fing er endlich an: Haben Sie wohl gedacht, als sie in die Residenz einzogen, daß Ihnen so viel wunderliches hier geschehen würde? Erst das tolle Mißverständniß, das Sie in die Hände des Criminal- Gerichts brachte, und dann das wahrhaft beneidenswerthe Glück, das Ihnen der fürstliche Freund be¬ reitet!"
Ich muß in der That gestehen, daß gleich anfangs der freundliche Empfang des Fürsten mir wohl that; doch fühle ich, wie sehr ich jetzt in seiner, in aller Achtung bei Hofe gestiegen bin, das habe ich gewiß meinem erlittenen Unrecht zu verdanken.
"Nicht sowohl dem, als einem andern ganz kleinen Umstande, den Sie wohl erra¬ then können."
Keinesweges.
"Zwar nennt man Sie, weil Sie es so wollen, schlechtweg Herr Leonard, wie vor¬ her, jeder weiß aber jetzt, daß Sie von Adel
fing er endlich an: Haben Sie wohl gedacht, als ſie in die Reſidenz einzogen, daß Ihnen ſo viel wunderliches hier geſchehen wuͤrde? Erſt das tolle Mißverſtaͤndniß, das Sie in die Haͤnde des Criminal- Gerichts brachte, und dann das wahrhaft beneidenswerthe Gluͤck, das Ihnen der fuͤrſtliche Freund be¬ reitet!“
Ich muß in der That geſtehen, daß gleich anfangs der freundliche Empfang des Fuͤrſten mir wohl that; doch fuͤhle ich, wie ſehr ich jetzt in ſeiner, in aller Achtung bei Hofe geſtiegen bin, das habe ich gewiß meinem erlittenen Unrecht zu verdanken.
„Nicht ſowohl dem, als einem andern ganz kleinen Umſtande, den Sie wohl erra¬ then koͤnnen.“
Keinesweges.
„Zwar nennt man Sie, weil Sie es ſo wollen, ſchlechtweg Herr Leonard, wie vor¬ her, jeder weiß aber jetzt, daß Sie von Adel
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[103/0111]
fing er endlich an: Haben Sie wohl gedacht,
als ſie in die Reſidenz einzogen, daß Ihnen
ſo viel wunderliches hier geſchehen wuͤrde?
Erſt das tolle Mißverſtaͤndniß, das Sie in
die Haͤnde des Criminal- Gerichts brachte,
und dann das wahrhaft beneidenswerthe
Gluͤck, das Ihnen der fuͤrſtliche Freund be¬
reitet!“
Ich muß in der That geſtehen, daß
gleich anfangs der freundliche Empfang des
Fuͤrſten mir wohl that; doch fuͤhle ich, wie
ſehr ich jetzt in ſeiner, in aller Achtung bei
Hofe geſtiegen bin, das habe ich gewiß meinem
erlittenen Unrecht zu verdanken.
„Nicht ſowohl dem, als einem andern
ganz kleinen Umſtande, den Sie wohl erra¬
then koͤnnen.“
Keinesweges.
„Zwar nennt man Sie, weil Sie es ſo
wollen, ſchlechtweg Herr Leonard, wie vor¬
her, jeder weiß aber jetzt, daß Sie von Adel
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/111>, abgerufen am 04.12.2024.
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