fühle, und ich beneidete ihn in der That um sein glückliches Leben, um seine im Inner¬ sten tiefbegründete ruhige Gemüthsstimmung, die der meinigen so unähnlich war.
Im andern Theil des, wie ich jetzt wahrnahm, ziemlich weitläuftigen Gebäudes wies mir der Alte ein kleines nett aufgeputz¬ tes Gemach an, in welchem ich meine Sa¬ chen bereits vorfand, und verließ mich, in¬ dem er versicherte, daß mich der frühe Lärm im Hause nicht wecken würde, da ich mich von der übrigen Hausgenossenschaft ganz ab¬ gesondert befinde, und daher so lange ruhen könne, als ich wolle, nur erst, wenn ich hin¬ abrufe, würde man mir das Frühstück brin¬ gen, ich aber ihn, den Alten, erst beim Mit¬ tagsessen wiedersehen, da er früh mit den Burschen in den Wald ziehe, und vor Mit¬ tag nicht heimkehre. Ich warf mich auf das Lager, und fiel, ermüdet wie ich war, bald in tiefen Schlaf, aber es folterte mich ein entsetzliches Traumbild. -- Auf ganz wun¬
fuͤhle, und ich beneidete ihn in der That um ſein gluͤckliches Leben, um ſeine im Inner¬ ſten tiefbegruͤndete ruhige Gemuͤthsſtimmung, die der meinigen ſo unaͤhnlich war.
Im andern Theil des, wie ich jetzt wahrnahm, ziemlich weitlaͤuftigen Gebaͤudes wies mir der Alte ein kleines nett aufgeputz¬ tes Gemach an, in welchem ich meine Sa¬ chen bereits vorfand, und verließ mich, in¬ dem er verſicherte, daß mich der fruͤhe Laͤrm im Hauſe nicht wecken wuͤrde, da ich mich von der uͤbrigen Hausgenoſſenſchaft ganz ab¬ geſondert befinde, und daher ſo lange ruhen koͤnne, als ich wolle, nur erſt, wenn ich hin¬ abrufe, wuͤrde man mir das Fruͤhſtuͤck brin¬ gen, ich aber ihn, den Alten, erſt beim Mit¬ tagseſſen wiederſehen, da er fruͤh mit den Burſchen in den Wald ziehe, und vor Mit¬ tag nicht heimkehre. Ich warf mich auf das Lager, und fiel, ermuͤdet wie ich war, bald in tiefen Schlaf, aber es folterte mich ein entſetzliches Traumbild. — Auf ganz wun¬
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fuͤhle, und ich beneidete ihn in der That um
ſein gluͤckliches Leben, um ſeine im Inner¬
ſten tiefbegruͤndete ruhige Gemuͤthsſtimmung,
die der meinigen ſo unaͤhnlich war.
Im andern Theil des, wie ich jetzt
wahrnahm, ziemlich weitlaͤuftigen Gebaͤudes
wies mir der Alte ein kleines nett aufgeputz¬
tes Gemach an, in welchem ich meine Sa¬
chen bereits vorfand, und verließ mich, in¬
dem er verſicherte, daß mich der fruͤhe Laͤrm
im Hauſe nicht wecken wuͤrde, da ich mich
von der uͤbrigen Hausgenoſſenſchaft ganz ab¬
geſondert befinde, und daher ſo lange ruhen
koͤnne, als ich wolle, nur erſt, wenn ich hin¬
abrufe, wuͤrde man mir das Fruͤhſtuͤck brin¬
gen, ich aber ihn, den Alten, erſt beim Mit¬
tagseſſen wiederſehen, da er fruͤh mit den
Burſchen in den Wald ziehe, und vor Mit¬
tag nicht heimkehre. Ich warf mich auf das
Lager, und fiel, ermuͤdet wie ich war, bald
in tiefen Schlaf, aber es folterte mich ein
entſetzliches Traumbild. — Auf ganz wun¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/271>, abgerufen am 26.11.2024.
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