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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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dige Erscheinung bei sich aufnahm, und Cy¬
rillus in die Reihe der Geistlichen trat, von
denen er umgeben. Cyrillus mußte nun bald
gewahr werden, wie der Statthalter des
Herrn nur zu sehr sein Reich in dieser Welt
und ihren Lüsten suche und finde; wie er ei¬
ner heuchlerischen Brut zum Spielwerk die¬
ne, die ihn trotz des kräftigen Geistes, der sonst
ihm einwohnte, den sie aber durch die ver¬
worfensten Mittel zu beugen wußte, zwischen
Himmel und Hölle herumwerfe. Der from¬
me Mann, das war vorauszusehen, nahm
großes Aergerniß daran, und fühlte sich be¬
rufen, durch feurige Reden, wie der Geist
sie ihm eingab, den Pabst im Innersten zu
erschüttern und seinen Geist von dem Irdi¬
schen abzulenken. Der Pabst, wie verweich¬
lichte Gemüther pflegen, wurde in der That
von des frommen Greises Worten ergriffen,
und eben in diesem erregten Zustande wurde
es dem Dominikaner leicht, auf geschickte
Weise nach und nach den Schlag vorzuberei¬

dige Erſcheinung bei ſich aufnahm, und Cy¬
rillus in die Reihe der Geiſtlichen trat, von
denen er umgeben. Cyrillus mußte nun bald
gewahr werden, wie der Statthalter des
Herrn nur zu ſehr ſein Reich in dieſer Welt
und ihren Luͤſten ſuche und finde; wie er ei¬
ner heuchleriſchen Brut zum Spielwerk die¬
ne, die ihn trotz des kraͤftigen Geiſtes, der ſonſt
ihm einwohnte, den ſie aber durch die ver¬
worfenſten Mittel zu beugen wußte, zwiſchen
Himmel und Hoͤlle herumwerfe. Der from¬
me Mann, das war vorauszuſehen, nahm
großes Aergerniß daran, und fuͤhlte ſich be¬
rufen, durch feurige Reden, wie der Geiſt
ſie ihm eingab, den Pabſt im Innerſten zu
erſchuͤttern und ſeinen Geiſt von dem Irdi¬
ſchen abzulenken. Der Pabſt, wie verweich¬
lichte Gemuͤther pflegen, wurde in der That
von des frommen Greiſes Worten ergriffen,
und eben in dieſem erregten Zuſtande wurde
es dem Dominikaner leicht, auf geſchickte
Weiſe nach und nach den Schlag vorzuberei¬

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[311/0319] dige Erſcheinung bei ſich aufnahm, und Cy¬ rillus in die Reihe der Geiſtlichen trat, von denen er umgeben. Cyrillus mußte nun bald gewahr werden, wie der Statthalter des Herrn nur zu ſehr ſein Reich in dieſer Welt und ihren Luͤſten ſuche und finde; wie er ei¬ ner heuchleriſchen Brut zum Spielwerk die¬ ne, die ihn trotz des kraͤftigen Geiſtes, der ſonſt ihm einwohnte, den ſie aber durch die ver¬ worfenſten Mittel zu beugen wußte, zwiſchen Himmel und Hoͤlle herumwerfe. Der from¬ me Mann, das war vorauszuſehen, nahm großes Aergerniß daran, und fuͤhlte ſich be¬ rufen, durch feurige Reden, wie der Geiſt ſie ihm eingab, den Pabſt im Innerſten zu erſchuͤttern und ſeinen Geiſt von dem Irdi¬ ſchen abzulenken. Der Pabſt, wie verweich¬ lichte Gemuͤther pflegen, wurde in der That von des frommen Greiſes Worten ergriffen, und eben in dieſem erregten Zuſtande wurde es dem Dominikaner leicht, auf geſchickte Weiſe nach und nach den Schlag vorzuberei¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/319>, abgerufen am 25.11.2024.