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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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heraus, die er dem Andres hinreichte. "Ei
Herr", sagte Andres, "wie und wofür sollte
ich denn so vieles Geld von Euch annehmen?
Euch in meinem Hause zu beherbergen, da ihr
Euch in dem wilden weitläuftigen Forst verirrt
hattet, das war ja Christenpflicht, und dünkte
Euch das irgend eines Dankes werth, so habt ihr
mich ja überreich, ja mehr, als ich es nur mit
Worten sagen mag, dadurch belohnt, daß ihr
als ein weiser kunsterfahrner Mann mein liebes
Weib vom augenscheinlichen Tode rettetet. Ach
Herr! was Ihr an mir gethan, werde ich Euch
ewiglich nicht vergessen, und Gott möge es
mir verleihen, daß ich die edle That Euch
mit meinem Leben und Blut lohnen könne."
Bei diesen Worten des wackern Andres fuhr es
wie ein rascher funkelnder Blitz aus den Augen
des Fremden. "Ihr müßt, braver Mann," sprach
er, "durchaus das Geld annehmen. Ihr seid das
schon Euerm Weibe schuldig, der ihr damit bes¬
sere Nahrungsmittel und Pflege verschaffen könnt;

heraus, die er dem Andres hinreichte. „Ei
Herr“, ſagte Andres, „wie und wofuͤr ſollte
ich denn ſo vieles Geld von Euch annehmen?
Euch in meinem Hauſe zu beherbergen, da ihr
Euch in dem wilden weitlaͤuftigen Forſt verirrt
hattet, das war ja Chriſtenpflicht, und duͤnkte
Euch das irgend eines Dankes werth, ſo habt ihr
mich ja uͤberreich, ja mehr, als ich es nur mit
Worten ſagen mag, dadurch belohnt, daß ihr
als ein weiſer kunſterfahrner Mann mein liebes
Weib vom augenſcheinlichen Tode rettetet. Ach
Herr! was Ihr an mir gethan, werde ich Euch
ewiglich nicht vergeſſen, und Gott moͤge es
mir verleihen, daß ich die edle That Euch
mit meinem Leben und Blut lohnen koͤnne.“
Bei dieſen Worten des wackern Andres fuhr es
wie ein raſcher funkelnder Blitz aus den Augen
des Fremden. „Ihr muͤßt, braver Mann,“ ſprach
er, „durchaus das Geld annehmen. Ihr ſeid das
ſchon Euerm Weibe ſchuldig, der ihr damit beſ¬
ſere Nahrungsmittel und Pflege verſchaffen koͤnnt;

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[94/0102] heraus, die er dem Andres hinreichte. „Ei Herr“, ſagte Andres, „wie und wofuͤr ſollte ich denn ſo vieles Geld von Euch annehmen? Euch in meinem Hauſe zu beherbergen, da ihr Euch in dem wilden weitlaͤuftigen Forſt verirrt hattet, das war ja Chriſtenpflicht, und duͤnkte Euch das irgend eines Dankes werth, ſo habt ihr mich ja uͤberreich, ja mehr, als ich es nur mit Worten ſagen mag, dadurch belohnt, daß ihr als ein weiſer kunſterfahrner Mann mein liebes Weib vom augenſcheinlichen Tode rettetet. Ach Herr! was Ihr an mir gethan, werde ich Euch ewiglich nicht vergeſſen, und Gott moͤge es mir verleihen, daß ich die edle That Euch mit meinem Leben und Blut lohnen koͤnne.“ Bei dieſen Worten des wackern Andres fuhr es wie ein raſcher funkelnder Blitz aus den Augen des Fremden. „Ihr muͤßt, braver Mann,“ ſprach er, „durchaus das Geld annehmen. Ihr ſeid das ſchon Euerm Weibe ſchuldig, der ihr damit beſ¬ ſere Nahrungsmittel und Pflege verſchaffen koͤnnt;

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/102>, abgerufen am 24.11.2024.