von Gewissensbissen. Das Kleid, welches er trug und die Ermordung des Mönchs, gestaltete sich in ihm zur fixen Idee, daß er wirklich ein Mönch, und sein Ich zerspaltet sey in zwei sich feindliche Wesen. Nur die Periode von der Flucht aus dem Schlosse bis zur Ankunft bei dem Förster, bleibt dunkel, so wie es unerklärlich ist, wie sich die Er¬ zählung von seinem Aufenthalt im Kloster und der Ort seiner Rettung aus dem Kerker in ihm bildete. Daß äußere Motive statt finden mußten, leidet gar keinen Zweifel, aber höchst merkwürdig ist es, daß diese Erzählung Dein Schicksal, wiewohl ver¬ stümmelt, darstellt. Nur die Zeit der Ankunft des Mönchs bei dem Förster, wie dieser sie angiebt, will gar nicht mit Reinholds An¬ gabe des Tages wann Viktorin aus dem Schlosse entfloh, zusammenstimmen. Nach der Behauptung des Försters mußte sich der wahnsinnige Viktorin gleich haben im Wal¬ de blicken lassen, nachdem er auf dem Schlosse
von Gewiſſensbiſſen. Das Kleid, welches er trug und die Ermordung des Moͤnchs, geſtaltete ſich in ihm zur fixen Idee, daß er wirklich ein Moͤnch, und ſein Ich zerſpaltet ſey in zwei ſich feindliche Weſen. Nur die Periode von der Flucht aus dem Schloſſe bis zur Ankunft bei dem Foͤrſter, bleibt dunkel, ſo wie es unerklaͤrlich iſt, wie ſich die Er¬ zaͤhlung von ſeinem Aufenthalt im Kloſter und der Ort ſeiner Rettung aus dem Kerker in ihm bildete. Daß aͤußere Motive ſtatt finden mußten, leidet gar keinen Zweifel, aber hoͤchſt merkwuͤrdig iſt es, daß dieſe Erzaͤhlung Dein Schickſal, wiewohl ver¬ ſtuͤmmelt, darſtellt. Nur die Zeit der Ankunft des Moͤnchs bei dem Foͤrſter, wie dieſer ſie angiebt, will gar nicht mit Reinholds An¬ gabe des Tages wann Viktorin aus dem Schloſſe entfloh, zuſammenſtimmen. Nach der Behauptung des Foͤrſters mußte ſich der wahnſinnige Viktorin gleich haben im Wal¬ de blicken laſſen, nachdem er auf dem Schloſſe
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von Gewiſſensbiſſen. Das Kleid, welches
er trug und die Ermordung des Moͤnchs,
geſtaltete ſich in ihm zur fixen Idee, daß er
wirklich ein Moͤnch, und ſein Ich zerſpaltet
ſey in zwei ſich feindliche Weſen. Nur die
Periode von der Flucht aus dem Schloſſe bis
zur Ankunft bei dem Foͤrſter, bleibt dunkel,
ſo wie es unerklaͤrlich iſt, wie ſich die Er¬
zaͤhlung von ſeinem Aufenthalt im Kloſter
und der Ort ſeiner Rettung aus dem Kerker
in ihm bildete. Daß aͤußere Motive ſtatt
finden mußten, leidet gar keinen Zweifel,
aber hoͤchſt merkwuͤrdig iſt es, daß dieſe
Erzaͤhlung Dein Schickſal, wiewohl ver¬
ſtuͤmmelt, darſtellt. Nur die Zeit der Ankunft
des Moͤnchs bei dem Foͤrſter, wie dieſer ſie
angiebt, will gar nicht mit Reinholds An¬
gabe des Tages wann Viktorin aus dem
Schloſſe entfloh, zuſammenſtimmen. Nach der
Behauptung des Foͤrſters mußte ſich der
wahnſinnige Viktorin gleich haben im Wal¬
de blicken laſſen, nachdem er auf dem Schloſſe
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/342>, abgerufen am 27.11.2024.
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