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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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selbst gemacht, und die mitunter schlecht ge¬
nug gerathen waren. Weder der Prinz noch
seine Braut durften früher etwas von der in¬
neren Einrichtung sehen, bis am späten Abend
des Vermählungstages, an dem sie von dem
Fürsten in einem langen feierlichen Zuge
durch die in der That mit geschmackvoller
Pracht dekorirten Zimmer geleitet wurden,
und ein Ball in einem herrlichen Saal, der
einem blühenden Garten glich, das Fest be¬
schloß. In der Nacht entstand in dem Flü¬
gel des Prinzen ein dumpfer Lärm, aber lau¬
ter und lauter wurde das Getöse, bis es den
Fürsten selbst aufweckte. Unglückahnend sprang
er auf, eilte, von der Wache begleitet, nach
dem entfernten Flügel, und trat in den brei¬
ten Corridor, als eben der Prinz gebracht
wurde, den man vor der Thüre des Braut¬
gemachs durch einen Messerstich in den Hals
ermordet gefunden. Man kann sich das Ent¬
setzen des Fürsten, der Prinzessin Verzweif¬
lung, die tiefe herzzerreissende Trauer der

I. [ 24 ]

ſelbſt gemacht, und die mitunter ſchlecht ge¬
nug gerathen waren. Weder der Prinz noch
ſeine Braut durften fruͤher etwas von der in¬
neren Einrichtung ſehen, bis am ſpaͤten Abend
des Vermaͤhlungstages, an dem ſie von dem
Fuͤrſten in einem langen feierlichen Zuge
durch die in der That mit geſchmackvoller
Pracht dekorirten Zimmer geleitet wurden,
und ein Ball in einem herrlichen Saal, der
einem bluͤhenden Garten glich, das Feſt be¬
ſchloß. In der Nacht entſtand in dem Fluͤ¬
gel des Prinzen ein dumpfer Laͤrm, aber lau¬
ter und lauter wurde das Getoͤſe, bis es den
Fuͤrſten ſelbſt aufweckte. Ungluͤckahnend ſprang
er auf, eilte, von der Wache begleitet, nach
dem entfernten Fluͤgel, und trat in den brei¬
ten Corridor, als eben der Prinz gebracht
wurde, den man vor der Thuͤre des Braut¬
gemachs durch einen Meſſerſtich in den Hals
ermordet gefunden. Man kann ſich das Ent¬
ſetzen des Fuͤrſten, der Prinzeſſin Verzweif¬
lung, die tiefe herzzerreiſſende Trauer der

I. [ 24 ]
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[369/0385] ſelbſt gemacht, und die mitunter ſchlecht ge¬ nug gerathen waren. Weder der Prinz noch ſeine Braut durften fruͤher etwas von der in¬ neren Einrichtung ſehen, bis am ſpaͤten Abend des Vermaͤhlungstages, an dem ſie von dem Fuͤrſten in einem langen feierlichen Zuge durch die in der That mit geſchmackvoller Pracht dekorirten Zimmer geleitet wurden, und ein Ball in einem herrlichen Saal, der einem bluͤhenden Garten glich, das Feſt be¬ ſchloß. In der Nacht entſtand in dem Fluͤ¬ gel des Prinzen ein dumpfer Laͤrm, aber lau¬ ter und lauter wurde das Getoͤſe, bis es den Fuͤrſten ſelbſt aufweckte. Ungluͤckahnend ſprang er auf, eilte, von der Wache begleitet, nach dem entfernten Fluͤgel, und trat in den brei¬ ten Corridor, als eben der Prinz gebracht wurde, den man vor der Thuͤre des Braut¬ gemachs durch einen Meſſerſtich in den Hals ermordet gefunden. Man kann ſich das Ent¬ ſetzen des Fuͤrſten, der Prinzeſſin Verzweif¬ lung, die tiefe herzzerreiſſende Trauer der I. [ 24 ]

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/385>, abgerufen am 27.11.2024.