des fatalen Augenblicks konnten sich der Fürst und Graf Nepomuk doch des lauten Lachens nicht ent¬ halten, als die Fürstin diesen Gedanken äußerte, den die Männer den sublimsten nannten, der je das Menschliche ätherisirt habe. Die Fürstin blut¬ roth im ganzen Gesicht meinte, daß den rohen Männern der Sinn für dergleichen abginge, daß sie das ganze Verhältniß, in das ihr armes Kind, an dessen Unschuld sie unbedingt glaube, gerathen, anstößig und abscheulich finde, und daß eine Reise, die sie mit ihr zu unternehmen gedenke, das einzige und beste Mittel sey, sie der Arglist, dem Hohne ihrer Umgebung zu entziehen. Graf Nepomuk war mit diesem Vorschlage sehr zufrieden, denn da Hermene¬ gilda selbst gar kein Geheimniß aus ihrem Zustande machte, so mußte sie, sollte ihr Ruf verschont blei¬ ben, freilich aus dem Kreise der Bekannten entfernt werden.
Dies ausgemacht, fühlten sich alle beruhigt. Graf Nepomuk dachte kaum mehr an das beängsti¬ gende Geheimniß selbst, als er nur die Möglichkeit
des fatalen Augenblicks konnten ſich der Fuͤrſt und Graf Nepomuk doch des lauten Lachens nicht ent¬ halten, als die Fuͤrſtin dieſen Gedanken aͤußerte, den die Maͤnner den ſublimſten nannten, der je das Menſchliche aͤtheriſirt habe. Die Fuͤrſtin blut¬ roth im ganzen Geſicht meinte, daß den rohen Maͤnnern der Sinn fuͤr dergleichen abginge, daß ſie das ganze Verhaͤltniß, in das ihr armes Kind, an deſſen Unſchuld ſie unbedingt glaube, gerathen, anſtoͤßig und abſcheulich finde, und daß eine Reiſe, die ſie mit ihr zu unternehmen gedenke, das einzige und beſte Mittel ſey, ſie der Argliſt, dem Hohne ihrer Umgebung zu entziehen. Graf Nepomuk war mit dieſem Vorſchlage ſehr zufrieden, denn da Hermene¬ gilda ſelbſt gar kein Geheimniß aus ihrem Zuſtande machte, ſo mußte ſie, ſollte ihr Ruf verſchont blei¬ ben, freilich aus dem Kreiſe der Bekannten entfernt werden.
Dies ausgemacht, fuͤhlten ſich alle beruhigt. Graf Nepomuk dachte kaum mehr an das beaͤngſti¬ gende Geheimniß ſelbſt, als er nur die Moͤglichkeit
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des fatalen Augenblicks konnten ſich der Fuͤrſt und
Graf Nepomuk doch des lauten Lachens nicht ent¬
halten, als die Fuͤrſtin dieſen Gedanken aͤußerte,
den die Maͤnner den ſublimſten nannten, der je
das Menſchliche aͤtheriſirt habe. Die Fuͤrſtin blut¬
roth im ganzen Geſicht meinte, daß den rohen
Maͤnnern der Sinn fuͤr dergleichen abginge, daß
ſie das ganze Verhaͤltniß, in das ihr armes Kind,
an deſſen Unſchuld ſie unbedingt glaube, gerathen,
anſtoͤßig und abſcheulich finde, und daß eine Reiſe,
die ſie mit ihr zu unternehmen gedenke, das einzige
und beſte Mittel ſey, ſie der Argliſt, dem Hohne ihrer
Umgebung zu entziehen. Graf Nepomuk war mit
dieſem Vorſchlage ſehr zufrieden, denn da Hermene¬
gilda ſelbſt gar kein Geheimniß aus ihrem Zuſtande
machte, ſo mußte ſie, ſollte ihr Ruf verſchont blei¬
ben, freilich aus dem Kreiſe der Bekannten entfernt
werden.
Dies ausgemacht, fuͤhlten ſich alle beruhigt.
Graf Nepomuk dachte kaum mehr an das beaͤngſti¬
gende Geheimniß ſelbſt, als er nur die Moͤglichkeit
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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/317>, abgerufen am 22.11.2024.
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