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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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Hause, zu meiner eignen Beschämung, so garstig
mystifizirte.

Ganz voller Unmuth und Verdruß lief ich nach
Hause, fest entschlossen, mich ganz los zu sagen
von jedem Gedanken an die Mysterien des öden
Hauses, und wenigstens einige Tage hindurch die
Allee zu vermeiden. Dies hielt ich treulich, und
kam noch hinzu, daß mich den Tag über dringend ge¬
wordene Geschäfte am Schreibtisch, an den Abenden
aber geistreiche fröhliche Freunde in ihrem Kreise
festhielten, so mußt' es wohl geschehen, daß ich
beinahe gar nicht mehr an jene Geheimnisse dachte.
Nur begab es sich in dieser Zeit, daß ich zuweilen
aus dem Schlaf auffuhr, wie plötzlich durch äußere
Berührung geweckt, und dann war es mir doch
deutlich, daß nur der Gedanke an das geheimni߬
volle Wesen, das ich in meiner Vision und in dem
Fenster des öden Hauses erblickt, mich geweckt
hatte. Ja selbst während der Arbeit, während der
lebhaftesten Unterhaltung mit meinen Freunden,
durchfuhr mich oft plötzlich, ohne weitern Anlaß,

Hauſe, zu meiner eignen Beſchaͤmung, ſo garſtig
myſtifizirte.

Ganz voller Unmuth und Verdruß lief ich nach
Hauſe, feſt entſchloſſen, mich ganz los zu ſagen
von jedem Gedanken an die Myſterien des oͤden
Hauſes, und wenigſtens einige Tage hindurch die
Allee zu vermeiden. Dies hielt ich treulich, und
kam noch hinzu, daß mich den Tag uͤber dringend ge¬
wordene Geſchaͤfte am Schreibtiſch, an den Abenden
aber geiſtreiche froͤhliche Freunde in ihrem Kreiſe
feſthielten, ſo mußt' es wohl geſchehen, daß ich
beinahe gar nicht mehr an jene Geheimniſſe dachte.
Nur begab es ſich in dieſer Zeit, daß ich zuweilen
aus dem Schlaf auffuhr, wie ploͤtzlich durch aͤußere
Beruͤhrung geweckt, und dann war es mir doch
deutlich, daß nur der Gedanke an das geheimni߬
volle Weſen, das ich in meiner Viſion und in dem
Fenſter des oͤden Hauſes erblickt, mich geweckt
hatte. Ja ſelbſt waͤhrend der Arbeit, waͤhrend der
lebhafteſten Unterhaltung mit meinen Freunden,
durchfuhr mich oft ploͤtzlich, ohne weitern Anlaß,

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[36/0044] Hauſe, zu meiner eignen Beſchaͤmung, ſo garſtig myſtifizirte. Ganz voller Unmuth und Verdruß lief ich nach Hauſe, feſt entſchloſſen, mich ganz los zu ſagen von jedem Gedanken an die Myſterien des oͤden Hauſes, und wenigſtens einige Tage hindurch die Allee zu vermeiden. Dies hielt ich treulich, und kam noch hinzu, daß mich den Tag uͤber dringend ge¬ wordene Geſchaͤfte am Schreibtiſch, an den Abenden aber geiſtreiche froͤhliche Freunde in ihrem Kreiſe feſthielten, ſo mußt' es wohl geſchehen, daß ich beinahe gar nicht mehr an jene Geheimniſſe dachte. Nur begab es ſich in dieſer Zeit, daß ich zuweilen aus dem Schlaf auffuhr, wie ploͤtzlich durch aͤußere Beruͤhrung geweckt, und dann war es mir doch deutlich, daß nur der Gedanke an das geheimni߬ volle Weſen, das ich in meiner Viſion und in dem Fenſter des oͤden Hauſes erblickt, mich geweckt hatte. Ja ſelbſt waͤhrend der Arbeit, waͤhrend der lebhafteſten Unterhaltung mit meinen Freunden, durchfuhr mich oft ploͤtzlich, ohne weitern Anlaß,

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/44>, abgerufen am 23.11.2024.