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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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zwei Schritte vor, aber da streicht eine eiskalte
Zugluft durch den Saal, und in demselben Augen¬
blick wirft der Mond sein helles Licht auf das Bild¬
niß eines sehr ernsten, beinahe schauerlich anzuse¬
henden Mannes, und als säusle seine warnende
Stimme durch das stärkere Brausen der Meeres¬
wellen, durch das gellendere Pfeifen des Nachtwin¬
des, höre ich deutlich: -- Nicht weiter -- nicht
weiter, sonst bist du verfallen dem entsetzlichen
Graus der Geisterwelt! Nun fällt die Thür zu
mit demselben starken Schlage wie zuvor, ich höre
die Tritte deutlich auf dem Vorsaal -- es geht die
Treppe hinab -- die Hauptthür des Schlosses
öffnet sich rasselnd und wird wieder verschlossen.
Dann ist es, als würde ein Pferd aus dem Stalle
gezogen, und nach einer Weile wieder in den Stall
zurückgeführt -- dann ist alles still! -- In dem¬
selben Augenblick vernahm ich, wie der alte Gro߬
onkel im Nebengemach ängstlich seufzte und stöhnte,
dies gab mir alle Besinnung wieder, ich ergriff die
Leuchter und eilte hinein. Der Alte schien mit

zwei Schritte vor, aber da ſtreicht eine eiskalte
Zugluft durch den Saal, und in demſelben Augen¬
blick wirft der Mond ſein helles Licht auf das Bild¬
niß eines ſehr ernſten, beinahe ſchauerlich anzuſe¬
henden Mannes, und als ſaͤusle ſeine warnende
Stimme durch das ſtaͤrkere Brauſen der Meeres¬
wellen, durch das gellendere Pfeifen des Nachtwin¬
des, hoͤre ich deutlich: — Nicht weiter — nicht
weiter, ſonſt biſt du verfallen dem entſetzlichen
Graus der Geiſterwelt! Nun faͤllt die Thuͤr zu
mit demſelben ſtarken Schlage wie zuvor, ich hoͤre
die Tritte deutlich auf dem Vorſaal — es geht die
Treppe hinab — die Hauptthuͤr des Schloſſes
oͤffnet ſich raſſelnd und wird wieder verſchloſſen.
Dann iſt es, als wuͤrde ein Pferd aus dem Stalle
gezogen, und nach einer Weile wieder in den Stall
zuruͤckgefuͤhrt — dann iſt alles ſtill! — In dem¬
ſelben Augenblick vernahm ich, wie der alte Gro߬
onkel im Nebengemach aͤngſtlich ſeufzte und ſtoͤhnte,
dies gab mir alle Beſinnung wieder, ich ergriff die
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[95/0103] zwei Schritte vor, aber da ſtreicht eine eiskalte Zugluft durch den Saal, und in demſelben Augen¬ blick wirft der Mond ſein helles Licht auf das Bild¬ niß eines ſehr ernſten, beinahe ſchauerlich anzuſe¬ henden Mannes, und als ſaͤusle ſeine warnende Stimme durch das ſtaͤrkere Brauſen der Meeres¬ wellen, durch das gellendere Pfeifen des Nachtwin¬ des, hoͤre ich deutlich: — Nicht weiter — nicht weiter, ſonſt biſt du verfallen dem entſetzlichen Graus der Geiſterwelt! Nun faͤllt die Thuͤr zu mit demſelben ſtarken Schlage wie zuvor, ich hoͤre die Tritte deutlich auf dem Vorſaal — es geht die Treppe hinab — die Hauptthuͤr des Schloſſes oͤffnet ſich raſſelnd und wird wieder verſchloſſen. Dann iſt es, als wuͤrde ein Pferd aus dem Stalle gezogen, und nach einer Weile wieder in den Stall zuruͤckgefuͤhrt — dann iſt alles ſtill! — In dem¬ ſelben Augenblick vernahm ich, wie der alte Gro߬ onkel im Nebengemach aͤngſtlich ſeufzte und ſtoͤhnte, dies gab mir alle Beſinnung wieder, ich ergriff die Leuchter und eilte hinein. Der Alte ſchien mit

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/103>, abgerufen am 22.11.2024.