endlich, als ich an einem neblichten Novem¬ berabend gerade da, wo Franz das Ungethüm zuerst erblickt, auf dem Anstand war, rauschte es mir ganz nahe im Gebüsch, ich legte leise das Gewehr an, ein Thier vermuthend, aber eine gräßliche Gestalt mit rothfunkelnden Augen und schwarzen borstigen Haaren, mit Lumpen behangen, brach hervor. Das Un¬ gethüm stierte mich an, indem es entsetzende heulende Töne ausstieß. Herr! -- es war ein Anblick, der dem beherztesten Furcht ein¬ jagen könnte, ja mir war es, als stehe wirk¬ lich der Satan vor mir, und ich fühlte, wie mir der Angstschweiß ausbrach. Aber im kräftigen Gebet, das ich mit starker Stimme sprach, ermuthigte ich mich ganz. So wie ich betete, und den Namen Jesus Christus aussprach, heulte wüthender das Ungethüm, und brach endlich in entsetzliche gottesläster¬ liche Verwünschungen aus. Da rief ich: Du verfluchter, bübischer Kerl, halt ein mit Dei¬ nen gotteslästerlichen Reden, und gieb Dich
endlich, als ich an einem neblichten Novem¬ berabend gerade da, wo Franz das Ungethuͤm zuerſt erblickt, auf dem Anſtand war, rauſchte es mir ganz nahe im Gebuͤſch, ich legte leiſe das Gewehr an, ein Thier vermuthend, aber eine graͤßliche Geſtalt mit rothfunkelnden Augen und ſchwarzen borſtigen Haaren, mit Lumpen behangen, brach hervor. Das Un¬ gethuͤm ſtierte mich an, indem es entſetzende heulende Toͤne ausſtieß. Herr! — es war ein Anblick, der dem beherzteſten Furcht ein¬ jagen koͤnnte, ja mir war es, als ſtehe wirk¬ lich der Satan vor mir, und ich fuͤhlte, wie mir der Angſtſchweiß ausbrach. Aber im kraͤftigen Gebet, das ich mit ſtarker Stimme ſprach, ermuthigte ich mich ganz. So wie ich betete, und den Namen Jeſus Chriſtus ausſprach, heulte wuͤthender das Ungethuͤm, und brach endlich in entſetzliche gotteslaͤſter¬ liche Verwuͤnſchungen aus. Da rief ich: Du verfluchter, buͤbiſcher Kerl, halt ein mit Dei¬ nen gotteslaͤſterlichen Reden, und gieb Dich
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endlich, als ich an einem neblichten Novem¬
berabend gerade da, wo Franz das Ungethuͤm
zuerſt erblickt, auf dem Anſtand war, rauſchte
es mir ganz nahe im Gebuͤſch, ich legte leiſe
das Gewehr an, ein Thier vermuthend, aber
eine graͤßliche Geſtalt mit rothfunkelnden
Augen und ſchwarzen borſtigen Haaren, mit
Lumpen behangen, brach hervor. Das Un¬
gethuͤm ſtierte mich an, indem es entſetzende
heulende Toͤne ausſtieß. Herr! — es war
ein Anblick, der dem beherzteſten Furcht ein¬
jagen koͤnnte, ja mir war es, als ſtehe wirk¬
lich der Satan vor mir, und ich fuͤhlte, wie
mir der Angſtſchweiß ausbrach. Aber im
kraͤftigen Gebet, das ich mit ſtarker Stimme
ſprach, ermuthigte ich mich ganz. So wie
ich betete, und den Namen Jeſus Chriſtus
ausſprach, heulte wuͤthender das Ungethuͤm,
und brach endlich in entſetzliche gotteslaͤſter¬
liche Verwuͤnſchungen aus. Da rief ich: Du
verfluchter, buͤbiſcher Kerl, halt ein mit Dei¬
nen gotteslaͤſterlichen Reden, und gieb Dich
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/285>, abgerufen am 27.11.2024.
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