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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817.

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ter unterhalten", sprach dieser lächelnd: "Nun, nun,
lieber Herr Nathanael, finden Sie Geschmack
daran, mit dem blöden Mädchen zu conversiren,
so sollen mir Ihre Besuche willkommen seyn." --
Einen ganzen hellen strahlenden Himmel in der
Brust schied Nathanael von dannen: Spa¬
lanzani's
Fest war der Gegenstand des
Gesprächs in den folgenden Tagen. Uner¬
achtet der Professor alles gethan hatte, recht
splendid zu erscheinen, so wußten doch die lusti¬
gen Köpfe von allerlei Unschicklichem und Son¬
derbarem zu erzählen, das sich begeben, und vor¬
züglich fiel man über die todtstarre, stumme Olim¬
pia
her, der man, ihres schönen Aeußern uner¬
achtet, totalen Stumpfsinn andichten und darin
die Ursache finden wollte, warum Spalanzani
sie so lange verborgen gehalten. Nathanael
vernahm das nicht ohne innern Grimm, indessen
schwieg er; denn, dachte er, würde es wohl ver¬
lohnen, diesen Burschen zu beweisen, daß eben ihr
eigner Stumpfsinn es ist, der sie Olimpia's

ter unterhalten“, ſprach dieſer laͤchelnd: „Nun, nun,
lieber Herr Nathanael, finden Sie Geſchmack
daran, mit dem bloͤden Maͤdchen zu converſiren,
ſo ſollen mir Ihre Beſuche willkommen ſeyn.“ —
Einen ganzen hellen ſtrahlenden Himmel in der
Bruſt ſchied Nathanael von dannen: Spa¬
lanzani's
Feſt war der Gegenſtand des
Geſpraͤchs in den folgenden Tagen. Uner¬
achtet der Profeſſor alles gethan hatte, recht
ſplendid zu erſcheinen, ſo wußten doch die luſti¬
gen Koͤpfe von allerlei Unſchicklichem und Son¬
derbarem zu erzaͤhlen, das ſich begeben, und vor¬
zuͤglich fiel man uͤber die todtſtarre, ſtumme Olim¬
pia
her, der man, ihres ſchoͤnen Aeußern uner¬
achtet, totalen Stumpfſinn andichten und darin
die Urſache finden wollte, warum Spalanzani
ſie ſo lange verborgen gehalten. Nathanael
vernahm das nicht ohne innern Grimm, indeſſen
ſchwieg er; denn, dachte er, wuͤrde es wohl ver¬
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[63/0071] ter unterhalten“, ſprach dieſer laͤchelnd: „Nun, nun, lieber Herr Nathanael, finden Sie Geſchmack daran, mit dem bloͤden Maͤdchen zu converſiren, ſo ſollen mir Ihre Beſuche willkommen ſeyn.“ — Einen ganzen hellen ſtrahlenden Himmel in der Bruſt ſchied Nathanael von dannen: Spa¬ lanzani's Feſt war der Gegenſtand des Geſpraͤchs in den folgenden Tagen. Uner¬ achtet der Profeſſor alles gethan hatte, recht ſplendid zu erſcheinen, ſo wußten doch die luſti¬ gen Koͤpfe von allerlei Unſchicklichem und Son¬ derbarem zu erzaͤhlen, das ſich begeben, und vor¬ zuͤglich fiel man uͤber die todtſtarre, ſtumme Olim¬ pia her, der man, ihres ſchoͤnen Aeußern uner¬ achtet, totalen Stumpfſinn andichten und darin die Urſache finden wollte, warum Spalanzani ſie ſo lange verborgen gehalten. Nathanael vernahm das nicht ohne innern Grimm, indeſſen ſchwieg er; denn, dachte er, wuͤrde es wohl ver¬ lohnen, dieſen Burſchen zu beweiſen, daß eben ihr eigner Stumpfſinn es iſt, der ſie Olimpia's

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 1. Berlin, 1817, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke01_1817/71>, abgerufen am 23.11.2024.