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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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das Collegium zurück, und gern nahm ich des
Professors Einladung an, der mit mir Nachmit¬
tags einen nahgelegenen Lustort besuchen wollte.
Spät kehrten wir heim, ein Gewitter war auf¬
gestiegen, und kaum langte ich in meiner Woh¬
nung an, als der Regen herabströmte. Es
mochte wol schon Mitternacht seyn, da klärte
sich der Himmel auf, und nur noch entfernt mur¬
melte der Donner. Durch die geöffneten Fenster
wehte die laue, mit Wohlgerüchen geschwängerte,
Luft in das dumpfe Zimmer, ich konnte der Ver¬
suchung nicht widerstehen, unerachtet ich müde
genug war, noch einen Gang zu machen; es
glückte mir, den mürrischen Hausknecht, der schon
seit zwei Stunden schnarchen mochte, zu erwecken,
und ihn zu bedeuten, daß es kein Wahnsinn sei, noch
um Mitternacht spatzieren zu gehen, bald befand
ich mich auf der Straße. Als ich bei der Je¬
suiterkirche vorüberging, fiel mir das blendende
Licht auf, das durch ein Fenster strahlte. Die

zeigen, mir weiter zu antworten. Wir gingen in
das Collegium zuruͤck, und gern nahm ich des
Profeſſors Einladung an, der mit mir Nachmit¬
tags einen nahgelegenen Luſtort beſuchen wollte.
Spaͤt kehrten wir heim, ein Gewitter war auf¬
geſtiegen, und kaum langte ich in meiner Woh¬
nung an, als der Regen herabſtroͤmte. Es
mochte wol ſchon Mitternacht ſeyn, da klaͤrte
ſich der Himmel auf, und nur noch entfernt mur¬
melte der Donner. Durch die geoͤffneten Fenſter
wehte die laue, mit Wohlgeruͤchen geſchwaͤngerte,
Luft in das dumpfe Zimmer, ich konnte der Ver¬
ſuchung nicht widerſtehen, unerachtet ich muͤde
genug war, noch einen Gang zu machen; es
gluͤckte mir, den muͤrriſchen Hausknecht, der ſchon
ſeit zwei Stunden ſchnarchen mochte, zu erwecken,
und ihn zu bedeuten, daß es kein Wahnſinn ſei, noch
um Mitternacht ſpatzieren zu gehen, bald befand
ich mich auf der Straße. Als ich bei der Je¬
ſuiterkirche voruͤberging, fiel mir das blendende
Licht auf, das durch ein Fenſter ſtrahlte. Die

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[221/0229] zeigen, mir weiter zu antworten. Wir gingen in das Collegium zuruͤck, und gern nahm ich des Profeſſors Einladung an, der mit mir Nachmit¬ tags einen nahgelegenen Luſtort beſuchen wollte. Spaͤt kehrten wir heim, ein Gewitter war auf¬ geſtiegen, und kaum langte ich in meiner Woh¬ nung an, als der Regen herabſtroͤmte. Es mochte wol ſchon Mitternacht ſeyn, da klaͤrte ſich der Himmel auf, und nur noch entfernt mur¬ melte der Donner. Durch die geoͤffneten Fenſter wehte die laue, mit Wohlgeruͤchen geſchwaͤngerte, Luft in das dumpfe Zimmer, ich konnte der Ver¬ ſuchung nicht widerſtehen, unerachtet ich muͤde genug war, noch einen Gang zu machen; es gluͤckte mir, den muͤrriſchen Hausknecht, der ſchon ſeit zwei Stunden ſchnarchen mochte, zu erwecken, und ihn zu bedeuten, daß es kein Wahnſinn ſei, noch um Mitternacht ſpatzieren zu gehen, bald befand ich mich auf der Straße. Als ich bei der Je¬ ſuiterkirche voruͤberging, fiel mir das blendende Licht auf, das durch ein Fenſter ſtrahlte. Die

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/229>, abgerufen am 24.11.2024.