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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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"bessern überzeugen. Ihr seyd ein ganz hübscher statt¬
"licher Mann und ich müßte nicht so verständig und
"scharfsichtig seyn, als es der Meister Floh wirklich
"ist, wenn ich nicht voraussehen sollte, daß Euch das
"Glück der Liebe noch lachen wird auf ganz andere
"Weise, als Ihr es wohl jetzt vermuthet." --

Peregrinus hatte dadurch, daß er an öffentliche
Oerter ging, bereits die Bahn gebrochen und es wurde
ihm nun weniger schwer, Gesellschaften zu besuchen,
denen er sich sonst entzogen. Meister Floh that ihm
dabei mit dem mikroskopischen Glase vortreffliche Dien¬
ste, und Peregrinus soll während der Zeit ein Tage¬
buch gehalten und die wunderlichsten ergötzlichsten Con¬
traste zwischen Worten und Gedanken, wie sie ihm
täglich aufstießen, aufgezeichnet haben. Vielleicht
findet der Herausgeber des seltsamen Märchens, Mei¬
ster Floh geheißen, künftig Gelegenheit, manches
weiterer Mittheilung würdige aus diesem Tagebuch
ans Licht zu fördern; hier würde es nur die Geschichte
aufhalten und darum dem geneigten Leser eben nicht
willkommen seyn. So viel kann gesagt werden, daß
manche Redensarten mit den dazu gehörenden Gedan¬
ken stereotipisch wurden, wie z. B. "Ich erbitte mir
Ihren gütigen Rath," lautet in Gedanken: Er ist
albern genug, zu glauben, daß ich wirklich in einer

»beſſern überzeugen. Ihr ſeyd ein ganz hübſcher ſtatt¬
»licher Mann und ich müßte nicht ſo verſtändig und
»ſcharfſichtig ſeyn, als es der Meiſter Floh wirklich
»iſt, wenn ich nicht vorausſehen ſollte, daß Euch das
»Glück der Liebe noch lachen wird auf ganz andere
»Weiſe, als Ihr es wohl jetzt vermuthet.» —

Peregrinus hatte dadurch, daß er an öffentliche
Oerter ging, bereits die Bahn gebrochen und es wurde
ihm nun weniger ſchwer, Geſellſchaften zu beſuchen,
denen er ſich ſonſt entzogen. Meiſter Floh that ihm
dabei mit dem mikroskopiſchen Glaſe vortreffliche Dien¬
ſte, und Peregrinus ſoll während der Zeit ein Tage¬
buch gehalten und die wunderlichſten ergötzlichſten Con¬
traſte zwiſchen Worten und Gedanken, wie ſie ihm
täglich aufſtießen, aufgezeichnet haben. Vielleicht
findet der Herausgeber des ſeltſamen Märchens, Mei¬
ſter Floh geheißen, künftig Gelegenheit, manches
weiterer Mittheilung würdige aus dieſem Tagebuch
ans Licht zu fördern; hier würde es nur die Geſchichte
aufhalten und darum dem geneigten Leſer eben nicht
willkommen ſeyn. So viel kann geſagt werden, daß
manche Redensarten mit den dazu gehörenden Gedan¬
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[150/0155] »beſſern überzeugen. Ihr ſeyd ein ganz hübſcher ſtatt¬ »licher Mann und ich müßte nicht ſo verſtändig und »ſcharfſichtig ſeyn, als es der Meiſter Floh wirklich »iſt, wenn ich nicht vorausſehen ſollte, daß Euch das »Glück der Liebe noch lachen wird auf ganz andere »Weiſe, als Ihr es wohl jetzt vermuthet.» — Peregrinus hatte dadurch, daß er an öffentliche Oerter ging, bereits die Bahn gebrochen und es wurde ihm nun weniger ſchwer, Geſellſchaften zu beſuchen, denen er ſich ſonſt entzogen. Meiſter Floh that ihm dabei mit dem mikroskopiſchen Glaſe vortreffliche Dien¬ ſte, und Peregrinus ſoll während der Zeit ein Tage¬ buch gehalten und die wunderlichſten ergötzlichſten Con¬ traſte zwiſchen Worten und Gedanken, wie ſie ihm täglich aufſtießen, aufgezeichnet haben. Vielleicht findet der Herausgeber des ſeltſamen Märchens, Mei¬ ſter Floh geheißen, künftig Gelegenheit, manches weiterer Mittheilung würdige aus dieſem Tagebuch ans Licht zu fördern; hier würde es nur die Geſchichte aufhalten und darum dem geneigten Leſer eben nicht willkommen ſeyn. So viel kann geſagt werden, daß manche Redensarten mit den dazu gehörenden Gedan¬ ken ſtereotipiſch wurden, wie z. B. »Ich erbitte mir Ihren gütigen Rath,» lautet in Gedanken: Er iſt albern genug, zu glauben, daß ich wirklich in einer

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/155>, abgerufen am 22.11.2024.