treulich darstellt, eine fromme Heilige, die im Kampfe sich zum Himmlischen erhebt. Ich habe sie gemalt, als sie, von dem ent¬ setzlichsten Jammer ergriffen, doch in der Re¬ ligion Trost, und von dem ewigen Verhäng¬ niß, das über den Wolken thront, Hülfe hoffte; und den Ausdruck dieser Hoffnung, die nur in dem Gemüth wohnen kann, das sich über das Irrdische hoch erhebt, habe ich dem Bilde zu geben gesucht." -- Man ver¬ lohr sich in andere Gespräche, der Wein, der heute, dem fremden Maler zu Ehren, in beßrer Sorte und reichlicher getrunken wurde als sonst, erheiterte die Gemüther. Jeder wußte irgend etwas ergötzliches zu erzählen, und wiewohl der Fremde nur im Innern zu lachen, und dies innere Lachen sich nur im Auge abzuspiegeln schien, so wußte er doch oft nur durch ein paar hineingeworfene kräf¬ tige Worte, das Ganze in besonderem Schwun¬ ge zu erhalten. -- Konnte ich auch, so oft mich der Fremde ins Auge faßte, ein un¬
treulich darſtellt, eine fromme Heilige, die im Kampfe ſich zum Himmliſchen erhebt. Ich habe ſie gemalt, als ſie, von dem ent¬ ſetzlichſten Jammer ergriffen, doch in der Re¬ ligion Troſt, und von dem ewigen Verhaͤng¬ niß, das uͤber den Wolken thront, Huͤlfe hoffte; und den Ausdruck dieſer Hoffnung, die nur in dem Gemuͤth wohnen kann, das ſich uͤber das Irrdiſche hoch erhebt, habe ich dem Bilde zu geben geſucht.“ — Man ver¬ lohr ſich in andere Geſpraͤche, der Wein, der heute, dem fremden Maler zu Ehren, in beßrer Sorte und reichlicher getrunken wurde als ſonſt, erheiterte die Gemuͤther. Jeder wußte irgend etwas ergoͤtzliches zu erzaͤhlen, und wiewohl der Fremde nur im Innern zu lachen, und dies innere Lachen ſich nur im Auge abzuſpiegeln ſchien, ſo wußte er doch oft nur durch ein paar hineingeworfene kraͤf¬ tige Worte, das Ganze in beſonderem Schwun¬ ge zu erhalten. — Konnte ich auch, ſo oft mich der Fremde ins Auge faßte, ein un¬
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treulich darſtellt, eine fromme Heilige, die
im Kampfe ſich zum Himmliſchen erhebt.
Ich habe ſie gemalt, als ſie, von dem ent¬
ſetzlichſten Jammer ergriffen, doch in der Re¬
ligion Troſt, und von dem ewigen Verhaͤng¬
niß, das uͤber den Wolken thront, Huͤlfe
hoffte; und den Ausdruck dieſer Hoffnung,
die nur in dem Gemuͤth wohnen kann, das
ſich uͤber das Irrdiſche hoch erhebt, habe ich
dem Bilde zu geben geſucht.“ — Man ver¬
lohr ſich in andere Geſpraͤche, der Wein,
der heute, dem fremden Maler zu Ehren, in
beßrer Sorte und reichlicher getrunken wurde
als ſonſt, erheiterte die Gemuͤther. Jeder
wußte irgend etwas ergoͤtzliches zu erzaͤhlen,
und wiewohl der Fremde nur im Innern zu
lachen, und dies innere Lachen ſich nur im
Auge abzuſpiegeln ſchien, ſo wußte er doch
oft nur durch ein paar hineingeworfene kraͤf¬
tige Worte, das Ganze in beſonderem Schwun¬
ge zu erhalten. — Konnte ich auch, ſo oft
mich der Fremde ins Auge faßte, ein un¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/246>, abgerufen am 24.11.2024.
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