Parks von dem Fürsten selbst her, und die¬ ser Umstand beschwichtigt, wenigstens bei uns Einheimischen, jeden Tadel. -- Der Fürst ist der beste Mensch, den es auf der Welt geben kann, von je her hat er den wahrhaft landesväterlichen Grundsatz, daß die Unterthanen nicht seinetwegen da wären, er vielmehr der Unterthanen wegen da sey, recht an den Tag gelegt. Die Freiheit, alles zu äußern, was man denkt; die Geringfügig¬ keit der Abgaben, und der daraus entsprin¬ gende niedrige Preis aller Lebensbedürfnisse; das gänzliche Zurücktreten der Polizei, die nur dem boshaften Uebermuthe ohne Ge¬ räusch Schranken setzt, und weit entfernt ist den einheimischen Bürger, so wie den Frem¬ den, mit gehässigem Amtseifer zu quälen; die Entfernung alles soldatischen Unwesens, die gemüthliche Ruhe, womit Geschäfte, Ge¬ werbe getrieben werden: alles das wird Ih¬ nen den Aufenthalt in unserm Ländchen er¬ freulich machen. Ich wette, daß man Sie
Parks von dem Fuͤrſten ſelbſt her, und die¬ ſer Umſtand beſchwichtigt, wenigſtens bei uns Einheimiſchen, jeden Tadel. — Der Fuͤrſt iſt der beſte Menſch, den es auf der Welt geben kann, von je her hat er den wahrhaft landesvaͤterlichen Grundſatz, daß die Unterthanen nicht ſeinetwegen da waͤren, er vielmehr der Unterthanen wegen da ſey, recht an den Tag gelegt. Die Freiheit, alles zu aͤußern, was man denkt; die Geringfuͤgig¬ keit der Abgaben, und der daraus entſprin¬ gende niedrige Preis aller Lebensbeduͤrfniſſe; das gaͤnzliche Zuruͤcktreten der Polizei, die nur dem boshaften Uebermuthe ohne Ge¬ raͤuſch Schranken ſetzt, und weit entfernt iſt den einheimiſchen Buͤrger, ſo wie den Frem¬ den, mit gehaͤſſigem Amtseifer zu quaͤlen; die Entfernung alles ſoldatiſchen Unweſens, die gemuͤthliche Ruhe, womit Geſchaͤfte, Ge¬ werbe getrieben werden: alles das wird Ih¬ nen den Aufenthalt in unſerm Laͤndchen er¬ freulich machen. Ich wette, daß man Sie
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Parks von dem Fuͤrſten ſelbſt her, und die¬
ſer Umſtand beſchwichtigt, wenigſtens bei
uns Einheimiſchen, jeden Tadel. — Der
Fuͤrſt iſt der beſte Menſch, den es auf der
Welt geben kann, von je her hat er den
wahrhaft landesvaͤterlichen Grundſatz, daß
die Unterthanen nicht ſeinetwegen da waͤren,
er vielmehr der Unterthanen wegen da ſey,
recht an den Tag gelegt. Die Freiheit, alles
zu aͤußern, was man denkt; die Geringfuͤgig¬
keit der Abgaben, und der daraus entſprin¬
gende niedrige Preis aller Lebensbeduͤrfniſſe;
das gaͤnzliche Zuruͤcktreten der Polizei, die
nur dem boshaften Uebermuthe ohne Ge¬
raͤuſch Schranken ſetzt, und weit entfernt iſt
den einheimiſchen Buͤrger, ſo wie den Frem¬
den, mit gehaͤſſigem Amtseifer zu quaͤlen; die
Entfernung alles ſoldatiſchen Unweſens, die
gemuͤthliche Ruhe, womit Geſchaͤfte, Ge¬
werbe getrieben werden: alles das wird Ih¬
nen den Aufenthalt in unſerm Laͤndchen er¬
freulich machen. Ich wette, daß man Sie
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/316>, abgerufen am 27.11.2024.
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