sein ganzes Ich in vollem Glanz darstellte, so daß es immer lichter hervortrat, wie grän¬ zenlos ich ihn verehre, ja wie ich so ganz in ihm lebe, da schien immer mehr seine Ver¬ wunderung, sein Erstaunen zu steigen. -- Er kämpfte sichtlich mit sich selbst, aber die Macht, die jetzt wie mein Ich selbst in sein Inneres gedrungen, siegte über das feindli¬ che Prinzip, das sonst mir widerstrebte; mein Triumph war mir gewiß, als er schon am andern Abend wieder kam."
"Er fand mich einsam, noch düstrer, noch aufgeregter als gestern, ich sprach von dem Baron und von meiner unaussprechli¬ chen Sehnsucht, ihn wieder zu sehen. Hermo¬ gen war bald nicht mehr derselbe, er hieng an meinen Blicken, und ihr gefährliches Feuer fiel zündend in sein Inneres. Wenn meine Hand in der seinigen ruhte, zuckte diese oft krampfhaft, tiefe Seufzer entflohen seiner Brust. Ich hatte die höchste Spitze dieser bewustlosen Exaltation richtig berechnet. Den
ſein ganzes Ich in vollem Glanz darſtellte, ſo daß es immer lichter hervortrat, wie graͤn¬ zenlos ich ihn verehre, ja wie ich ſo ganz in ihm lebe, da ſchien immer mehr ſeine Ver¬ wunderung, ſein Erſtaunen zu ſteigen. — Er kaͤmpfte ſichtlich mit ſich ſelbſt, aber die Macht, die jetzt wie mein Ich ſelbſt in ſein Inneres gedrungen, ſiegte uͤber das feindli¬ che Prinzip, das ſonſt mir widerſtrebte; mein Triumph war mir gewiß, als er ſchon am andern Abend wieder kam.“
„Er fand mich einſam, noch duͤſtrer, noch aufgeregter als geſtern, ich ſprach von dem Baron und von meiner unausſprechli¬ chen Sehnſucht, ihn wieder zu ſehen. Hermo¬ gen war bald nicht mehr derſelbe, er hieng an meinen Blicken, und ihr gefaͤhrliches Feuer fiel zuͤndend in ſein Inneres. Wenn meine Hand in der ſeinigen ruhte, zuckte dieſe oft krampfhaft, tiefe Seufzer entflohen ſeiner Bruſt. Ich hatte die hoͤchſte Spitze dieſer bewuſtloſen Exaltation richtig berechnet. Den
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ſein ganzes Ich in vollem Glanz darſtellte,
ſo daß es immer lichter hervortrat, wie graͤn¬
zenlos ich ihn verehre, ja wie ich ſo ganz in
ihm lebe, da ſchien immer mehr ſeine Ver¬
wunderung, ſein Erſtaunen zu ſteigen. — Er
kaͤmpfte ſichtlich mit ſich ſelbſt, aber die
Macht, die jetzt wie mein Ich ſelbſt in ſein
Inneres gedrungen, ſiegte uͤber das feindli¬
che Prinzip, das ſonſt mir widerſtrebte; mein
Triumph war mir gewiß, als er ſchon am
andern Abend wieder kam.“
„Er fand mich einſam, noch duͤſtrer,
noch aufgeregter als geſtern, ich ſprach von
dem Baron und von meiner unausſprechli¬
chen Sehnſucht, ihn wieder zu ſehen. Hermo¬
gen war bald nicht mehr derſelbe, er hieng
an meinen Blicken, und ihr gefaͤhrliches Feuer
fiel zuͤndend in ſein Inneres. Wenn meine
Hand in der ſeinigen ruhte, zuckte dieſe oft
krampfhaft, tiefe Seufzer entflohen ſeiner
Bruſt. Ich hatte die hoͤchſte Spitze dieſer
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/171>, abgerufen am 23.11.2024.
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