Hoffmann, E. T. A.: Meister Floh. Frankfurt (Main), 1822.brachte alsbald einen großen weißen Henkelkorb herbei, in Herr Peregrinus Tyß hatte die löbliche, gemüth¬ brachte alsbald einen großen weißen Henkelkorb herbei, in Herr Peregrinus Tyß hatte die löbliche, gemüth¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0032" n="27"/> brachte alsbald einen großen weißen Henkelkorb herbei, in<lb/> den Peregrinus mit vieler Sorglichkeit die Spielſachen,<lb/> das Zuckerwerk, die Lichter einpackte, dann den Korb<lb/> unter den Arm, den großen Weihnachtsbaum aber<lb/> auf die Schulter nahm und ſo ſeinen Weg antrat. —</p><lb/> <p>Herr Peregrinus Tyß hatte die löbliche, gemüth¬<lb/> liche Gewohnheit, mit ſeiner ganzen Beſcheerung wie<lb/> er ſie ſich ſelbſt bereitet hatte, um ſich ein Paar Stun¬<lb/> den hinüberzuträumen in die ſchöne vergnügliche Kna¬<lb/> benzeit, hineinzufallen in irgend eine bedürftige Fa¬<lb/> milie, von der ihm bekannt war, daß muntre Kinder<lb/> vorhanden, wie der heilige Chriſt ſelbſt mit blanken,<lb/> bunten Gaben. Wenn dann die Kinder in der hell¬<lb/> ſten, lebendigſten Freude, ſchlich er leiſe davon, und<lb/> lief oft die halbe Nacht über durch die Straßen, weil<lb/> er ſich vor tiefer, die Bruſt beengender Rührung gar<lb/> nicht zu laſſen wußte, und ſein eignes Haus ihm vor¬<lb/> kam wie ein düſtres Grabmal, in dem er ſelbſt mit<lb/> allen ſeinen Freuden begraben. Diesmal war die Be¬<lb/> ſcheerung den Kindern eines armen Buchbinders be¬<lb/> ſtimmt, Namens Lämmerhirt, der, ein geſchickter<lb/> fleißiger Mann, für Herrn Peregrinus ſeit einiger<lb/> Zeit arbeitete, und deſſen drei muntre Knaben von<lb/> fünf bis neun Jahren, Herr Peregrinus kannte.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0032]
brachte alsbald einen großen weißen Henkelkorb herbei, in
den Peregrinus mit vieler Sorglichkeit die Spielſachen,
das Zuckerwerk, die Lichter einpackte, dann den Korb
unter den Arm, den großen Weihnachtsbaum aber
auf die Schulter nahm und ſo ſeinen Weg antrat. —
Herr Peregrinus Tyß hatte die löbliche, gemüth¬
liche Gewohnheit, mit ſeiner ganzen Beſcheerung wie
er ſie ſich ſelbſt bereitet hatte, um ſich ein Paar Stun¬
den hinüberzuträumen in die ſchöne vergnügliche Kna¬
benzeit, hineinzufallen in irgend eine bedürftige Fa¬
milie, von der ihm bekannt war, daß muntre Kinder
vorhanden, wie der heilige Chriſt ſelbſt mit blanken,
bunten Gaben. Wenn dann die Kinder in der hell¬
ſten, lebendigſten Freude, ſchlich er leiſe davon, und
lief oft die halbe Nacht über durch die Straßen, weil
er ſich vor tiefer, die Bruſt beengender Rührung gar
nicht zu laſſen wußte, und ſein eignes Haus ihm vor¬
kam wie ein düſtres Grabmal, in dem er ſelbſt mit
allen ſeinen Freuden begraben. Diesmal war die Be¬
ſcheerung den Kindern eines armen Buchbinders be¬
ſtimmt, Namens Lämmerhirt, der, ein geſchickter
fleißiger Mann, für Herrn Peregrinus ſeit einiger
Zeit arbeitete, und deſſen drei muntre Knaben von
fünf bis neun Jahren, Herr Peregrinus kannte.
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