Dämmert endlich mein Traum heiter zum Leben auf,
Giebt der Himmel das Mädchen mir,
Deſſen lächelndes Bild mir um die Seele ſchwebt;
Dann, dann bin ich ein Erdengott!
Wie ein mächtiger Gott, flieg' ich den Himmel durch,
Reiſſe Sterne, wie Blumen, ab,
Und bekränze mein Haupt, trinke die Quelle leer,
Die durch Roſen der Engel fleuſst!
Der
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