wie es in mir lebt, ist und bleibt man ein siegrei¬ cher Held. -- Aber sollt' es dennoch Gottes Wille seyn, daß die böse Macht mich anzutasten vermag, so sollst du, Vetter! es verkünden, daß ich im red¬ lichen christlichen Kampf mit dem Höllengeist, der hier sein verstörendes Wesen treibt, unterlag! -- Du! -- halt dich ferne! -- dir wird dann nichts geschehen! --
Unter mancherlei zerstreuenden Geschäften war der Abend herangekommen. Franz hatte, wie gestern, das Abendessen abgeräumt und uns Punsch gebracht, der Vollmond schien hell durch die glän¬ zenden Wolken, die Meereswellen brausten und der Nachtwind heulte und schüttelte die klirrenden Scheiben der Bogenfenster. Wir zwangen uns, im Innern aufgeregt, zu gleichgültigen Gesprä¬ chen. Der Alte hatte seine Schlaguhr auf den Tisch gelegt. Sie schlug zwölfe. Da sprang mit entsetzlichem Krachen die Thür auf und wie gestern schwebten leise und langsam Tritte quer durch den Saal und das Aechzen und Seufzen ließ sich ver¬
wie es in mir lebt, iſt und bleibt man ein ſiegrei¬ cher Held. — Aber ſollt' es dennoch Gottes Wille ſeyn, daß die boͤſe Macht mich anzutaſten vermag, ſo ſollſt du, Vetter! es verkuͤnden, daß ich im red¬ lichen chriſtlichen Kampf mit dem Hoͤllengeiſt, der hier ſein verſtoͤrendes Weſen treibt, unterlag! — Du! — halt dich ferne! — dir wird dann nichts geſchehen! —
Unter mancherlei zerſtreuenden Geſchaͤften war der Abend herangekommen. Franz hatte, wie geſtern, das Abendeſſen abgeraͤumt und uns Punſch gebracht, der Vollmond ſchien hell durch die glaͤn¬ zenden Wolken, die Meereswellen brauſten und der Nachtwind heulte und ſchuͤttelte die klirrenden Scheiben der Bogenfenſter. Wir zwangen uns, im Innern aufgeregt, zu gleichguͤltigen Geſpraͤ¬ chen. Der Alte hatte ſeine Schlaguhr auf den Tiſch gelegt. Sie ſchlug zwoͤlfe. Da ſprang mit entſetzlichem Krachen die Thuͤr auf und wie geſtern ſchwebten leiſe und langſam Tritte quer durch den Saal und das Aechzen und Seufzen ließ ſich ver¬
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wie es in mir lebt, iſt und bleibt man ein ſiegrei¬
cher Held. — Aber ſollt' es dennoch Gottes Wille
ſeyn, daß die boͤſe Macht mich anzutaſten vermag,
ſo ſollſt du, Vetter! es verkuͤnden, daß ich im red¬
lichen chriſtlichen Kampf mit dem Hoͤllengeiſt, der
hier ſein verſtoͤrendes Weſen treibt, unterlag! —
Du! — halt dich ferne! — dir wird dann nichts
geſchehen! —
Unter mancherlei zerſtreuenden Geſchaͤften war
der Abend herangekommen. Franz hatte, wie
geſtern, das Abendeſſen abgeraͤumt und uns Punſch
gebracht, der Vollmond ſchien hell durch die glaͤn¬
zenden Wolken, die Meereswellen brauſten und der
Nachtwind heulte und ſchuͤttelte die klirrenden
Scheiben der Bogenfenſter. Wir zwangen uns,
im Innern aufgeregt, zu gleichguͤltigen Geſpraͤ¬
chen. Der Alte hatte ſeine Schlaguhr auf den
Tiſch gelegt. Sie ſchlug zwoͤlfe. Da ſprang mit
entſetzlichem Krachen die Thuͤr auf und wie geſtern
ſchwebten leiſe und langſam Tritte quer durch den
Saal und das Aechzen und Seufzen ließ ſich ver¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/110>, abgerufen am 27.11.2024.
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