jenen Ton, der ihm in die Ohren geklungen, für die Täuschung eines Traums halten. Ein ganz besonderes Gefühl von Grauen und Angst bemäch¬ tigte sich seiner aber so ganz und gar, daß er nicht im Bette bleiben konnte. Er stand auf und trat ans Fenster. Nicht lange dauerte es, so wurde das Schloßthor geöffnet, und eine Gestalt, mit einer brennenden Kerze in der Hand, trat heraus und schritt über den Schloßhof. V. erkannte in der Gestalt den alten Daniel, und sah, wie er die Stallthür öffnete, in den Stall hinein ging, und bald darauf ein gesatteltes Pferd heraus brachte. Nun trat aus der Finsterniß eine zweite Gestalt hervor, wohl eingehüllt in einen Pelz, eine Fuchs¬ mütze auf dem Kopf. V. erkannte Hubert, der mit Daniel einige Minuten hindurch heftig sprach, dann aber sich zurückzog. Daniel führte das Pferd wieder in den Stall, verschloß diesen, und eben so die Thür des Schlosses, nachdem er über den Hof, wie er gekommen, zurückgekehrt. -- Hubert hatte wegreiten wollen, und sich in dem Augenblick ei¬
jenen Ton, der ihm in die Ohren geklungen, fuͤr die Taͤuſchung eines Traums halten. Ein ganz beſonderes Gefuͤhl von Grauen und Angſt bemaͤch¬ tigte ſich ſeiner aber ſo ganz und gar, daß er nicht im Bette bleiben konnte. Er ſtand auf und trat ans Fenſter. Nicht lange dauerte es, ſo wurde das Schloßthor geoͤffnet, und eine Geſtalt, mit einer brennenden Kerze in der Hand, trat heraus und ſchritt uͤber den Schloßhof. V. erkannte in der Geſtalt den alten Daniel, und ſah, wie er die Stallthuͤr oͤffnete, in den Stall hinein ging, und bald darauf ein geſatteltes Pferd heraus brachte. Nun trat aus der Finſterniß eine zweite Geſtalt hervor, wohl eingehuͤllt in einen Pelz, eine Fuchs¬ muͤtze auf dem Kopf. V. erkannte Hubert, der mit Daniel einige Minuten hindurch heftig ſprach, dann aber ſich zuruͤckzog. Daniel fuͤhrte das Pferd wieder in den Stall, verſchloß dieſen, und eben ſo die Thuͤr des Schloſſes, nachdem er uͤber den Hof, wie er gekommen, zuruͤckgekehrt. — Hubert hatte wegreiten wollen, und ſich in dem Augenblick ei¬
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jenen Ton, der ihm in die Ohren geklungen, fuͤr
die Taͤuſchung eines Traums halten. Ein ganz
beſonderes Gefuͤhl von Grauen und Angſt bemaͤch¬
tigte ſich ſeiner aber ſo ganz und gar, daß er nicht
im Bette bleiben konnte. Er ſtand auf und trat
ans Fenſter. Nicht lange dauerte es, ſo wurde
das Schloßthor geoͤffnet, und eine Geſtalt, mit
einer brennenden Kerze in der Hand, trat heraus
und ſchritt uͤber den Schloßhof. V. erkannte in
der Geſtalt den alten Daniel, und ſah, wie er die
Stallthuͤr oͤffnete, in den Stall hinein ging, und
bald darauf ein geſatteltes Pferd heraus brachte.
Nun trat aus der Finſterniß eine zweite Geſtalt
hervor, wohl eingehuͤllt in einen Pelz, eine Fuchs¬
muͤtze auf dem Kopf. V. erkannte Hubert, der
mit Daniel einige Minuten hindurch heftig ſprach,
dann aber ſich zuruͤckzog. Daniel fuͤhrte das Pferd
wieder in den Stall, verſchloß dieſen, und eben ſo
die Thuͤr des Schloſſes, nachdem er uͤber den Hof,
wie er gekommen, zuruͤckgekehrt. — Hubert hatte
wegreiten wollen, und ſich in dem Augenblick ei¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/212>, abgerufen am 27.11.2024.
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