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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816.

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"Ankläger unter die Augen? ... Gewiß ist es
"am Ende ein alberner Thor, der ..." Ge¬
mach, gemach Herr Leonard, quäckte der
Richter: menagiren Sie sich, Sie könnten
sonst garstig anstoßen gegen hohe Personen,
und die fremde Person, die Sie, mein Herr
Leonard, oder Herr ... (er biß sich schnell in
die Lippen) erkannt hat, ist auch weder leicht¬
sinnig noch albern, sondern ... Nun, und
dann haben wir gute Nachrichten aus der" ...
Er nannte die Gegend, wo die Güter des
Barons F. lagen und Alles klärte sich dadurch
mir deutlich auf. Entschieden war es, daß
Aurelie in mir den Mönch erkannt hatte, der
ihren Bruder ermordete. Dieser Mönch war
ja aber Medardus, der berühmte Canzelred¬
ner aus dem Capuzinerkloster in B. Als die¬
sen hatte ihn Reinhold erkannt und so hat¬
te er sich auch selbst kund gethan. Daß Fran¬
cesko der Vater jenes Medardus war, wu߬
te die Aebtissin, und so mußte meine Aehn¬
lichkeit mit ihm, die der Fürstin gleich An¬

„Anklaͤger unter die Augen? ... Gewiß iſt es
„am Ende ein alberner Thor, der ...“ Ge¬
mach, gemach Herr Leonard, quaͤckte der
Richter: menagiren Sie ſich, Sie koͤnnten
ſonſt garſtig anſtoßen gegen hohe Perſonen,
und die fremde Perſon, die Sie, mein Herr
Leonard, oder Herr ... (er biß ſich ſchnell in
die Lippen) erkannt hat, iſt auch weder leicht¬
ſinnig noch albern, ſondern ... Nun, und
dann haben wir gute Nachrichten aus der“ ...
Er nannte die Gegend, wo die Guͤter des
Barons F. lagen und Alles klaͤrte ſich dadurch
mir deutlich auf. Entſchieden war es, daß
Aurelie in mir den Moͤnch erkannt hatte, der
ihren Bruder ermordete. Dieſer Moͤnch war
ja aber Medardus, der beruͤhmte Canzelred¬
ner aus dem Capuzinerkloſter in B. Als die¬
ſen hatte ihn Reinhold erkannt und ſo hat¬
te er ſich auch ſelbſt kund gethan. Daß Fran¬
cesko der Vater jenes Medardus war, wu߬
te die Aebtiſſin, und ſo mußte meine Aehn¬
lichkeit mit ihm, die der Fuͤrſtin gleich An¬

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[25/0033] „Anklaͤger unter die Augen? ... Gewiß iſt es „am Ende ein alberner Thor, der ...“ Ge¬ mach, gemach Herr Leonard, quaͤckte der Richter: menagiren Sie ſich, Sie koͤnnten ſonſt garſtig anſtoßen gegen hohe Perſonen, und die fremde Perſon, die Sie, mein Herr Leonard, oder Herr ... (er biß ſich ſchnell in die Lippen) erkannt hat, iſt auch weder leicht¬ ſinnig noch albern, ſondern ... Nun, und dann haben wir gute Nachrichten aus der“ ... Er nannte die Gegend, wo die Guͤter des Barons F. lagen und Alles klaͤrte ſich dadurch mir deutlich auf. Entſchieden war es, daß Aurelie in mir den Moͤnch erkannt hatte, der ihren Bruder ermordete. Dieſer Moͤnch war ja aber Medardus, der beruͤhmte Canzelred¬ ner aus dem Capuzinerkloſter in B. Als die¬ ſen hatte ihn Reinhold erkannt und ſo hat¬ te er ſich auch ſelbſt kund gethan. Daß Fran¬ cesko der Vater jenes Medardus war, wu߬ te die Aebtiſſin, und ſo mußte meine Aehn¬ lichkeit mit ihm, die der Fuͤrſtin gleich An¬

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/33>, abgerufen am 21.11.2024.