Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.Herr Peregrinus Tyß fragte die Alte, ob es ihr "Aber," sprach Herr Peregrinus weiter, eigent¬ "Ach," erwiederte die Alte schmunzelnd, "ach das Herr Peregrinus Tyß fragte die Alte, ob es ihr »Aber,» ſprach Herr Peregrinus weiter, eigent¬ »Ach,» erwiederte die Alte ſchmunzelnd, »ach das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0112" n="107"/> <p>Herr Peregrinus Tyß fragte die Alte, ob es ihr<lb/> denn nicht gar ſeltſam vorkomme, daß die Dame,<lb/> die er, wie er nochmals betheuern könne, bei dem<lb/> Buchbinder Lämmerhirt in der Kalbächer Straße ge¬<lb/> troffen, eine Prinzeſſin ſeyn und zu dem alten Herrn<lb/> Swammer geflüchtet ſeyn ſolle. Die Alte meinte<lb/> indeſſen, ſie traue Herrn Swammers Worten mehr<lb/> noch, als ihren eignen Augen und glaube daher, daß<lb/> alles, was ſich bei dem Buchbinder Lämmerhirt und<lb/> hier im Zimmer zugetragen, entweder nur zauberiſches<lb/> Blendwerk geweſen oder daß die Angſt, die Verwir¬<lb/> rung auf der Flucht, die Prinzeſſin zu ſolchem aben¬<lb/> theuerlichen Beginnen vermocht. Uebrigens werde<lb/> ſie ja wohl bald alles von der Prinzeſſin ſelbſt er¬<lb/> fahren.</p><lb/> <p>»Aber,» ſprach Herr Peregrinus weiter, eigent¬<lb/> lich nur um das Geſpräch über die Dame fortzuſetzen,<lb/> »aber wo iſt Ihr Verdacht, die böſe Meinung geblie¬<lb/> »ben, die Sie geſtern von der fremden Dame hegte?»</p><lb/> <p>»Ach,» erwiederte die Alte ſchmunzelnd, »ach das<lb/> »iſt alles vorbei. Man darf ja nur die liebe Dame<lb/> »recht anſehen, um zu wiſſen, daß es eine vornehme<lb/> »Prinzeſſin iſt und dabei ſo engelsſchön, wie nur ei¬<lb/> »ne Prinzeſſin gefunden werden kann. Ich mußte,<lb/> »als Herr Swammer fortgegangen war, ein wenig<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0112]
Herr Peregrinus Tyß fragte die Alte, ob es ihr
denn nicht gar ſeltſam vorkomme, daß die Dame,
die er, wie er nochmals betheuern könne, bei dem
Buchbinder Lämmerhirt in der Kalbächer Straße ge¬
troffen, eine Prinzeſſin ſeyn und zu dem alten Herrn
Swammer geflüchtet ſeyn ſolle. Die Alte meinte
indeſſen, ſie traue Herrn Swammers Worten mehr
noch, als ihren eignen Augen und glaube daher, daß
alles, was ſich bei dem Buchbinder Lämmerhirt und
hier im Zimmer zugetragen, entweder nur zauberiſches
Blendwerk geweſen oder daß die Angſt, die Verwir¬
rung auf der Flucht, die Prinzeſſin zu ſolchem aben¬
theuerlichen Beginnen vermocht. Uebrigens werde
ſie ja wohl bald alles von der Prinzeſſin ſelbſt er¬
fahren.
»Aber,» ſprach Herr Peregrinus weiter, eigent¬
lich nur um das Geſpräch über die Dame fortzuſetzen,
»aber wo iſt Ihr Verdacht, die böſe Meinung geblie¬
»ben, die Sie geſtern von der fremden Dame hegte?»
»Ach,» erwiederte die Alte ſchmunzelnd, »ach das
»iſt alles vorbei. Man darf ja nur die liebe Dame
»recht anſehen, um zu wiſſen, daß es eine vornehme
»Prinzeſſin iſt und dabei ſo engelsſchön, wie nur ei¬
»ne Prinzeſſin gefunden werden kann. Ich mußte,
»als Herr Swammer fortgegangen war, ein wenig
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |