"ter Verbrecher, sagt er mit matter, kaum ver¬ "nehmbarer Stimme: ich bereue tief, was ich "gethan. -- Ach ich ließ mich um mein Selbst, "um meine unsterbliche Seele betrügen! ... "Man habe Mitleiden! ... man lasse mir Zeit ... "Alles ... alles will gestehen." -- Der Fürst, unterrichtet, befiehlt sofort den Prozeß wider Sie aufzuheben und Sie der Haft zu ent¬ lassen. Das ist die Geschichte Ihrer Befrei¬ ung. -- Der Mönch ist nach dem Criminal- Gefängniß gebracht worden."
Und hat Alles gestanden? Hat er Eu¬ phemien, Hermogen ermordet? wie ist es mit dem Grafen Viktorin? ...
"So viel wie ich weiß, fängt der eigent¬ liche Criminalprozeß wider den Mönch erst heute an. Was aber den Grafen Viktorin betrifft, so scheint es, als wenn nun einmal Alles was nur irgend mit jenen Ereignissen an unserm Hofe in Verbindung steht, dunkel und unbegreiflich bleiben müsse."
Wie die Ereignisse auf dem Schlosse
„ter Verbrecher, ſagt er mit matter, kaum ver¬ „nehmbarer Stimme: ich bereue tief, was ich „gethan. — Ach ich ließ mich um mein Selbſt, „um meine unſterbliche Seele betruͤgen! ... „Man habe Mitleiden! ... man laſſe mir Zeit ... „Alles ... alles will geſtehen.“ — Der Fuͤrſt, unterrichtet, befiehlt ſofort den Prozeß wider Sie aufzuheben und Sie der Haft zu ent¬ laſſen. Das iſt die Geſchichte Ihrer Befrei¬ ung. — Der Moͤnch iſt nach dem Criminal- Gefaͤngniß gebracht worden.“
Und hat Alles geſtanden? Hat er Eu¬ phemien, Hermogen ermordet? wie iſt es mit dem Grafen Viktorin? ...
„So viel wie ich weiß, faͤngt der eigent¬ liche Criminalprozeß wider den Moͤnch erſt heute an. Was aber den Grafen Viktorin betrifft, ſo ſcheint es, als wenn nun einmal Alles was nur irgend mit jenen Ereigniſſen an unſerm Hofe in Verbindung ſteht, dunkel und unbegreiflich bleiben muͤſſe.“
Wie die Ereigniſſe auf dem Schloſſe
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[80/0088]
„ter Verbrecher, ſagt er mit matter, kaum ver¬
„nehmbarer Stimme: ich bereue tief, was ich
„gethan. — Ach ich ließ mich um mein Selbſt,
„um meine unſterbliche Seele betruͤgen! ...
„Man habe Mitleiden! ... man laſſe mir Zeit ...
„Alles ... alles will geſtehen.“ — Der Fuͤrſt,
unterrichtet, befiehlt ſofort den Prozeß wider
Sie aufzuheben und Sie der Haft zu ent¬
laſſen. Das iſt die Geſchichte Ihrer Befrei¬
ung. — Der Moͤnch iſt nach dem Criminal-
Gefaͤngniß gebracht worden.“
Und hat Alles geſtanden? Hat er Eu¬
phemien, Hermogen ermordet? wie iſt es mit
dem Grafen Viktorin? ...
„So viel wie ich weiß, faͤngt der eigent¬
liche Criminalprozeß wider den Moͤnch erſt
heute an. Was aber den Grafen Viktorin
betrifft, ſo ſcheint es, als wenn nun einmal
Alles was nur irgend mit jenen Ereigniſſen
an unſerm Hofe in Verbindung ſteht, dunkel
und unbegreiflich bleiben muͤſſe.“
Wie die Ereigniſſe auf dem Schloſſe
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 2. Berlin, 1816, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere02_1816/88>, abgerufen am 04.12.2024.
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