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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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sitzer auf einer lange dauernden Reise begriffen
oder auf fernen Gütern hausend, dies Grundstück
weder vermiethen noch veräußern mag, um, nach
***n zurückkehrend, augenblicklich seine Wohnung
dort aufschlagen zu können. -- So dacht' ich, und
doch weiß ich selbst nicht wie es kam, daß bey dem
öden Hause vorüberschreitend ich jedesmahl wie fest¬
gebannt stehen bleiben und mich in ganz verwun¬
derliche Gedanken nicht sowohl vertiefen, als ver¬
stricken mußte. -- Ihr wißt es ja alle, ihr wackern
Kumpane meines fröhlichen Jugendlebens, ihr wißt
es ja alle, wie ich mich von jeher als Geisterseher
gebehrdete und wie mir nur einer wunderbaren
Welt seltsame Erscheinungen ins Leben treten woll¬
ten, die ihr mit derbem Verstande wegzuläugnen
wußtet! -- Nun! zieht nur Eure schlauen spitz¬
fündigen Gesichter, wie Ihr wollt, gern zugestehen
darf ich ja, daß ich oft mich selbst recht arg mysti¬
fizirt habe, und daß mit dem öden Hause sich das¬
selbe ereignen zu wollen schien, aber -- am Ende
kommt die Moral, die Euch zu Boden schlägt,

ſitzer auf einer lange dauernden Reiſe begriffen
oder auf fernen Guͤtern hauſend, dies Grundſtuͤck
weder vermiethen noch veraͤußern mag, um, nach
***n zuruͤckkehrend, augenblicklich ſeine Wohnung
dort aufſchlagen zu koͤnnen. — So dacht' ich, und
doch weiß ich ſelbſt nicht wie es kam, daß bey dem
oͤden Hauſe voruͤberſchreitend ich jedesmahl wie feſt¬
gebannt ſtehen bleiben und mich in ganz verwun¬
derliche Gedanken nicht ſowohl vertiefen, als ver¬
ſtricken mußte. — Ihr wißt es ja alle, ihr wackern
Kumpane meines froͤhlichen Jugendlebens, ihr wißt
es ja alle, wie ich mich von jeher als Geiſterſeher
gebehrdete und wie mir nur einer wunderbaren
Welt ſeltſame Erſcheinungen ins Leben treten woll¬
ten, die ihr mit derbem Verſtande wegzulaͤugnen
wußtet! — Nun! zieht nur Eure ſchlauen ſpitz¬
fuͤndigen Geſichter, wie Ihr wollt, gern zugeſtehen
darf ich ja, daß ich oft mich ſelbſt recht arg myſti¬
fizirt habe, und daß mit dem oͤden Hauſe ſich daſ¬
ſelbe ereignen zu wollen ſchien, aber — am Ende
kommt die Moral, die Euch zu Boden ſchlaͤgt,

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[9/0017] ſitzer auf einer lange dauernden Reiſe begriffen oder auf fernen Guͤtern hauſend, dies Grundſtuͤck weder vermiethen noch veraͤußern mag, um, nach ***n zuruͤckkehrend, augenblicklich ſeine Wohnung dort aufſchlagen zu koͤnnen. — So dacht' ich, und doch weiß ich ſelbſt nicht wie es kam, daß bey dem oͤden Hauſe voruͤberſchreitend ich jedesmahl wie feſt¬ gebannt ſtehen bleiben und mich in ganz verwun¬ derliche Gedanken nicht ſowohl vertiefen, als ver¬ ſtricken mußte. — Ihr wißt es ja alle, ihr wackern Kumpane meines froͤhlichen Jugendlebens, ihr wißt es ja alle, wie ich mich von jeher als Geiſterſeher gebehrdete und wie mir nur einer wunderbaren Welt ſeltſame Erſcheinungen ins Leben treten woll¬ ten, die ihr mit derbem Verſtande wegzulaͤugnen wußtet! — Nun! zieht nur Eure ſchlauen ſpitz¬ fuͤndigen Geſichter, wie Ihr wollt, gern zugeſtehen darf ich ja, daß ich oft mich ſelbſt recht arg myſti¬ fizirt habe, und daß mit dem oͤden Hauſe ſich daſ¬ ſelbe ereignen zu wollen ſchien, aber — am Ende kommt die Moral, die Euch zu Boden ſchlaͤgt,

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/17>, abgerufen am 21.11.2024.