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Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.

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auf Befragen zu vernehmen, daß keins von den Kin¬
dern sich den Magen am Naschwerk verdorben und die
freundlich feierliche Art ja der gewisse Stolz, womit
sie nach dem hohen Glasschrank, der das glänzende
Spielzeug enthielt, heraufblickten, zeigte, daß sie die
letzte Bescheerung für etwas außerordentliches hielten,
das wohl niemals wiederkehren dürfte. --

Die übel gelaunte Distel hatte also ganz Un¬
recht.

O Pepusch, sprach Peregrinus zu sich selbst, dein
verstörtes zerrissenes Gemüth durchdringt kein reiner
Lichtstral der wahrhaften Liebe! -- Damit meinte Pe¬
regrinus nun wieder wohl mehr, als ein bescheertes
Naschwerk und Spielzeug. -- Lämmerhirt, ein sanf¬
ter, stiller, frommer Mann, sah mit sichtlicher
Freude auf Röschen, die geschäftig aus- und einge¬
gangen, Butter und Brot herbeigebracht und nun an
einem kleinen Tischchen in der entfernten Ecke des
Zimmers dem Geschwister stattliche Butterstollen be¬
reitete. Die muntern Jungen drängten sich dicht an
die liebe Schwester und wenn sie in verzeihlicher kin¬
discher Begier das Maul etwas weiter aufsperrten,
als gerade nöthig, so that das der häuslichen Idylle
doch keinen sonderlichen Eintrag.

auf Befragen zu vernehmen, daß keins von den Kin¬
dern ſich den Magen am Naſchwerk verdorben und die
freundlich feierliche Art ja der gewiſſe Stolz, womit
ſie nach dem hohen Glasſchrank, der das glänzende
Spielzeug enthielt, heraufblickten, zeigte, daß ſie die
letzte Beſcheerung für etwas außerordentliches hielten,
das wohl niemals wiederkehren dürfte. —

Die übel gelaunte Diſtel hatte alſo ganz Un¬
recht.

O Pepuſch, ſprach Peregrinus zu ſich ſelbſt, dein
verſtörtes zerriſſenes Gemüth durchdringt kein reiner
Lichtſtral der wahrhaften Liebe! — Damit meinte Pe¬
regrinus nun wieder wohl mehr, als ein beſcheertes
Naſchwerk und Spielzeug. — Lämmerhirt, ein ſanf¬
ter, ſtiller, frommer Mann, ſah mit ſichtlicher
Freude auf Röschen, die geſchäftig aus- und einge¬
gangen, Butter und Brot herbeigebracht und nun an
einem kleinen Tiſchchen in der entfernten Ecke des
Zimmers dem Geſchwiſter ſtattliche Butterſtollen be¬
reitete. Die muntern Jungen drängten ſich dicht an
die liebe Schweſter und wenn ſie in verzeihlicher kin¬
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als gerade nöthig, ſo that das der häuslichen Idylle
doch keinen ſonderlichen Eintrag.

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[234/0239] auf Befragen zu vernehmen, daß keins von den Kin¬ dern ſich den Magen am Naſchwerk verdorben und die freundlich feierliche Art ja der gewiſſe Stolz, womit ſie nach dem hohen Glasſchrank, der das glänzende Spielzeug enthielt, heraufblickten, zeigte, daß ſie die letzte Beſcheerung für etwas außerordentliches hielten, das wohl niemals wiederkehren dürfte. — Die übel gelaunte Diſtel hatte alſo ganz Un¬ recht. O Pepuſch, ſprach Peregrinus zu ſich ſelbſt, dein verſtörtes zerriſſenes Gemüth durchdringt kein reiner Lichtſtral der wahrhaften Liebe! — Damit meinte Pe¬ regrinus nun wieder wohl mehr, als ein beſcheertes Naſchwerk und Spielzeug. — Lämmerhirt, ein ſanf¬ ter, ſtiller, frommer Mann, ſah mit ſichtlicher Freude auf Röschen, die geſchäftig aus- und einge¬ gangen, Butter und Brot herbeigebracht und nun an einem kleinen Tiſchchen in der entfernten Ecke des Zimmers dem Geſchwiſter ſtattliche Butterſtollen be¬ reitete. Die muntern Jungen drängten ſich dicht an die liebe Schweſter und wenn ſie in verzeihlicher kin¬ diſcher Begier das Maul etwas weiter aufſperrten, als gerade nöthig, ſo that das der häuslichen Idylle doch keinen ſonderlichen Eintrag.

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Zitationshilfe: Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_floh_1822/239>, abgerufen am 27.11.2024.