ßen. -- Den Franz traf es wieder, der erste zu seyn, dem das Ungethüm auf dem An¬ stand in den Weg trat. Er rief ihm zu, das Gewehr anlegend, die Gestalt sprang ins Ge¬ büsch, Franz wollte hinter drein knallen, aber der Schuß versagte, und nun lief er voll Angst und Schrecken zu den andern, die von ihm entfernt standen, überzeugt, daß es der Satan sey, der ihm zum Trutz das Wild verscheuche, und sein Gewehr verzau¬ bere; denn in der That traf er, seit dem ihn das Ungethüm verfolgte, kein Thier, so gut er sonst geschossen. Das Gerücht von dem Spuck im Walde, verbreitete sich, und man erzählte schon im Dorfe, wie der Satan dem Franz in den Weg getreten, und ihm Frei¬ kugeln angeboten, und noch anderes tolles Zeug mehr. -- Ich beschloß, dem Unwesen ein Ende zu machen, und das Ungethüm, das mir selbst noch niemals aufgestoßen, auf den Stätten, wo es sich zu zeigen pflegte, zu ver¬ folgen. Lange wollte es mir nicht glücken;
ßen. — Den Franz traf es wieder, der erſte zu ſeyn, dem das Ungethuͤm auf dem An¬ ſtand in den Weg trat. Er rief ihm zu, das Gewehr anlegend, die Geſtalt ſprang ins Ge¬ buͤſch, Franz wollte hinter drein knallen, aber der Schuß verſagte, und nun lief er voll Angſt und Schrecken zu den andern, die von ihm entfernt ſtanden, uͤberzeugt, daß es der Satan sey, der ihm zum Trutz das Wild verſcheuche, und ſein Gewehr verzau¬ bere; denn in der That traf er, ſeit dem ihn das Ungethuͤm verfolgte, kein Thier, ſo gut er ſonſt geſchoſſen. Das Geruͤcht von dem Spuck im Walde, verbreitete ſich, und man erzaͤhlte ſchon im Dorfe, wie der Satan dem Franz in den Weg getreten, und ihm Frei¬ kugeln angeboten, und noch anderes tolles Zeug mehr. — Ich beſchloß, dem Unweſen ein Ende zu machen, und das Ungethuͤm, das mir ſelbſt noch niemals aufgeſtoßen, auf den Staͤtten, wo es ſich zu zeigen pflegte, zu ver¬ folgen. Lange wollte es mir nicht gluͤcken;
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ßen. — Den Franz traf es wieder, der erſte
zu ſeyn, dem das Ungethuͤm auf dem An¬
ſtand in den Weg trat. Er rief ihm zu, das
Gewehr anlegend, die Geſtalt ſprang ins Ge¬
buͤſch, Franz wollte hinter drein knallen, aber
der Schuß verſagte, und nun lief er voll
Angſt und Schrecken zu den andern, die
von ihm entfernt ſtanden, uͤberzeugt, daß
es der Satan sey, der ihm zum Trutz das
Wild verſcheuche, und ſein Gewehr verzau¬
bere; denn in der That traf er, ſeit dem ihn
das Ungethuͤm verfolgte, kein Thier, ſo gut
er ſonſt geſchoſſen. Das Geruͤcht von dem
Spuck im Walde, verbreitete ſich, und man
erzaͤhlte ſchon im Dorfe, wie der Satan dem
Franz in den Weg getreten, und ihm Frei¬
kugeln angeboten, und noch anderes tolles
Zeug mehr. — Ich beſchloß, dem Unweſen
ein Ende zu machen, und das Ungethuͤm, das
mir ſelbſt noch niemals aufgeſtoßen, auf den
Staͤtten, wo es ſich zu zeigen pflegte, zu ver¬
folgen. Lange wollte es mir nicht gluͤcken;
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/284>, abgerufen am 27.11.2024.
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