keine Hand bewegte. Verschiedene Mittel, ihn aus der Starrsucht zu wecken, blieben fruchtlos, zu den stärksten durfte man nicht schreiten, ohne Gefahr ihn wieder in wilde Raserei zu stürzen. Vor einigen Tagen kommt des Försters ältester Sohn nach der Stadt, er geht in das Irrenhaus um den Mönch wieder zu sehen. Ganz erfüllt von dem trost¬ losen Zustande des Unglücklichen, tritt er aus dem Hause, als eben der Pater Cyrillus aus dem Capuzinerkloster in B. vorüberschrei¬ tet. Den redet er an, und bittet ihn, den unglücklichen, hier eingesperrten Klosterbru¬ der zu besuchen, da ihm Zuspruch eines Geistlichen seines Ordens vielleicht heilsam seyn könne. Als Cyrillus den Mönch erblickt, fährt er entsetzt zurück. "Heilige Mutter "Gottes! Medardus, unglückseliger Medar¬ "dus!" So ruft Cyrillus, und in dem Augen¬ blick beleben sich die starren Augen des Mönchs. Er steht auf, und fällt mit einem dumpfen Schrei kraftlos zu Boden. -- Cy¬
keine Hand bewegte. Verſchiedene Mittel, ihn aus der Starrſucht zu wecken, blieben fruchtlos, zu den ſtaͤrkſten durfte man nicht ſchreiten, ohne Gefahr ihn wieder in wilde Raſerei zu ſtuͤrzen. Vor einigen Tagen kommt des Foͤrſters aͤlteſter Sohn nach der Stadt, er geht in das Irrenhaus um den Moͤnch wieder zu ſehen. Ganz erfuͤllt von dem troſt¬ loſen Zuſtande des Ungluͤcklichen, tritt er aus dem Hauſe, als eben der Pater Cyrillus aus dem Capuzinerkloſter in B. voruͤberſchrei¬ tet. Den redet er an, und bittet ihn, den ungluͤcklichen, hier eingeſperrten Kloſterbru¬ der zu beſuchen, da ihm Zuſpruch eines Geiſtlichen ſeines Ordens vielleicht heilſam ſeyn koͤnne. Als Cyrillus den Moͤnch erblickt, faͤhrt er entſetzt zuruͤck. „Heilige Mutter „Gottes! Medardus, ungluͤckſeliger Medar¬ „dus!“ So ruft Cyrillus, und in dem Augen¬ blick beleben ſich die ſtarren Augen des Moͤnchs. Er ſteht auf, und faͤllt mit einem dumpfen Schrei kraftlos zu Boden. — Cy¬
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keine Hand bewegte. Verſchiedene Mittel,
ihn aus der Starrſucht zu wecken, blieben
fruchtlos, zu den ſtaͤrkſten durfte man nicht
ſchreiten, ohne Gefahr ihn wieder in wilde
Raſerei zu ſtuͤrzen. Vor einigen Tagen kommt
des Foͤrſters aͤlteſter Sohn nach der Stadt,
er geht in das Irrenhaus um den Moͤnch
wieder zu ſehen. Ganz erfuͤllt von dem troſt¬
loſen Zuſtande des Ungluͤcklichen, tritt er aus
dem Hauſe, als eben der Pater Cyrillus
aus dem Capuzinerkloſter in B. voruͤberſchrei¬
tet. Den redet er an, und bittet ihn, den
ungluͤcklichen, hier eingeſperrten Kloſterbru¬
der zu beſuchen, da ihm Zuſpruch eines
Geiſtlichen ſeines Ordens vielleicht heilſam
ſeyn koͤnne. Als Cyrillus den Moͤnch erblickt,
faͤhrt er entſetzt zuruͤck. „Heilige Mutter
„Gottes! Medardus, ungluͤckſeliger Medar¬
„dus!“ So ruft Cyrillus, und in dem Augen¬
blick beleben ſich die ſtarren Augen des
Moͤnchs. Er ſteht auf, und faͤllt mit einem
dumpfen Schrei kraftlos zu Boden. — Cy¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/86>, abgerufen am 04.12.2024.
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