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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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Sie sich vielleicht in den Personen? Dieß ist der Bal¬
lettmeister Herr Legenie und dieser der Douanier, Mon¬
sieur Egel. Balletmeister Legenie? -- Douanier Egel?
wiederholte Pepusch mit dumpfer Stimme. Er schien
aus einem Traum erwachend, sich auf sich selbst be¬
sinnen zu müssen. Indessen waren auch zwei ehrsame
Bürgersleute aus der Stube getreten, die den Herrn
George Pepusch ebenfalls kannten und die ihm auch
zuredeten, ruhig zu bleiben und die schnakischen frem¬
den Leute gehen zu lassen.

Noch einmal wiederholte Pepusch: Ballettmeister
Legenie? -- Douanier Egel? und ließ die Arme kraft¬
los herabsinken. Mit Windesschnelle waren die Frei¬
gelassenen fort und manchem auf der Straße wollt' es
auffallen, daß der schöne Geist über das Dach des ge¬
genüberstehenden Hauses hinwegflog, der Bartscheerer
sich aber in dem Schlammwasser verlor, das gerade vor
der Thüre zwischen den Steinen sich gesammelt hatte.

Die Bürgersleute nöthigten den ganz verstörten
Pepusch in die Stube zu treten und mit ihnen eine
Flasche ächten Nierensteiner zu trinken. Pepusch ließ
sich das gefallen und schien auch den edlen Wein mit
Lust und Appetit hinunter zu schlürfen, wiewohl er
ganz stumm und starr da saß und auf alles Zureden
kein Wörtchen erwiederte. Endlich erheiterten sich seine

Sie ſich vielleicht in den Perſonen? Dieß iſt der Bal¬
lettmeiſter Herr Legénie und dieſer der Douanier, Mon¬
ſieur Egel. Balletmeiſter Legénie? — Douanier Egel?
wiederholte Pepuſch mit dumpfer Stimme. Er ſchien
aus einem Traum erwachend, ſich auf ſich ſelbſt be¬
ſinnen zu müſſen. Indeſſen waren auch zwei ehrſame
Bürgersleute aus der Stube getreten, die den Herrn
George Pepuſch ebenfalls kannten und die ihm auch
zuredeten, ruhig zu bleiben und die ſchnakiſchen frem¬
den Leute gehen zu laſſen.

Noch einmal wiederholte Pepuſch: Ballettmeiſter
Legénie? — Douanier Egel? und ließ die Arme kraft¬
los herabſinken. Mit Windesſchnelle waren die Frei¬
gelaſſenen fort und manchem auf der Straße wollt' es
auffallen, daß der ſchöne Geiſt über das Dach des ge¬
genüberſtehenden Hauſes hinwegflog, der Bartſcheerer
ſich aber in dem Schlammwaſſer verlor, das gerade vor
der Thüre zwiſchen den Steinen ſich geſammelt hatte.

Die Bürgersleute nöthigten den ganz verſtörten
Pepuſch in die Stube zu treten und mit ihnen eine
Flaſche ächten Nierenſteiner zu trinken. Pepuſch ließ
ſich das gefallen und ſchien auch den edlen Wein mit
Luſt und Appetit hinunter zu ſchlürfen, wiewohl er
ganz ſtumm und ſtarr da ſaß und auf alles Zureden
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[183/0188] Sie ſich vielleicht in den Perſonen? Dieß iſt der Bal¬ lettmeiſter Herr Legénie und dieſer der Douanier, Mon¬ ſieur Egel. Balletmeiſter Legénie? — Douanier Egel? wiederholte Pepuſch mit dumpfer Stimme. Er ſchien aus einem Traum erwachend, ſich auf ſich ſelbſt be¬ ſinnen zu müſſen. Indeſſen waren auch zwei ehrſame Bürgersleute aus der Stube getreten, die den Herrn George Pepuſch ebenfalls kannten und die ihm auch zuredeten, ruhig zu bleiben und die ſchnakiſchen frem¬ den Leute gehen zu laſſen. Noch einmal wiederholte Pepuſch: Ballettmeiſter Legénie? — Douanier Egel? und ließ die Arme kraft¬ los herabſinken. Mit Windesſchnelle waren die Frei¬ gelaſſenen fort und manchem auf der Straße wollt' es auffallen, daß der ſchöne Geiſt über das Dach des ge¬ genüberſtehenden Hauſes hinwegflog, der Bartſcheerer ſich aber in dem Schlammwaſſer verlor, das gerade vor der Thüre zwiſchen den Steinen ſich geſammelt hatte. Die Bürgersleute nöthigten den ganz verſtörten Pepuſch in die Stube zu treten und mit ihnen eine Flaſche ächten Nierenſteiner zu trinken. Pepuſch ließ ſich das gefallen und ſchien auch den edlen Wein mit Luſt und Appetit hinunter zu ſchlürfen, wiewohl er ganz ſtumm und ſtarr da ſaß und auf alles Zureden kein Wörtchen erwiederte. Endlich erheiterten ſich ſeine

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/188>, abgerufen am 23.11.2024.