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[Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817.

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Gesellschaft bey Wein und Gesang war es oft, als
durchführen plötzlich mein Inneres spitzige glühende
Dolche, und alle Macht des Geistes reichte dann
nicht hin zum Widerstande, ich mußte mich entfer¬
nen und durfte erst wiederkehren, wenn ich aus
dem Ohnmachtähnlichen Zustande erwacht. -- Es
begab sich, daß ich mich einst bey einer Abendgesell¬
schaft befand, in der über psychische Einflüsse und
Wirkungen, über das dunkle unbekannte Gebiet
des Magnetismus gesprochen wurde. Man kam
vorzüglich auf die Möglichkeit der Einwirkung eines
entfernten psychischen Princips, sie wurde aus vie¬
len Beispielen bewiesen, und vorzüglich führte ein
junger, dem Magnetismus ergebener, Arzt an,
daß er, wie mehrere andere, oder vielmehr wie
alle kräftige Magnetiseurs, es vermöge, aus der
Ferne bloß durch den festfixirten Gedanken und
Willen auf seine Somnambulen zu wirken. Alles
was Kluge, Schubert, Bartels u. m. dar¬
über gesagt haben, kam nach und nach zum Vor¬
schein. "Das Wichtigste," fing endlich einer der

Geſellſchaft bey Wein und Geſang war es oft, als
durchfuͤhren ploͤtzlich mein Inneres ſpitzige gluͤhende
Dolche, und alle Macht des Geiſtes reichte dann
nicht hin zum Widerſtande, ich mußte mich entfer¬
nen und durfte erſt wiederkehren, wenn ich aus
dem Ohnmachtaͤhnlichen Zuſtande erwacht. — Es
begab ſich, daß ich mich einſt bey einer Abendgeſell¬
ſchaft befand, in der uͤber pſychiſche Einfluͤſſe und
Wirkungen, uͤber das dunkle unbekannte Gebiet
des Magnetismus geſprochen wurde. Man kam
vorzuͤglich auf die Moͤglichkeit der Einwirkung eines
entfernten pſychiſchen Princips, ſie wurde aus vie¬
len Beiſpielen bewieſen, und vorzuͤglich fuͤhrte ein
junger, dem Magnetismus ergebener, Arzt an,
daß er, wie mehrere andere, oder vielmehr wie
alle kraͤftige Magnetiſeurs, es vermoͤge, aus der
Ferne bloß durch den feſtfixirten Gedanken und
Willen auf ſeine Somnambulen zu wirken. Alles
was Kluge, Schubert, Bartels u. m. dar¬
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ſchein. „Das Wichtigſte,“ fing endlich einer der

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[44/0052] Geſellſchaft bey Wein und Geſang war es oft, als durchfuͤhren ploͤtzlich mein Inneres ſpitzige gluͤhende Dolche, und alle Macht des Geiſtes reichte dann nicht hin zum Widerſtande, ich mußte mich entfer¬ nen und durfte erſt wiederkehren, wenn ich aus dem Ohnmachtaͤhnlichen Zuſtande erwacht. — Es begab ſich, daß ich mich einſt bey einer Abendgeſell¬ ſchaft befand, in der uͤber pſychiſche Einfluͤſſe und Wirkungen, uͤber das dunkle unbekannte Gebiet des Magnetismus geſprochen wurde. Man kam vorzuͤglich auf die Moͤglichkeit der Einwirkung eines entfernten pſychiſchen Princips, ſie wurde aus vie¬ len Beiſpielen bewieſen, und vorzuͤglich fuͤhrte ein junger, dem Magnetismus ergebener, Arzt an, daß er, wie mehrere andere, oder vielmehr wie alle kraͤftige Magnetiſeurs, es vermoͤge, aus der Ferne bloß durch den feſtfixirten Gedanken und Willen auf ſeine Somnambulen zu wirken. Alles was Kluge, Schubert, Bartels u. m. dar¬ uͤber geſagt haben, kam nach und nach zum Vor¬ ſchein. „Das Wichtigſte,“ fing endlich einer der

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Nachtstücke. Bd. 2. Berlin, 1817, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_nachtstuecke02_1817/52>, abgerufen am 21.11.2024.