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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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wie von einer fremden zauberischen Gewalt
getrieben, mußte ich immer wieder hinschau¬
en, und immer starr und bewegungslos stand
der Mann da, den gespenstischen Blick auf
mich gerichtet. So wie bittrer Hohn -- ver¬
achtender Haß, lag es auf der hohen gefurch¬
ten Stirn, in dem herabgezogenen Munde.
Die ganze Gestalt hatte etwas furchtbares --
entsetzliches! -- Ja! -- es war der unbe¬
kannte Maler aus der heiligen Linde. Ich
fühlte mich, wie von eiskalten grausigen Fäu¬
sten gepackt -- Tropfen des Angstschweißes
standen auf meiner Stirn -- meine Perioden
stockten -- immer verwirrter und verwirrter
wurden meine Reden -- es entstand ein Flü¬
stern -- ein Gemurmel in der Kirche -- aber
starr und unbeweglich lehnte der fürchterli¬
che Fremde am Pfeiler, den stieren Blick
auf mich gerichtet. Da schrie ich auf in der
Höllenangst wahnsinniger Verzweiflung. "Ha
Verruchter! hebe dich weg! -- hebe dich
weg -- denn ich bin es selbst! -- ich bin

der

wie von einer fremden zauberiſchen Gewalt
getrieben, mußte ich immer wieder hinſchau¬
en, und immer ſtarr und bewegungslos ſtand
der Mann da, den geſpenſtiſchen Blick auf
mich gerichtet. So wie bittrer Hohn — ver¬
achtender Haß, lag es auf der hohen gefurch¬
ten Stirn, in dem herabgezogenen Munde.
Die ganze Geſtalt hatte etwas furchtbares —
entſetzliches! — Ja! — es war der unbe¬
kannte Maler aus der heiligen Linde. Ich
fuͤhlte mich, wie von eiskalten grauſigen Faͤu¬
ſten gepackt — Tropfen des Angſtſchweißes
ſtanden auf meiner Stirn — meine Perioden
ſtockten — immer verwirrter und verwirrter
wurden meine Reden — es entſtand ein Fluͤ¬
ſtern — ein Gemurmel in der Kirche — aber
ſtarr und unbeweglich lehnte der fuͤrchterli¬
che Fremde am Pfeiler, den ſtieren Blick
auf mich gerichtet. Da ſchrie ich auf in der
Hoͤllenangſt wahnſinniger Verzweiflung. „Ha
Verruchter! hebe dich weg! — hebe dich
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[64/0080] wie von einer fremden zauberiſchen Gewalt getrieben, mußte ich immer wieder hinſchau¬ en, und immer ſtarr und bewegungslos ſtand der Mann da, den geſpenſtiſchen Blick auf mich gerichtet. So wie bittrer Hohn — ver¬ achtender Haß, lag es auf der hohen gefurch¬ ten Stirn, in dem herabgezogenen Munde. Die ganze Geſtalt hatte etwas furchtbares — entſetzliches! — Ja! — es war der unbe¬ kannte Maler aus der heiligen Linde. Ich fuͤhlte mich, wie von eiskalten grauſigen Faͤu¬ ſten gepackt — Tropfen des Angſtſchweißes ſtanden auf meiner Stirn — meine Perioden ſtockten — immer verwirrter und verwirrter wurden meine Reden — es entſtand ein Fluͤ¬ ſtern — ein Gemurmel in der Kirche — aber ſtarr und unbeweglich lehnte der fuͤrchterli¬ che Fremde am Pfeiler, den ſtieren Blick auf mich gerichtet. Da ſchrie ich auf in der Hoͤllenangſt wahnſinniger Verzweiflung. „Ha Verruchter! hebe dich weg! — hebe dich weg — denn ich bin es ſelbſt! — ich bin der

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/80>, abgerufen am 24.11.2024.